Ketsch. „Es war kein Freibadwetter, und dennoch trübte der Regen die gute Laune der Ehrengäste nicht“, schrieb diese Zeitung anlässlich der kleinen Feierstunde im Jahr 2004, bei der nicht nur der neue Gebäudetrakt mit Dusch- und WC-Räumen eingeweiht wurde, sondern auch die gesamte Freibadsanierung in Ketsch ihren Abschluss fand.
Der Startschuss für diese Baumaßnahme war im Juli 2000 gegeben worden, als der Gemeinderat eine grundlegende Sanierung der technischen Anlagen des Freibades beschloss. Den Auftrag für die Ingenieurleistungen hatte die Firma „Biermeier + Partner VDI“ unter der Federführung von Diplom-Ingenieur Erich Schulz erhalten.
Verteilt auf vier Jahre: So war die Sanierung für Ketsch machbar
Nach einer Bestandsaufnahme seitens des Ingenieurbüros war ein Konzept entwickelt worden, das die Sanierung auch unter finanziellen Gesichtspunkten für die Gemeinde tragbar machte: Auf vier Jahre verteilt, wurden sachlich zusammenhängende Maßnahmen geplant, nach deren Fertigstellung ein technischer Standard erreicht werden sollte, der nach modernen Gesichtspunkten die Einhaltung der einschlägigen Richtwerte und Anforderungen garantierte.
Mit dem ersten Bauabschnitt, dem Neubau eines Filtergebäudes und eines Kinderplanschbeckens, war Anfang 2001 begonnen worden. Die Arbeiten gingen zügig voran, auch wenn das Wetter in den Wintermonaten Kapriolen schlug und die Arbeiten zeitweise behinderte. Rechtzeitig zur Freibadsaison konnten das Filtergebäude und das Planschbecken in Betrieb genommen werden.
Die Technik war das A und O: Einer der wichtigsten Bereiche der Anlage war die neue Wasseraufbereitung. Hier wurden mit einem Vakuum-Anschwemmfilter mit einem Durchsatz von 510 Kubikmetern Wasser pro Stunde die technischen Voraussetzungen für einen hygienisch einwandfreien Badebetrieb geschaffen.
Ketscher Freibad: Ein rotes Nashorn spritzt eifrig Wasser
Im neuen Technikgebäude wurden unter anderem Filteranlagen und Schwallwasserbehälter untergebracht. Für das neue Kinderplanschbecken aus Edelstahl war die Form eines Vielecks gewählt worden, das von allen Seiten zugänglich ist. Es erstreckt sich über zwei Ebenen, die auf der einen Seite mit Treppen und auf der anderen Seite mit einer Rutsche verbunden sind. In der Mitte steht ein rotes Nashorn, das eifrig Wasser ins Becken spritzt.
In den nachfolgenden Jahren ging es mit der Freibadsanierung weiter: Der zweite Bauabschnitt, der im Mai 2002 abgeschlossen werden konnte, umfasste die Sanierung der Filteranlage für das Wellenbad, den Einbau einer neuen Filteranlage für das Springerbecken, die räumliche Trennung von Springer- und Sportbecken sowie auch die Auskleidung des Springerbeckens mit Edelstahl.
Das Springerbecken umfasst etwa 220 Quadratmeter Oberfläche und eine maximale Tiefe von 3,80 Meter. Kein Umbau ohne unerwartete Probleme: War es im ersten Bauabschnitt das widrige Wetter, so war es diesmal vor allem das Bauen im Bestand: Kaum eine Rohrleitung war dort, wo sie der Bestandsplan ausgewiesen hatte. Im dritten Bauabschnitt, der im Mai 2003 abgeschlossen wurde, war eine Filteranlage mit komplett neuer Verrohrung gebaut worden. Das Sportbecken mit seiner Wasserfläche von 900 Quadratmetern erhielt eine völlig veränderte Gestalt: aus Edelstahl, im Randbereich mit Massagedüsen und Bodenblubber versehen, mit Ruhezonen ausgestattet und mit einer 45 Meter langen Rutsche als Hauptattraktion – inklusive separatem Landebecken. Der dritte Bauabschnitt hatte die höchste Bausumme mit rund 1,15 Millionen Euro verschlungen.
Dusch- und WC-Räume schließen die Sanierung des Ketscher Freibades ab
Im Mai 2004 – als Abschluss des vierten Bauabschnitts und der gesamten Sanierungsmaßnahmen – wurde der neu gebaute Dusch- und Umkleidetrakt eingeweiht. Der alte Sanitärbereich war abgerissen worden und ein Gebäudetrakt mit Dusch- und WC- Räumen entstanden.
Der Damen- und Herrentrakt wurde durch einen wellenförmigen Gang voneinander getrennt. Hinzugekommen waren auch ein Behinderten-WC und ein Wickelraum. Moderne Umkleidekabinen in verschiedenen Zuschnitten, die auch Umkleidemöglichkeiten für Familien bieten, und eine Fassade mit Unterwassermotiven rundeten das Gesamtbild ab. Diese letzte Baumaßnahme war gleichsam das „i-Tüpfelchen“ der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen gewesen. Im Verlauf von vier Jahren war aus dem „normalen“ Freibadgelände eine Wohlfühloase geworden.
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