Ketsch. Wo nimmt die Frau nur diese Stimmer her? Vanessa Marchi ist mit 1,60 Meter ein zartes Persönchen, das aber beim Singen wahrlich einen ganz anderen Resonanzkörper erwarten ließe. Beim Backfischfest überzeugten sich die Besucher davon, als die 32-Jährige mit „Athi rocks“ von der Bühne im Festzelt aus verzauberte. Die Ketscherin sagt: „Das Backfischfest ist etwas Besonderes – das war schon immer so eine Sache.“ Gerne würde sie ihrem absolvierten Auftritt einen weiteren folgen lassen – vielleicht nächstes Jahr. „Da wäre ich sofort dabei.“
Vanessa Marchi bringt das Festzelt in Ketsch gemeinsam mit "Athi rocks" zum kochen
Am ersten Fest-Samstag ging es denn auch hoch her: „Mit Athi auf der Bühne, das hat richtig Spaß gemacht“, sagt Marchi, die Athideth Sananikone seit 2013 kennt, der die coole Dame aus Ketsch für verschiedene Gigs dazu bucht. „Ich bin nicht immer dabei.“ Athi sei einfach immer gut drauf und das übertrage sich auf die Bandmitglieder und im Umkehrschluss dann eben auch aufs Publikum.
Apropos: „Ich habe erst mal das Publikum gescannt“, sagt Marchi über ihren Blick, den sie im Ketscher Zelt durch die Reihen schweifen ließ, denn logischerweise stand fest, dass sie so manches bekannte Gesicht ausfindig machen würde. So war es freilich auch. Dabei war am Vormittag des Tages noch gar nicht damit zu rechnen. „Du hast nichts vor heute Abend?“ – Der Anruf von Athideth Sananikone sei erst gegen 14.30 Uhr erfolgt, der Bandleader testete die Spontaneität. Mit Erfolg. Zumal: „Ich liebe so spontane Sachen. Das sind meist die besten“, findet Vanessa Marchi.
Die Personalreferentin beim SRH Kurpfalzkrankenhaus hat früh mit dem Singen begonnen. Mit sechs Jahren begann sie, im Chor in Mannheim zu singen. Mit dem Chor trat sie beispielsweise im Nationaltheater auf. Anfänglich war die klassische Musik ihr Ding, sie zeichnete für die Parts für Sopran verantwortlich. „Meine Stimme war sehr klar und hoch. Jetzt ist sie nicht mehr so hoch. Das „Ave Maria“ bei Hochzeiten könne sie aber noch getrost anbieten.
Mit neun Jahren wechselte sie zum Pop. Später im Alter von 14 Jahren avancierte sie erstmals zur Sängerin einer Band. Ihre Gesangslehrerin blieb aber stets die gleiche – Uli Holderbaum aus Mannheim-Rheinau prägte ihre stimmliche Ausbildung über den Zeitraum von 15 Jahren hinweg.
Und ganz wichtig: „Mein Papa Giovanni Marchi war immer dabei.“ Nicht vergessen ist beispielsweise der italienische Abend mit Kurpfälzer Unterstützung, der seiner Zeit in der „Wärtschaft“ in Plankstadt geboten wurde. Da sangen Papa und Tochter Marchi Seite an Seite.
Ketscher Gesangsphänomen auf den Spuren von Phil Collins und Genesis
Mit „Phil – The Genesis und Phil Collins Tribute Show“ war Vanessa Marchi unter anderem in Bremen, wenn sie die „Backings“ bei der elfköpfigen Band um Jürgen „Phil“ Mayer aus dem Raum Karlsruhe übernahm.
Vanessa Marchi hat aber quasi auch eine eigene Band, ist sie doch fester Bestandteil von „Neon – Kids of the 90s“. Die sechsköpfige Formation machte beim Spargelsamstag in Schwetzingen die Vorhut von „Athi rocks“. Geprobt werde bei Jonas Wickenhauser in St. Leon-Rot, der Schlagzeuger hat nämlich einen Drumladen dort und auch entsprechend Raum.
Auf die Ohren gebe es mit „Neon“ bekannte Hits von den Backstreet Boys, Britney Spears, Loona oder auch Blümchen, Dr Alban und Snap, alles, was die 1990er eben ausmacht. Marchis Hoffnung ist nicht zuletzt, dass sie mit ihrer Band auf dem Ketscher Backfischfest landet. Es gibt ja immer wieder mal einen Wechsel im Programm. Beim Siedlerfest am Samstag, 26. August, in Hockenheim sind „Neon“ zu erleben – vielleicht schaut ein Verantwortlicher des Backfischfests vorbei.
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