Kolpingfamilie

Ketscher sammeln Kerzen für die Ukraine

Nach der erfolgreichen Spendenaktion mit Kerzensammeln, organisiert von der Ketscher Kolpingfamilie in Zusammenarbeit mit dem Verein "DoVira" bedanken sich fünf Ukrainerinnen persönlich.

Von 
Marianne Faulhaber
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Die fünf Ukrainerinnen bedanken sich in Landestracht mit einem Gesangsbeitrag für die Anteilnahme. © Gans

Ketsch. „Wir würden uns alle nicht kennen, gäbe es den 24. Februar 2022 als schwarzen Tag für die Ukraine nicht“ – Damit meinte Ralf Link nicht nur die Verbindung mit der Kolpingsfamilie Ketsch. Es gäbe auch seinen Verein „DoVira Help Foundation“ nicht. Und auch das gemeinsame Wirken der Mitglieder zusammen mit ukrainischen Flüchtlingsfrauen.

Auch Ketsch unterstützt die in Not geratenen Menschen der Ukraine

Der Angriff Russlands stürzte die Ukraine in tiefe Not, es gibt viele Aktionen, um diese zu lindern. So auch die Kerzenwachssammlung in Ketsch, die bereits im zweiten Jahr erfolgreich läuft. Kooperationspartner dazu ist Ralf Link mit seinem Verein – er übernimmt die gesammelten Schätze und sorgt für den Weitertransport in die Ukraine.

Die aktuell notwendige Abholung, knapp 30 vollgepackte Bananenkartons, warteten im Pfarrheim auf ihre Bestimmung, brachte Link eine Präsentation nebst ukrainischen Begleiterinnen seines Vereins mit. Natalya Franz, seit 20 Jahren in Deutschland mit Maryna, Viktoria, Olena, Elena und Alona. Es war ihnen ein Bedürfnis, mit einem kleinen kulturellen Programm ihre Dankbarkeit zu bekunden und damit ihre Heimat näher zu bringen. Eingeladen dazu hatte die Kolpingsfamilie Ketsch.

Mit Liedern, zuerst melancholisch, dann heiter und temperamentvoll, unterhielt Natalya mit ihrem kleinen Chor die Gäste im Pfarrheim. Welch großen Wert Kerzenwachs als wichtiger Rohstoff für die Bevölkerung in der Ukraine hat, wurde den Zuschauern vermittelt und dazu Bilder von einst blühenden Städten, die nun unter heftigen Zerstörungen leiden. Städte wie Kiew – einfach im Dunkel, ohne Strom und Wärme. Vor allem die ländliche Bevölkerung bleibt dauerhaft ohne Strom.

Der Verein "DoVira" aus Köln hat noch weitere Hilfsprojekte für die Ukraine

„Doch Not macht erfinderisch“ so Ralf Link. Seit Oktober 2022 kommen die „Büchsenlichter“ in den Einsatz - mit Wellpappe ausgekleidete Blechdosen werden mit flüssigem Wachs befüllt, sorgen auf diese Weise für Wärme und Licht. Ein weiteres Hilfsprojekt von „DoVira“ ist das Herstellen von maßgeschneiderter Kleidung für Schwerverletzte, nicht nur im Krankenbett, auch im Alltag tragbar.

Ein Team von zwölf ukrainischen Flüchtlingsfrauen, gegründet von Viktoria, stellen ehrenamtlich in einer Nähwerkstatt in Köln Kleidungsstücke, Kissen und vieles mehr her. Der Bedarf steigt ständig, erläuterte Ralf Link als traurige Tatsache.

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„DoVira“ – der ukrainische Begriff für Vertrauen – hat Link seinen Verein benannt, als Leitfaden für sein Wirken. Mit viel Herzblut sind er und seine Helfer als gemeinnütziger Verein zur humanitären Unterstützung der Menschen in der Ukraine im Einsatz. Zutiefst von seinen Ausführungen und in persönlichen Gesprächen berührt, gaben die Gäste im Pfarrheim gerne ihre Spende an den Verein mit auf Weg – als wertvollen Anteil für sein Wirken.

In freundschaftlicher Verbundenheit wurde für diesen Tag emotional Abschied genommen, mit vielen guten Wünschen und einem herzlichen „Auf Wiedersehen“. Die Kerzenwachs-Sammelaktion läuft weiter – Wärme schenken ist so leicht.

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