Neurottschule

Ketscher Schüler erlaufen fast 6000 Euro für guten Zweck

Die Schüler der Neurottschule erlaufen insgesamt fast 6000 Euro, durch die der Förderverein und die Partnerschule in Togo gleichermaßen profitieren.

Von 
Caroline Scholl
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Förderverein und Partnerschule profitieren gleichermaßen vom Spendenlauf der Neurottschule: Lehrer Christian Beck, (v. l.) Jaqueline Weich-Zahn vom Förderverein, Schulleiter Joachim Rumold, Monika Holveck, Roswitha Salfeld und Patrice Sautier von vom Verein Togoville bei der Spendenübergabe. © Schule

Ketsch. In der Aula erklingt der Neurottschulsong, alle 480 Schüler und das gesamte Lehrerkollegium sind versammelt, als Schulleiter Joachim Rumold von der Bühne aus voller Begeisterung verkündet: „Ihr seid großartig und könnt sehr stolz auf euch sein!“ Am Sponsorenlauf Anfang Oktober im vergangenen Jahr hatten alle Schüler der Neurottschule teilgenommen und gemeinsam 1369 Kilometer, eine Strecke von Ketsch bis Oslo, zurückgelegt.

Die Schüler jubeln begeistert und in diesem Moment wird erneut deutlich spürbar, dass diese Gemeinschaftsschule eine echte Gemeinschaft ist und nicht nur diesen Namen trägt. Doch nicht nur die vielen sehr ambitioniert erlaufenen Kilometer, die beim von der Sportfachschaft und insbesondere von Sportlehrer und Laufprofi Christian Beck koordinierten Sponsorenlauf auf den Zetteln vermerkt wurden, sind bedeutsam, sondern auch die Spendengelder, die die Sponsoren den Schülern für jede der angesetzten Runden in Aussicht gestellt hatten. Diese Sponsoren haben sich die Schüler aus ihrem eigenen Umfeld selbst gesucht und dies sehr erfolgreich.

Am Ende kam schließlich ein Spendenbetrag von 5936 Euro zusammen, eine Summe, die laut Rumold für diese Veranstaltung sehr respektabel sei. „Mir hat es Spaß gemacht mitzulaufen und ich mache nächstes Jahr wieder mit“, versichert der siebenjährige Anton aus der 2. Klasse, der satte 14 Runden auf dem 250 Meter langen Rundkurs drehte. Auch Mary-Jane (13) aus der 7. Klasse freut sich über die Gelegenheit, Teil des Sponsorenlaufs zu sein. „Mir gefällt, dass man Sport macht und dabei noch etwas für den guten Zweck tut. Sponsoren habe ich mir in der Familie und in der Nachbarschaft gesucht. Alle fanden es toll, dass meine Schule so etwas durchführt und ich freue mich, dass mit dem Geld nun direkt etwas Gutes getan wird“, so die Schülerin.

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Und damit habe sie durchaus recht, denn schließlich käme der Betrag hälftig dem Förderverein der Neurottschule zugute, also den Schülern selbst, die dadurch von zusätzlichen Materialien beispielsweise für die Projektwochen profitieren und zur anderen Hälfte der nun vorhandenen Partnerschule Agbata Lanzo in Togo in Afrika. Zum Verein Togoville, der sich seit über 30 Jahren für verschiedene Hilfsprojekte vorwiegend im Bereich Bildung in Togo einsetzt, kam der Kontakt über Irina Handt aus dem Lehrerkollegium zustande.

Hilfe für mehr als 1100 Kinder

Monika Holvek, die Vorsitzende des Vereins aus Durmersheim, besuchte nun gemeinsam mit weiteren Vereinsmitgliedern die Neurottschule und war mehr als erfreut, als sie den symbolischen Spendenscheck, der einen Betrag von 2968 Euro auswies, entgegennehmen durfte. „Mit diesem Geld, wovon jeder Euro direkt für die Hilfe verwendet wird, können wir viel für die Partnergrundschule in Togo erreichen. Wir sind zweimal pro Jahr vor Ort, organisieren die Hilfe und prüfen die Ausgaben.“

1126 Schüler besuchten die afrikanische Schule und oft seien über 100 Kinder in einer Klasse, die meist nur in einem Schuppen untergebracht sei. „Von dem Geld können wir Schulbänke, Tafeln, die kleinen Schreibtafeln oder Kreide für die Schüler, Bücher oder Schulkleidung anschaffen. Besonders wichtig ist es uns, dafür zu sorgen, dass auch Mädchen Zugang zu Bildung haben, was in Togo keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist. Für die Grundschule ist es ein großes Privileg, eine Partnerin wie die Neurottschule in Deutschland zu haben und wir haben mittlerweile sehr gute Leute vor Ort, die viele Dinge koordinieren. Wir sind sehr dankbar für dieses Spendengeld und dafür, dass nun eine längerfristige Schulpartnerschaft entstanden ist“, versichert Monika Holveck.

Schulleiter Joachim Rumold betonte abschließend: „Auch zukünftig möchten wir unsere Partnerschule mit dem Sponsorenlauf und anderen Projekten unterstützen, den Kontakt pflegen und unseren Schülern die Möglichkeit geben, mehr darüber zu erfahren, wie unterschiedlich zu uns Schule in Togo funktioniert.“ csc

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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