Neurottschule

Neue Streitschlichter in Ketsch: Viel Empathie sowie gelbe und blaue Karten

Drei neue Streitschlichter helfen für ein gutes Miteinander in der Ketscher Neurottschule zusammen. Sie stehen nun ihren Mitschülern zur Seite, um Konflikte zu lösen.

Von 
Caroline Scholl
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Den neuen Streitschlichter Fabian Schalber (2. v. l.), Eluana Geradi und Emilie Jordan gratuliert Bürgermeister Timo Wangler ebenso wie Marion Sandritter (v. l.), Mandica Breitrück und Janina Weindel als Mediatorinnen. © Scholl

Ketsch. „Für mich ist mein Bruder ein großes Vorbild. Auch er war vor vielen Jahren an der Neurottschule Streitschlichter und er hat mir davon erzählt. Jetzt möchte ich behilflich sein, wenn Konflikte zu lösen sind“, erklärt Emilie (12) aus der siebten Klasse. Mit Geschwistern und Streitereien, die entstehen können, kennt sich ihre Klassenkameradin Eluana (13) ebenfalls aus und möchte sich an ihrer Schule einbringen, damit ein Streit gut gelöst wird.

Fabian (14) beschreibt seine Entscheidung, Streitschlichter zu werden folgendermaßen: „Mich hat dieses Format schon immer interessiert und ich habe gemerkt, dass es mir im Freundeskreis ganz gut gelingt, bei Streitereien unparteiisch zu bleiben und zu helfen, damit Konflikte gelöst werden.“ Alle drei haben sich zunächst als Streitschlichter beworben, dann beim Casting an der Schule überzeugt und schließlich eine Mediatorenausbildung Ende letzten Jahres absolviert.

Die Streitschlichter

Neu als Streitschlichter an der Neurottschule aktiv sind Eluana Geradi, Emilie Jordan und Fabian Schalber.

Bereits schon mit der Aufgabe als Streitschlichter betraut sind Hanna Gantner, Marco Stöcklin, Alessia Trautenberger und Joshua Kraft. zg

„Wir waren zuerst im Jugendtreff und dann zwei komplette Tage im November in Neustadt in einer Jugendherberge zur Ausbildung. Dies war toll, denn wir haben viel Neues gelernt und vieles in Rollenspielen ausprobiert“, berichtet Eluana.

Neue Streitschlichter in Ketsch: Wünsche und Erwartungen

Nun stand der nächste Schritt bei der Gesamtlehrerkonferenz an, wurden sie doch offiziell als Streitschlichter ernannt. Zunächst zeigten die bereits tätigen und erfahrenen Streitschlichter in einem Szenenspiel, wie eine Streitschlichtung praktisch abläuft. Mit sehr viel Empathie wird der Sachverhalt aufgenommen und sichergestellt, dass sich die Streitenden richtig verstanden fühlen. Auf blauen Karten wird notiert, was sich die Streitenden vom anderen wünschen und auf gelben Karten, was man bereit ist, für die Lösung des Konfliktes zu tun.

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Etwas aufgeregt, aber auch zu Recht stolz, nahmen die neuen Streitschlichter die Ernennungsurkunden aus den Händen von Schulleiter Joachim Rumold entgegen sowie die Glückwünsche von Bürgermeister Timo Wangler. Er unterstrich die Wichtigkeit der Aufgabe, sich dafür einzusetzen, damit Konflikte gelöst werden: „Streit kann im Schulalltag schnell entstehen, und ich finde es großartig, dass ihr in eurer Freizeit die Mediatorenausbildung gemacht und gelernt habt, wie man Konflikte versteht und faire Lösungen findet, hierfür meinen großen Respekt.“

Streitschlichter an der Neurottschule Ketsch: Amt trotz Pandemiezeit sehr gut begleitet

Auch dankte er den scheidenden Streitschlichtern, die trotz einer sehr schwierigen Pandemiezeit ihr Amt sehr gut begleitet hatten. „Ich bin mir sicher, dass ihr von euren Erfahrungen auf eurem weiteren Lebensweg profitieren werdet,“ so der Bürgermeister, der außerdem das Engagement des Streitschlichterteams aus dem Kollegium hervorhob. Schulsozialarbeiterin Marion Sand-ritter dankte den scheidenden Streitschlichtern für ihren Einsatz und hatte mit ihren Kollegen für jeden ein kleines Präsent vorbereitet. „Als ihr 2019 ernannt wurdet, war alles noch wie gewohnt. Ihr habt die Ausbildung absolviert und wolltet direkt starten. Dann kam die Pandemie und die Schule war geschlossen. Und als der Schulalltag wieder begann, wurdet ihr von den Anfängern in der Streitschlichtung direkt zu Profis und habt dies großartig gemeistert“, lobte sie die Gruppe.

Bereits seit 2007 gibt es an der Neurottschule dieses Projekt und die Streitschlichter bekommen auch eine Bestätigung ihrer Tätigkeit, was sich bei Bewerbungen als durchaus positiv erweist. „Die Streitschlichter sind einfach ganz nah an den Schülern und das hilft den Lehrern, den Schulsozialarbeitern und sorgt für eine gutes Miteinander an unserer Schule“, sagt Rektor Joachim Rumold.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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