Jubiläum

Naturgruppe in Ketsch: Fünf Jahre voller Kinderfreude und Natur bei Löwenzahn

Die Naturgruppe Löwenzahn der Ketscher Villa Pusteblume feiert ihr fünfjähriges Bestehen. Wie auf einer Obstwiese eine innovative Kindergartengruppe entstanden ist.

Von 
Caroline Scholl
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Fünf Jahre Naturgruppe Löwenzahn: Ein Grund zum Strahlen für die Erzieherinnen Saskia Luksch (v. l.) und Laura-Romana Adler, Nimonh Kaiser-Patthavong, Ulrike Vay und Roselinde Zeilfelder. © Caroline Scholl

Ketsch. „Kinder, wie die Zeit vergeht“ ist ein Spruch, der sicher an diesem Wochenende öfter im Kreuzwiesenweg zu hören sein wird, wenn alle, die sich der Naturgruppe Löwenzahn verbunden fühlen, eintreffen, um gemeinsam den 5. Geburtstag zu feiern.

Ab 10.30 Uhr öffnen sich die Türen zum schönen Gelände, ein Überraschungslied wird gesungen und Mitmachangebote, wie eine Löwenzahn-Rallye oder eine Fotobox für Erinnerungsbilder stehen genauso bereit wie ein kulinarisches Angebot.

Fünf Jahre ist zweifelsohne eine Zeit, um ein wenig zurückzublicken. Dazu war unsere Zeitung zu Besuch in der Naturgruppe in unmittelbarer Nähe zum Anglersee. „Die Löwenzahngruppe gehört als Außengruppe zur Villa Pusteblume und damals waren zwei Erzieherinnen, nämlich Saskia Luksch und Laura-Romana Adler, die beiden, welche die Idee hatten, diese Gruppe zu gründen. Dafür haben sie sich umfassend informiert und ähnliche Einrichtungen besucht“, erinnert sich Roselinde Zeilfelder, die damals Leiterin der Villa Pusteblume war.

Löwenzahngruppe hat Gelände vom Ketscher Kleingartenverein übernommen

Während in andere Gemeinden im Umkreis bereits solche Außengruppen bekannt waren, so war die Eröffnung der Löwenzahngruppe auf dem 1740 Quadratmeter großen Gelände, welches zuvor vom Kleingartenverein als Obstwiese genutzt wurde, damals eine echte Neuerung in der Enderlegemeinde.

„Die Obstbäume stehen übrigens heute noch, worüber wir sehr froh sind. Wir haben damals unsere Ideen und ein Konzept zusammengestellt und sind auf offene Ohren gestoßen“, erinnert sich Saskia Luksch gemeinsam mit Laura-Romana Adler zurück. Auch seitens der Gemeinde kam die Idee bestens an.

„Der damalige Bürgermeister Jürgen Kappenstein trug diese Idee von Anfang an mit, denn es wurden zu diesem Zeitpunkt, bedingt durch wieder geburtenstärkere Jahrgänge, nach weiteren Betreuungsmöglichkeiten gesucht. Durch die Naturgruppe gab es dann 20 Betreuungsplätze mehr. Ulrich Knörzer hatte den Vorschlag für das Areal und so konnten wir schließlich 2020 im Juli eröffnen. Auch heute noch werden wir hier seitens der Gemeinde sehr unterstützt, wenn hier auf dem Außengelände Hilfe beispielsweise vom Bauhof benötigt wird“, berichtet Nimonh Kaiser-Patthavong, die heute die kommunalen Kindertagesstätten Villa Pusteblume und Villa Sonnenschein leitet.

Idee der Naturgruppe in Ketsch wird mit viel Herzblut umgesetzt

Sie hebt besonders hervor, dass es zum einen etwas Großartiges sei, wenn Ideen so erfolgreich mit viel Herzblut und Lieb zur Sache umgesetzt werden und dass heute das gesamte Team der Villa Pusteblume immer bereit ist in der Naturgruppe auszuhelfen, wobei dort das Konzept freilich ganz anders sei, als in der Einrichtung in der Parkstraße.

„Der Hauptunterschied ist, dass die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren hier ganzjährig und jeden Tag draußen sind. Wir haben Bauwagen, allerdings ist der ‚Gruppenraum‘ unser Gelände. Im Vergleich haben wir hier eher weniger Spielmaterialien, denn die Kinder bauen sehr viel ganz kreativ selbst. Mit der Villa Pusteblume sind wir natürlich ganz eng verbunden und wir sind dort genauso zu Besuch, wie auch Kinder von dort zu uns kommen. Unsere Vorschüler machen selbstverständlich das komplette Vorschulprogramm und wir betreuen allerdings hier mit zwei Vollzeit- und einer Halbtageskraft die Kinder in unserem Konzept 6,5 Stunden am Tag“, berichtet Saskia Luksch.

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Sie und Laura-Romana Adler berichten begeistert von der besonderen Atmosphäre der Naturgruppe und davon, dass auch die Eltern der Kinder das Konzept mittragen und sich sehr engagieren. „Wenn wir wie jeden Freitag beispielsweise unseren Wandertag haben, dann sind wir mit den Kindern in Ketsch unterwegs und die Eltern holen sie dann an unserem Wanderziel ganz unkompliziert ab. Irgendwie ist diese Naturgruppe ‚unser Baby‘ und rückblickend können wir auf so viel schönes Feedback der Eltern schauen und auch viele Geschwisterkinder werden gern für die Naturgruppe angemeldet“, lassen die beiden Erzieherinnen wissen.

Kindergarten in Ketsch: Mehrere Faktoren bei Gruppeneinteilung

Alle Expertinnen in Sachen langer Erfahrung, die schon viele Kinder durch die Kindergartenzeit begleitet haben, sind sich einig: Ob ein Kind in der Naturgruppe oder in einer „regulären“ Gruppe besser aufgehoben sei, käme auf mehrere Faktoren an und beides sei gleichermaßen gut.

An erster Stelle stehe das Kind und seine Vorlieben und Bedürfnisse. Auch die Eltern benötigen eine eigene Haltung zu dem Konzept und so finde es sich meistens schnell, wer sich wo am besten aufgehoben fühlt. „An diesem Sonntag sind alle herzlich eingeladen, auch Eltern, die sich unsere Einrichtung Löwenzahn einmal anschauen möchten“, bekräftigt Nimonh Kaiser-Patthavong. Für den Erlös des Sommerfestes gäbe es zudem schon Pläne, denn die Naturgruppe wünscht sich eine neue Matschküche.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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