Rheinhalle - Große Herausforderungen warten auf den neuen Bürgermeister der Enderlegemeinde

Neuer Ketscher Bürgermeister Timo Wangler legt Amtseid ab

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Volker Widdrat
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Gemeinderat Thomas Franz (l.) gratuliert dem neuen Rathauschef Timo Wangler, nachdem er ihm den Amtseid abgenommen hat. © Wolfgang Schwindtner

Ketsch. Einziger Tagesordnungspunkt der Gemeinderatsitzung am Freitagabend in der Rheinhalle war die Verpflichtung von Ketschs neuem Bürgermeisters Timo Wangler. Der langjährige Kämmerer von Sandhausen war Anfang Mai im ersten Wahlgang mit 53,5 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Rathauschef der Enderlegemeinde gewählt worden.

Bürgermeister-Stellvertreter Michael Seitz begrüßte zu der Sitzung rund 80 Besucher, unter ihnen Ehrenbürgerin Helena Moser und den neuen Altbürgermeister Jürgen Kappenstein, der am Abend zuvor mit der Ehrenbürgerwürde verabschiedet worden war.

Ein wenig Wehmut meint man dem neuen Altbürgermeister Jürgen Kappenstein (2. v. r.) schon anzu-sehen, als er seinem Nachfolger Beifall zur Amtsübernahme spendet. © Wolfgang Schwindtner

„Zielstrebig, ideenreich, richtungsgebend, aber auch deeskalierend und vermittelnd – ein Bürgermeister soll bestenfalls all diese Eigenschaften und noch viele mehr in sich vereinigen, um die Geschicke der Gemeinde bestmöglich zu lenken“, meinte Seitz. Im Dialog mit Bürgern oder im Gemeinderat gelte es, „die Entscheidungskriterien zu strukturieren, abzuwägen und oftmals durch Kompromisse Lösungen zu finden“. Dass Wangler als bisheriger Kämmerer die fachliche Kompetenz für das Bürgermeisteramt mitbringt, stehe außer Frage. Gerade in der aktuell angespannten Haushaltslage komme ihm seine Erfahrung als Finanzfachmann zugute.

Wohl der Gemeinde fördern

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Bevor der 48-Jährige auch offiziell den Staffelstab übernehmen durfte, war noch die Vereidigung und die Verpflichtung durch Gemeinderat Thomas Franz (CDU) als dienstältestem Ratsmitglied vorzunehmen. Wangler wird sein Amt „nach bestem Wissen und Können führen, das Grundgesetz für die Bundesrepublik, die Landesverfassung und das Recht achten und verteidigen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben“. Insbesondere gelobte er, „die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern“.

Seitz händigte die Ernennungsurkunde aus, die Wangler in das Beamtenverhältnis auf Zeit – zunächst bis 30. Juni 2030 – beruft. Anschließend hängte er ihm die Amtskette als äußeres Zeichen der Bürgermeisterwürde um. Für Ehefrau Katja gab es einen Blumenstrauß.

Für Gemeinderat Rainer Fuchs (CDU) tritt Wangler ein Amt in einer alles andere als einfachen Zeit an: „Neben Unsicherheiten bei der zukünftigen finanziellen Ausstattung der Kommunen sind es vor allem drastische Kostensteigerungen sowie ständige steigende Anforderungen bei den Pflichtaufgaben, die es zu bewältigen gilt.“ Er übernehme aber eine gut aufgestellte Gemeinde.

Der neue Bürgermeister treffe zudem auf einen motivierten Rat und eine motivierte Amtsleiterrunde, sagte Gemeinderat Tarek Badr (SPD) und wünschte viel Erfolg. Gemeinderätin Alexandra Scalia (Grüne) überreichte an den Hobbysportler ein Trikot für die Teilnahme am dritten Ketscher Spendenlauf „Run for the Kids“. „Du warst unser Wunschkandidat, warst akribisch vorbereitet, weißt genau, was auf dich zukommt und wir wissen, dass du diese Aufgabe erledigen wirst“, rief Ratsmitglied Heino Völker (FWV) dem neuen Gemeindeoberhaupt zu. Jetzt stehe harte Arbeit an, es gebe viele Probleme zu bewältigen, meinte Gemeinderat Chris Brocke (FDP) und wünschte gutes Gelingen.

Dank für harmonische Übergang

Wangler begrüßte den ehemaligen Bürgermeister der Partnergemeinde Trélazé, Marc Goua, auf Französisch und dankte den Ketscher Bürgern für den in den vergangenen Wochen erhaltenen Zuspruch: „Es macht mich stolz, hier heute stehen und die Verantwortung für die Geschicke unserer Enderlegemeinde übernehmen zu dürfen.“

Ein besonderer Dank ging an Jürgen Kappenstein „für die harmonische Übergabe und die gemeinsam wahrgenommenen Termine“.

Als Bürgermeister gewählt zu sein, sei ein Privileg: „Und so gehe ich mit voller Vorfreude und viel Elan in einen neuen Lebensabschnitt.“ Abschließend griff er die Worte von Landrat Stefan Dallinger aus dessen Gratulationsschreiben auf. Dort hatte es geheißen: „Bewahren Sie sich einen frischen Humor, das macht manches leichter.“

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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