Neuer Mitbewohner - der Saugroboter

Von 
Marley
Lesedauer: 
© Scholl

Hallo ihr Zweibeiner, liebe Leser,

eigentlich finde ich es bei uns immer ganz gemütlich und mich stört keineswegs, wenn ich mit meinen Pfoten ab und zu etwas Sand oder etwas Gras mit in unsere Wohnung bringe. Nur mein Herrchen stöhnt dann immer ganz theatralisch und es kommen solche Phrasen wie „gerade habe ich gewischt“ oder „eben war noch alles sauber und nun?“ – ich weiß auch nicht, was ihn daran stört. Mir macht das nichts aus, im Gegenteil, ich liebe es dann auch noch, Gegenstände in der Wohnung zu verteilen, besonders natürlich mein Spielzeug. Ist ja auch clever, denn dann habe ich immer was da zum Spielen, wenn mir danach ist, und muss nicht ewig danach suchen. Aber nun kommt’s: Normalerweise zieht mein Herrchen ab und an so eine komische Maschine mit einem langen Rüssel hinter sich her und macht sauber, doch neulich schleppte er ein Riesenpaket an. „Marley, ab jetzt hat das Putzen ein Ende, das macht nun unser Saugroboter.“ – Unser wer? Ich verstand rein gar nichts. Dann holte er eine runde platte Scheibe aus dem Karton und setzte das Teil mitten ins Wohnzimmer. Und ohne dass mein Herrchen an irgendwelchen Schläuchen zog, bewegte sich dieses mysteriöse Ding auf einmal vorwärts, blinkte und inspizierte wohl die Umgebung.

Ich quittierte das Ganze mal mit heftigem Gebell, denn dieser Saug-roboter soll erst gar nicht auf die Idee kommen, hier irgendetwas zu markieren oder so. Da muss man schon direkt zeigen, wer Hund im Haus ist! Hier ist mein Revier. Als der Saugroboter sich auf mein Körbchen zubewegte habe ich direkt mal an ihm geschnuppert. Er riecht nicht appetitlich und irgendwie auch nicht interessant – naja, dachte ich mir, viel Lärm um nichts. Aber dann nahm das ganze eine Wendung: Rollte das Teil nicht in die Küche und fraß alle Reste von meinem Futter, welches ich um meinen Napf verteilt hatte?

Geht’s noch? Soweit kommen wir noch, dass irgendwelche Plastikscheiben aus einem Karton über mein Futter herfallen. Aber das kann dieser Roboter vergessen. Nichts lasse ich mehr liegen, wäre doch gelacht – soll dieses doofe Teil ruhig Staub und Sand fressen, aber keinen einzigen Futterkrümel mehr von mir. Das wäre dann auch geklärt.

Euer Marley

Freier Autor Vierbeiniger Kolumnist

Thema : Marleys Welt - Das Leben aus der Sicht eines Hundes

  • Ketsch Unverdächtig

    Der Malteser-Shih Tzu sieht die Dose, sinniert und regt sich „zur Sache Plätzchen“

    Mehr erfahren
  • Ketsch Akademiker

    Hallo ihr Zweibeiner, liebe Leser, okay, ich gebe es ja zu. Seit ich also ein Junghund bin, meine Hormone anscheinend ab und an Samba tanzen und ich dem Geruch von feinen Hundedamen einfach nicht widerstehen kann, bin ich auf Konkurrenz im Revier manchmal nicht gerade gut zu sprechen. Oder zu bellen. Oder was auch immer. {furtherread} Jedenfalls wird mein Herrchen immer ganz hektisch, wenn ich ein wenig reagiere, sofern mir bei unserer Gassirunde so ein strenger Rüdengeruch in die Nase steigt: „Marley nein“ und „Marley aus“, heißt es dann und mir stinkt das. Besser gesagt, die anderen stinken mir und schon zerren wir, also mein Herrchen und ich, um die Wette an der Leine. Als wir neulich mal wieder unterwegs waren, kamen wir mitten in Ketsch auf dem Platz, an dem es vor Kurzem noch intensiv nach Fisch roch, an und dort hatte sich eine ganze Gruppe dieser durch eine Leine verbundene Zweibein-Vierbein-Gespanne versammelt. Ein Zweibeiner, der nicht angeleint war, hatte ganz offensichtlich das Sagen. Zumindest schauten alle ihn an und machten dann immer genau das gleiche und er lobte und erzählte etwas und alle nickten eifrig. Sofort schaute mein Herrchen interessiert und kurz danach hieß es: „Marley, wir gehen jetzt in die Hundeschule“ oder wie es nun ganz professionell heißt: In die Dog Academy! Also liebe Leser, ich bin nun offiziell Akademiker und hab das ganze Hundeschulspektakel schon ein paarmal hinter mir. Mein Fazit ist, dass es eigentlich die Zweibeiner sind, die da etwas lernen, was einfach daran liegt, dass wir Vierbeiner immer instinktiv das machen, was wir für richtig halten. In meinem Fall also lerne ich gerade, dass wenn ein Rüde daher kommt, es nichts Wichtigeres gibt, als mein Herrchen, weil wir ja zusammengehören, und schon ist mir der andere Hund egal. Cool, gell? Natürlich weiß ich dies, doch mir gefällt das Üben. Und ich bin ja schlau – also ein Akademiker. Von daher habe ich schnell verstanden, dass es beim Üben doch das ein oder andere Leckerli oder eine extra Kuscheleinheit gibt. Da lohnt es sich doch echt mal ab und zu, nicht gleich alles zu zeigen, was man so drauf hat, hehe. Und wenn der unangeleinte Trainer mich lobt, der übrigens irgendwie alle Hunde mag und von allen Hunden gemocht wird, dann strahlt mein Herrchen über alle Backen – und so soll es ja sein. Euer Marley csc

    Mehr erfahren
  • Ketsch Bellissimo cane?

    Hallo ihr Zweibeiner, liebe Leser, {element} „Marley, über das Wochenende habe ich etwas Besonderes vor. Ich fliege nach Italien, und zwar mit einem Flugzeug“, sagte mein Herrchen, breitete seine Arme aus und machte so eine schwankende Bewegung, gerade so, als ob er in der Minute selbst abheben wollte. {furtherread} Ich verstand nur „fliegen“ und erinnerte mich an diesen kleinen Blechkasten namens Gondel, mit der ich, ohne dass ich dies wirklich wollte, beim letzten Urlaub auf einen Berg befördert wurde. Frechheit, als ob ich ein Flughund wäre! Nun ja, es war schnell klar, dass dieses Flugzeug nach Italien sich nur mit meinem Herrchen und ohne mich auf den Weg machen würde, als ich bei der Oma wieder standesgemäß Einzug hielt. Die nämlich wird eigens als Verwöhnpersonal aktiviert, wenn mein Herrchen mal wieder meint, ohne mich etwas länger unterwegs zu sein. Mein Herrchen allerdings verabschiedete sich wieder äußerst überschwänglich und erklärte mir, dass ich ein „Bellissimo cane“ wäre. Ich legte den Kopf schief und überlegte. Okay, Bellissimo kommt bestimmt von Bellen, wobei das mache ich nicht wirklich oft. Aber okay, wenn es dazu führt, dass ich wieder ein weiteres Leckerli abstaube, bin ich auch gerne mal ein „Bellissimo“ und nicht einfach nur Marley. Kaum bin ich diesem interessanten Gedankengang gefolgt, kam das erhoffte Leckerli. Na also, geht doch! Und vor lauter Freude darüber bin ich dann selbst direkt abgehoben, wie man auf dem Bild sieht – und dies ganz ohne Blechkiste mit oder ohne Flügel. Euer Marley

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung