Ketsch. Im Südwesten der Gemeinde tut sich was, weil das Naturfreundehaus gehörig auf Vordermann gebracht wird: „Fast alles ist verändert“, sagt Vorsitzender Gerd Welker, der eine Gruppe von Mitgliedern vor Ort begrüßte, die dann durch die Räume geführt wurden. Das übernahm der neue Pächter Kostas Christodoulou (wir berichteten) gleich selbst und erklärte ihnen die Umgestaltungen Am Weidenstück 2 und das zugrunde liegende Konzept.
Neuer Boden, neue Decke, die Fenster und Türen seien komplett erneuert worden und gewährten nun einen vergleichsweise fulminanten Frontalblick ins Grüne – drinnen sei viel, viel mehr Licht. Auch die Heizungsstruktur erfülle jüngste Standards und das Inventar sei aufpoliert worden, sodass das Erscheinungsbild des Naturfreundehauses modernen Ansprüchen vollauf gerecht werde. Zusammen mit dem Pächter komme eine Investition „im deutlich sechsstelligen Bereich“ zur Anwendung. Jeweils zu gleichen Teilen, weil man gemeinsam die Zukunft plane.
Die Geehrten
70 Jahre: Erich Schäfer.
60 Jahre: Ruth Schäfer.
50 Jahre: Elisabeth Dörzenbach, Marco Bleß, Helga Knauber, Erika Lauer und Rita Tremmel.
Zehn Jahre: Andreas Kramer, Jutta Kramer, Paul Kramer, Theresa Kramer, Ulrich Bondzio, Brigitte Bondzio, Su-sanne Schäfer und Christian Hase. zg
Kosta Christodoulou, der Sohn der Wirtsleute des „Odysseus“ im Ortskern, kehrt mit seinem Engagement im Naturfreundehaus zu seinen Wurzeln zurück. Er und sein Bruder Christos sind dort aufgewachsen, weil die Familie Christo-doulou dort 15 Jahre lang die Gastronomie betrieb. „Kostas kennt jeden Baum und jeden Strauch“, sagt Welker und lacht. Vor diesem Hintergrund soll Christodoulou als Pächter auch in die Vereinsaktivitäten eingebunden sein. Zu denken wäre an eine Art Hausreferent. Er sei ja Mitglied seit Geburt. Das Projekt „Umgestaltung“ sei für den Verein auf insgesamt zwei, drei Jahre angelegt.
Eröffnet werden soll das Naturfreundehaus gleichwohl am Mittwoch, 1. Dezember – das sei derzeit das anvisierte Datum, wenn alles optimal läuft. Das Konzept sei nicht zuletzt auf junge Leute zugeschnitten, auch das Alter zwischen 20 bis 40 soll sich vor Ort wohl fühlen. Bis 22 Uhr befinde sich die Gaststätte im Naturfreundehaus im Restaurantbetrieb, dann werde in der Folgezeit eine gemütliche Clubstimmung erzeugt – so die Planung. Das Angebot auf der Restaurantkarte weicht dann dem Speiseplan mit Snacks.
Pandemiezeit gut genutzt
Im Außenbereich ist der Spielplatz renoviert worden. Im Arrangement mit dem Biergarten sollen sich Familien angesprochen fühlen. Das Mobiliar – viel in Weiß und im griechischen Stil – soll die sich bietende Attraktivität ganz neu betonen, wenngleich die Zeit für die Gastronomie im Freien noch eine Weile Pause hat. Die Mitglieder indes hätten durchweg positiv auf all die Modernisierungen reagiert.
„Wir haben die Pandemiezeit genutzt“ – das war die klare Botschaft des Vorsitzenden an die zur Infoveranstaltung erschienenen Naturfreunde, die erst wieder kommenden März eine ordentliche Hauptversammlung abhalten werden, dann für die Jahre 2020 und 2021. Unter der Pandemie habe der Verein sehr gelitten, sagt Gerd Welker. Aufgrund der Altersstruktur, die dringend einer Auffrischung bedarf, sei das Vereinsleben nahezu zum Erliegen gekommen. „Zwei Drittel unserer Mitglieder befinden sich im vulnerablen Bereich.“ Die Zahlen des Vereins seien in Ordnung, darauf habe Birgit Schäfer verwiesen, die Finanzierung des Projekts „Umbau des Naturfreundehauses“ sei gesichert. Die Entlastung steht dann im Frühjahr an.
Verjüngungsprozess angestrebt
Das neue Erscheinungsbild Am Weidenstück 2 soll die Basis für den Verjüngungsprozess bilden – durchgestartet wird im Verein ab Januar. Dann startet die Planungsphase, wie das Jahr 2022 optimal genutzt werden kann. Ab März, da ist die Hauptversammlung anvisiert, wollen die Naturfreunde wieder so richtig aktiv werden und die Corona-Zwangspause vollends zu den Akten legen. Das wünscht sich Gerd Welker.
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