Ketsch. Florian Reck, der Landtagskandidat für die Linke, nimmt in einer Pressemitteilung zur „Causa Entenpfuhl“ Stellung, nachdem die Aktivisten der Bürgerinitiative „Rettet den Entenpfuhl“ bei ihrem jüngsten Infostand in Ketsch die Politik dazu aufgefordert hatte, vor der Landtagswahl klar Stellung zum geplanten Kies- und Zementwerk auf Schwetzinger Gemarkung zu beziehen.
Der Landtagskandidat der Linken erklärt dazu: „Zu Recht fordern Mitglieder der überparteilichen Bürgerinitiative ,Rettet den Entenpfuhl’ klare Bekenntnisse von denen ein, die im Wahlkreis Schwetzingen gewählt werden wollen. Als erster unter den jetzigen Landtagskandidaten, der sich im vergangenen Jahr öffentlich für den Erhalt dieses Waldes ausgesprochen hat, bleibe ich konsequent: Der Entenpfuhl muss bleiben! In meiner ersten Stellungnahme zur Sache bezeichnete ich das Vorhaben der Firma Krieger als ein Projekt ,wie aus der Zeit gefallen’. Diese Einschätzung hat sich nach den vielen Informationen, die uns seither zur Verfügung stehen, nach vielen Gesprächen mit Naturschützern, mit Experten – und nicht zuletzt mit den Bürgern der Anrainergemeinden – bestätigt.“ Hier werde die Ausbeutung einer Sand- und Kieslagerstätte auf Kosten von Mensch und Umwelt über einen so unüberschaubaren Zeitraum geplant, dass man sich zwangsläufig fragen müsse – wie es auch etwa in der ersten Einschätzung des Nabu geschehen sei – ob das dort beschaffte Material in 20 oder 30 Jahren überhaupt noch benötigt werde. Schließlich stelle sich niemandem die Frage, ob die Baubranche von klassisch produziertem Beton und Zement abrücken müsse, sondern nur wann, stellt Florian Reck heraus.
Der Wald im Entenpfuhl sei also nicht nur ein wertvolles Stück Kurpfälzer Natur, das sich die Bürger nicht nehmen lassen wollten, sondern er sei auch ein Symbol dafür, „warum wir unsere Ressourcenwirtschaft dringend zukunftsfähig aufstellen müssen! Sande und Kiese, die sich zur Herstellung von Beton und Zement eignen, sind eben begrenzt verfügbare Rohstoffe – wenn also weiter gebaut wird, wie es jetzt geschieht, dann werden uns diese Rohstoffe ausgehen“, schreibt der Landtagskandidat der Linken. „Wir müssen also auch diskutieren, ob wir bereits jetzt für die notwendige Wende in der Bau- und Wohnwirtschaft planen oder ob wir weiterhin einer kartellähnlich organisierten Branche einen Freibrief geben, über den Umgang mit unseren Rohstoffen – und unserer Umwelt – zu bestimmen. Für mich – und für die Linke – ist die Antwort klar: Selbstverständlich setzen wir uns dafür ein, dass die Landesregierung den Pachtvertrag mit der Firma Krieger aufkündigt, aber das genügt noch nicht.“
Alternative Stoffe
Ressourcensparende Bautechniken müssten stärker gefördert werden, die Erforschung alternativer Baustoffe müsse vorangetrieben werden, Sanierung und Renovierung müssten klaren Vorrang vor dem Neubau bekommen, der Klima- und Umweltschutz müsse eine höhere Priorität erhalten und nicht zuletzt müssten sich alle überlegen, „wie wir künftig leben wollen: Vereinzelt und vereinsamend oder gemeinschaftlich und solidarisch?“ Florian Reck führt weiter aus: „Wenn uns als Gesellschaft nämlich keine nachhaltige Wende in der Ressourcenwirtschaft gelingt, dann bleibt jede politische Empörung über die Abholzung des Entenpfuhls nur ein Sturm im Wasserglas.“ zg/mab
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