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Schillerplatz in Ketsch: Umgestaltung für mehr Artenvielfalt

Der Schillerplatz in Ketsch erhält ein neues Outfit: Die Konzeption der Grünanlage gegenüber des Central Kinos soll für Artenvielfalt sorgen und Falschparkern einen Strich durch die Rechnung machen.

Von 
Caroline Scholl
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Noch mutet das Areal am Schillerplatz etwas karg an, doch schon bald wird hier eine Staudenbepflanzung eingebracht, die sehr förderlich für die Artenvielfalt in diesem Gebiet sein soll und zudem Zeitersparnis bei der Pflege garantiert. © Scholl

Ketsch. Wer in der letzten Zeit aufmerksam den Platz gegenüber dem Central Kino in der Enderlegemeinde beobachtet hat, der konnte doch einige Änderungen feststellen. Wo zuvor üppiger Grasbewuchs war, herrscht nun zunächst eine etwas karg anmutende Leere. Doch dies soll sich ändern und zudem schlage man mit der Umgestaltung sprichwörtlich „drei Fliegen mit einer Klappe“.

Kurz zur Erinnerung: Unmittelbar hinter der Bushaltestelle Schillerplatz in der Enderlestraße befindet sich eine zweigeteilte Grünfläche, die, so hört man es seitens der Gemeinde, doch immer wieder zweckentfremdet wurde. Zum einen wird die Fläche gerne von Hundebesitzern frequentiert, die – so wie es auf Hinweisschildern gefordert ist – die Hinterlassenschaften der geliebten Vierbeiner im bereitgestellten Hundekotbehälter entsorgen sollen, was jedoch nicht selten mehr Wunsch als Realität sei.

Der Ketscher Schillerplatz ist noch ein Eldorado für Falschparker

Zum anderen wurden die Grünflächen in der Vergangenheit als Parkflächen für Pkws genutzt, was auch nicht deren Zweck und grundsätzlich nicht akzeptabel oder erlaubt sei.

Außerdem sehe das neue Grünflächenkonzept ohnehin eine Anpassung am Schillerplatz vor und nun sei man baulich in den „letzten Umsetzungsschritten“. Schon jetzt säumt ein kleiner Holzzaun die Flächen ein und auch die Begrünung wurde entfernt und der Boden entsprechend vorbereitet.

„Wir möchten hier, wie es unsere Neukonzeption der Grünanlagen in der Enderlegemeinde vorsieht und schon an einigen anderen Stellen umgesetzt wurde, auch in diesem Areal eine artenvielfaltförderliche Staudenbepflanzung vornehmen“, lässt Bauamtsleiter Marc Schneider bezüglich der Auswirkungen der Begrünung wissen.

Die Splittmulchfläche am Ketscher Schillerplatz ist nicht mit Schottergarten zu verwechseln

Hierbei handelt es sich – und dies betonen die Verantwortlichen der Gemeinde – nicht um die laut Naturschutzgesetz verbotenen Schottergärten, sondern um eine sogenannte Splittmulchfläche, die im Sommer stark sonnenexponiert ist und die mit einer ökologisch hochwertigen, hitze- und trockenheitsverträglichen Staudenmischung bepflanzt werden soll.

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Der Unterschied zu den verbotenen Schottergärten liegt außerdem unter der Oberfläche, denn hier wird keine unterirdische Sperrfolie eingebracht, denn schließlich soll der gewünschte Pflanzenwuchs zwischen den Steinen möglich sein. Der Splittmulch indes diene zunächst der Abmagerung des Bodens, um optimale Bedingungen für die Staudenbepflanzung zu ermöglichen.

„Wie man bereits beispielsweise an der Fläche Kreuzung Bahnhofsanlage und Gutenbergstraße sehen kann, beginnt die Begrünung dann sehr zügig“, führt Schneider weiter aus.

Biodiversität und Klimaschutz: Staudenbepflanzung in Ketsch hat einige Vorteile

So entstehe eine ökologisch wertvolle Fläche, die vielen Arten einen Lebensraum biete. Die Staudenbepflanzung sorge außerdem am heißen Tagen für ein besseres Klima und so werde ein sinnvoller Beitrag in Sachen Biodiversität und Klimafolgeanpassung geleistet.

Zusätzlich sei anzumerken, dass mit dieser Neukonzeption der Grünflächen in der Enderlegemeinde, deren aufwendige Pflege durch eine viel weniger zeitintensive Bearbeitung der Staudenfläche ersetzt werde, was die Gemeindekasse insgesamt schone.

Dass nach kurzer Zeit ein optisch ansprechendes Bild durch das üppige Wachstum der insektenfreundlichen Stauden zu sehen ist, sei zu erwarten.

„Wir hoffen natürlich auch, dass sich die Parksituation am Schillerplatz entspannt und die Fahrzeuge nur an Flächen abgestellt werden, die dafür vorgesehen sind“, ergänzt Schneider.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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