Ketsch. Eines gleich vorweg: Natürlich wird es im Bruch keinen „echten“ Kreisverkehr geben, aber zumindest wie man sich als Verkehrsteilnehmer in einem solchen verhält, kann man künftig auf dem Festgelände in der Enderlegemeinde lernen.
„Wir haben hier schon seit vielen Jahren für Schulen und natürlich auch für Privatpersonen einen kleinen Verkehrsübungsplatz eingezeichnet, der besonders im Zuge der Radverkehrsprüfung in den vierten Klassen der Grundschule genutzt wird. Dort gibt es beispielsweise eine Rechts- und auch eine Linksabbiegerspur oder einen Zebrastreifen und bei den Prüfungen, die dann von der Verkehrswacht der Polizei abgenommen wird, wird das Ganze mit Schildern und Ampeln ergänzt“, informiert Julia Berberig, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde.
Verkehrsübungsplatz: Ketsch hält sich an die Empfehlungen des Landes
Nun jedoch gäbe es vom Land Baden-Württemberg Empfehlungen, welche Elemente ein solcher Verkehrsübungsplatz vorweisen sollte und dies soll standardisiert im Land beachtet werden. „Wir haben die Vorgaben mit den Gegebenheiten verglichen und festgestellt, dass uns hier noch ein eingezeichneter Kreisverkehr fehlt. Außerdem sind nach den vielen Jahren die Markierungen nicht mehr gut sichtbar, was nun dazu führt, dass wir den Platz sanieren. In Kürze werden Mitarbeiter des Bauhofes dem Verkehrsübungsplatz, der sich auf einer Fläche von 3400 qm2 befindet, mit Farbe einen neuen Anstrich geben“, ergänzt Marc Schneider vom Bauamt.
Doch nicht nur, wenn in der Grundschule die Radverkehrsprüfung anstehe, sei die Fläche nutzbar. „Wir möchten natürlich die Nutzung des Fahrrades als Alternative zum Pkw in der Gemeinde weiter fördern. Dies kann nicht früh genug beginnen und schon mit dem Roller oder mit Inlinern können Kinder hier auf der Fläche das korrekte Verhalten im Straßenverkehr üben“, weiß Julia Berberig. Und gleich noch eine neue Veranstaltung, die als Projekt von der neuen Klimaschutzmanagerin federführend initiiert wurde, steht in wenigen Wochen an.
„Wir werden am 15. Juni ab 12 Uhr hier auf dem Gelände erstmalig einen Radaktionstag für die ganze Familie anbieten. Zeitlich liegt dieses Datum noch vor Beginn der Aktion Stadtradeln, sodass man sich vor Ort zur Teilnahme registrieren lassen kann. Außerdem wird es einen Radflohmarkt geben, was sicher nicht nur für Familien interessant ist und der ADFC wird vor Ort Fahrradcodierungen vornehmen, damit Diebe künftig kein leichtes Spiel haben“, informiert Berberig.
Sicherheitstraining und Werkstatt: Der Ketscher Radaktionstag hat so einiges zu bieten
Wer möchte könne außerdem gleich vor Ort an einem kleinen Fahrsicherheitstraining teilnehmen und ebenso habe sich eine mobile Fahrradwerkstatt angekündigt, die kleine Reparaturen oder Überprüfungen am mitgebrachten Gefährt umsetzen kann.
„Wir freuen uns schon sehr auf diese Aktion, denn das Umsteigen auf das Fahrrad tut nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt gut. Auch bei baulichen Veränderungen im Straßenbild der Gemeinde versuchen wir, die Belange von Fahrradfahrern zu berücksichtigen und wir haben in Ketsch ja fast überall Tempo 30. Was die Kinder außerdem auf dem Verkehrsübungsplatz erlernen, können sie später im echten Straßenverkehr dann hoffentlich gut umsetzten, denn jeder Unfall ist ein Unfall zu viel“, betont der Bauamtsleiter hinsichtlich der Verkehrssituation in der Enderlegemeinde.
Die Bevölkerung sei schon heute dazu eingeladen, sich den 15. Juni im Kalender zu vermerken, denn der erste Radaktionstag wird sicher eine gute Gelegenheit, nicht nur auf dem Radflohmarkt vielleicht ein Schnäppchen zu machen oder ein nicht mehr benötigtes Fahrrad zu verkaufen, sondern einiges über Sicherheit rund ums Rad und den Straßenverkehr zu erfahren.
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