Evangelische Kirchengemeinde

Senioren aus Ketsch erfahren viel über Kindheit von Astrid Lindgren

Beim Seniorennachmittag in Ketsch verbindet sich Geselligkeit bei Kaffee und Kuchen mit einem Vortrag über Astrid Lindgren. So gibt es Anekdoten aus deren Kindheit.

Von 
Loreen Apel
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Gabi Elsässer leitet den Nachmittag ein - an diesem Tag geht es um das Leben von der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren. © Loreen Apel

Ketsch. Es war wieder so weit: Einmal im Monat, immer mittwochs, findet der Altennachmittag statt. Das Angebot richtet sich an Senioren ab 60 Jahren. Jedes Treffen steht unter einem eigenen Motto oder Vortragsthema – dieses Mal über die Autorin Astrid Lindgren. In den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde herrschte lebendiges Treiben. An diesem Tag nahmen 42 Teilnehmer an den Tischen Platz – bis zu acht Gäste pro Tisch, die ins Gespräch kommen können. Gedeckt ist mit Tischläufern und Blumen, die bei Gefallen sogar erworben werden können.

Aus den Lautsprechern ertönte die Stimme von Gabi Elsässer, die den Nachmittag eröffnet hat. „Es war niedlich, einige haben sich sogar für heute abgemeldet“, erzählte sie schmunzelnd – ein Zeichen, wie sehr die Veranstaltung geschätzt wird. Zusammen mit ihrem Mann Helmut Elsässer organisiert sie seit drei Jahren den Altennachmittag. Nach dem Auftakt verteilten sie und andere Ehrenamtliche Kaffee und Kuchen, dazu gab es Wasser und Apfelsaft. Begleitet wurde die gelassene Stimmung von lockeren Kommentaren wie „Passt auf eure Zähne auf“, als Hinweis auf die Kirschensteine im Kuchen.

Erster Tagesordnungspunkt in Ketsch ist die Erzählrunde

Von den Mitgliedern ist Kurt Allgeier der Dienstälteste und mit 84 Jahren auch der Älteste im Team. Er lebt bereits seit über 60 Jahren in Ketsch und feiert bald seine Diamanthochzeit. „Normalerweise sind hier mehr Besucher“, erzählte er. Sie seien über 50 Besucher gewohnt, zu Weihnachtszeiten sogar bis 150. Während der Tratsch-Zeit mit Kaffee und Kuchen erinnerte er sich mit Irene Burkard – ein weiteres Mitglied – an die Enderlespiele. Nach ungefähr einer halben Stunde werden die Teller und Tassen von den Helfern wieder eingesammelt – bereit für den zweiten Teil des Nachmittags.

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Gabi und Helmut Elsässer sorgten gemeinsam mit dem Team für einen reibungslosen Ablauf und eine familiäre Atmosphäre. Helmut Elsässer erzählte, dass im Dezember bereits die Termine des darauffolgenden Jahres verkündet werden. Als Organisator habe man viele Aufgaben – neben Terminen werden Getränke und Kuchen geplant sowie Blumen und natürlich die Themen der einzelnen Nachmittage. Dabei liegt der Fokus meist auf Kultur. Vortragende ergeben sich oft aus persönlichen Kontakten. Einige Male im Jahr bietet die Volkshochschule Schwetzingen ein Thema an und stellt Referenten zur Verfügung. So auch an diesem Tag – Sieglinde Rieder präsentierte die Biografie der Autorin und Humanistin Astrid Lindgren.

Abtauchen in die Kindheit von Astrid Lindgren

Kaum beginnt der Vortrag, wird es still im Raum. Rieder erzählte, dass sie sich schon seit 2007 gerne mit Lindgren beschäftigt – in diesem Jahr wäre sie 100 Jahre alt geworden. Dabei begann die Erzählung bei den Eltern Lindgrens. Die Präsentation wurde von lockeren Kommentaren begleitet – etwa, dass Astrid Lindgrens Vater ein „flotter Mann“ war. Zwischendurch war ein Lachen der Besucher zu hören. Als die Hochzeit der Eltern thematisiert wurde, meinte Rieder, dass das Bild nicht in die Präsentation gepasst hätte. Stattdessen holte sie ein großes Buch hervor, in dem das Hochzeitsbild über zwei Seiten erstreckt war – ein Moment, der die Zuhörer amüsiert. Die Vortragende hatte mehr Literatur als Empfehlung parat. Sie arbeitet sorgfältig die komplette Geschichte heraus – mit den Eltern zu Beginn über Astrids Kindheit mit allen Geschwistern, Freundschaften und Beziehungen bis hin zu Karrierewegen und natürlich ihren berühmten Werken.

Nach dem Vortrag bedankte sich Kurt Allgeier bei den Besuchern und fragt traditionell nach den Geburtstagskindern der vergangenen vier Wochen – diese haben eine kleine Flasche Sekt geschenkt bekommen.

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