Serie „Meine Arbeit im Gemeinderat“ (Teil 7)

Soziale Medien für Lösungen mit einbinden

Von 
Caroline Scholl
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CDU-Rat Marco Schnepf mit Tocher Lara auf dem Spielplatz in Ketsch. © Scholl

Ketsch. Aktiv etwas mitgestalten, bedacht und dennoch zielgerichtet etwas für Ketsch erreichen, so könne man die Intention von Marco Schnepf bezeichnen, sich im Gemeinderat zu engagieren. Er blickt im Gespräch mit unserer Zeitung zurück auf fast die Hälfte der Amtszeit.

Christdemokrat Thomas Franz war es, der mit Marco Schnepf 2019 über eine Kandidatur für den Gemeinderat sprach und letztendlich waren es die Wähler, die den damals 36-Jährigen ins Amt brachten. „Was dieses Ehrenamt mit sich bringt, wusste ich vorher, denn meine berufliche Laufbahn begann bei der Gemeindeverwaltung und ich war Anfang der 2000er oft als Protokollant bei den Sitzungen dabei. Mein Dank gilt den Wählern und ich würde mich selbstvertändlich wieder aufstellen lassen“, berichtet der verheiratete Polizist, der stolzer Vater einer Tochter ist.

Dass sich der „Ton“, wie er es beschreibt, innerhalb des Gemeinderates im Vergleich zu den Zeiten, in denen er als Protokollant tätig war, geändert habe, sei ihm schon nach den ersten Sitzungen aufgefallen. „Ich hatte ja nach 2003 ganze 16 Jahre lang durch meinen Beruf als Polizist in Hockenheim wenig Verbindungen zum Gemeinderat und war überrascht, wie sich der Umgang untereinander verändert hatte. Ich wünsche mir wirklich, dass die eigenen Interessen und Ziele der Fraktionen wieder etwas mehr in den Hintergrund rücken zugunsten eines Miteinanders für unsere schöne Enderlegemeinde“, bilanziert Schnepf nachdenklich.

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Innerhalb der Fraktion sei er sehr gut in seinem Ehrenamt angekommen und viele Ketscher kämen auf ihn zu, wenn es um Anliegen geht, die sie beschäftigen. „Ich freue mich, dass mir die Ketscher ihr Vertrauen schenken. Oft geht es dabei um Themen, bei denen ich von Berufswegen auf bekanntem Terrain bin, wie beispielsweise Ruhestörungen. Hier konnte ich schon gut vermitteln, sodass Lösungen gefunden wurden.“

Marco Schnepf führt weiter aus: „Außerdem haben meine Frau und ich viele Freunde und Bekannte mit Kindern, sodass mich oft Anliegen aus dem Bereich Kitaplätze oder Kernzeit-/Hortbetreuung erreichen. Hier wurde schon vieles umgesetzt, und dies, obwohl die bürokratischen Hürden wirklich groß sind, was viele vielleicht gar nicht wissen. Es gibt vom Land so viele Verordnungen, die eingehalten werden müssen, bis tatsächlich ein Neubau oder Umbau realisiert werden kann. Perspektivisch sind hier, meiner Meinung nach, Konzepte in Ketsch wichtig, die zukünftige Bedarfe noch umfassender ermitteln, um entsprechend zu planen. Das Thema Betreuung wird immer wichtiger und spielt bei vielen Familien eine weitaus größere Rolle als noch vor einigen Jahren.“

„Digital Natives“ können helfen

In seiner Zeit im Rathaus hatte er unter anderem den Bereich Kita und Grundschulbetreuung mitverwaltet und könne daher Vergleiche zur aktuellen Situation ziehen. Die Tätigkeit im Gemeinderat lege er allen, besonders auch der jüngeren Generation nah, die aktiv in Ketsch etwas mitgestalten möchten.

„Ich sehe den Bereich der sozialen Medien als etwas an, was jetzt und in Zukunft noch mehr Relevanz gewinnt. Hier könnten gerade die ,Digital Natives’ einen großen Beitrag leisten, sofern sie die Bereitschaft haben, mitzuwirken, wovon Ketsch profitieren würde. Lösungsorientiert könnten dann Themen bearbeitet werden, die aktuell oft unkommentiert im Netz stehen“, erklärt der engagierte Rat, der sich nicht mehr zu den „ganz jungen“ zählt.

In der Enderlegemeinde fühlt sich Marco Schnepf verwurzelt. „Ich bin hier aufgewachsen, war bei der Gemeindeverwaltung und bin mit der freiwilligen Feuerwehr und vielen Vereinen verbunden. Dieses Netzwerk bedeutet mir sehr viel. Woanders zu leben, ist für meine Familie und mich keine Option und wir sind gerade auf der Suche nach einem Haus, denn noch reicht unsere Wohnung, aber unsere Familienplanung ist noch nicht abgeschlossen.“

Damit Ketsch auch weiterhin attraktiv bleibt, sei es ihm ein Anliegen, dass die „Schmuddelecken“ und vorhandenen Verschmutzungen behoben werden und erst gar nicht entstehen. „Nur so bleibt ein Gefühl der Sicherheit und man fühlt sich einfach wohler, wenn Müll nicht überall herumliegt oder Vandalismus das Bild einer Gemeinde negativ verändern. Zwar genügt zur Behebung oft ein Anruf im Rathaus, aber das Ziel sollte doch sein, dass erst gar keine Verschmutzung entsteht“, sagt Marco Schnepf.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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