Spannende Lesestunde: Autor Sven Gerhardt besucht Ketscher Schulkinder

Ketsch. Ein Besuch mit der Schulklasse in der Ketscher Gemeindebücherei ist sicher immer etwas Besonderes. Wenn dann allerdings noch ein sehr bekannter Kinderbuchautor dort wartet und eines seiner Bücher mit einer spannenden Detektivgeschichte dabeihat, daraus vorliest und dann auch noch ein Quiz mit dem Buchprotagonisten veranstaltet, sind 45 Minuten „Unterricht“ tatsächlich wie im Flug vorbei.

Pünktlich zur aktuellen Frederick-Woche, in der in Baden-Württemberg das landesweite Lesefest begangen wird, hat das Team der Gemeindebücherei den Kinderbuchautor Sven Gerhardt aus Marburg in die Gemeindebücherei in der Goethestraße eingeladen – und die komplette Jahrgangsstufe der dritten Klasse der Alten Schule.

Detektivgeschichten in Ketsch: Viele Fragen an den Autor

Gespannt betraten die rund 75 Schüler mit ihren Lehrern Ayhan Barlak, Monique Eckel und Stefanie Höhn-Pföhler den Raum im Ferdinand-Schmid-Haus, der mit einem Diaprojektor und einem Lesetisch schon bestens vorbereitet war.

Sven Gerhardt, der mittlerweile schon 23 Kinderbücher veröffentlicht hat, stellte aus seiner bisher vierteiligen Reihe „Mister Marple und die Schnüfflerbande“ die erste Detektivgeschichte mit dem Titel „Wo steckt Dackel Bruno?“ vor. „Zu den drei Hauptcharakteren in dem Buch lässt sich Folgendes sagen: Es gibt Theo, der sicher viel ängstlicher ist als die meisten von euch, seinen Hamster Mister Marple, der, wie ihr gleich mitbekommt, ganz besondere Fähigkeiten hat und Elsa, ein echt mutiges Mädchen aus Theos Nachbarschaft, mit der er sich angefreundet hat“, führte Gerhardt ins Thema ein.

Kurzweilige Lesesequenzen aus dem Kinderbuch, in denen der Autor seine Stimme gezielt einsetzte, um beispielsweise dem Hamster „Mister Marple“, der, wie sich herausstellt, alles genau versteht, was Theo sagt, einen ganz eigenen Stil zu verleihen, machten das Zuhören zu einem echten Erlebnis.

Die spannend aufgebaute Geschichte ließ die Schüler schnell ins Thema kommen, interessiert hörten die Schüler zu und natürlich wurde der Ausgang von „Wo steckt Dackel Bruno“ an diesem Vormittag nicht verraten. „Doch alle Bücher aus meiner Detektivreihe könnt ihr hier in der Bücherei ausleihen, dann könnt ihr lesen, welche vielleicht überraschende Wende diese Geschichte nimmt“, bemerkte der 45-jährige Autor, bevor er einen Stoffhamster präsentierte, der die Schüler zu einem Quiz einlud und natürlich wie der Hamster im Buch nicht sprechen, aber mit einem Kopfnicken oder Kopfschütteln antworten kann.

Von der Idee zur Veröffentlichung

Alle meldeten sich, als der Autor die Frage stellte: „Wer von euch hat schon einmal mit einem Tier gesprochen und wer von euch glaubt eigentlich, dass Tiere uns verstehen?“ Besonders aufmerksam verfolgten die Schüler dann eine kleine Präsentation, in der gezeigt wurde, wer das Buch „Mister Marple“ illustriert hat und wie der Illustrator Niko Renger zeichnet.

Nun durften die Schüler ihre Fragen an den Autoren Sven Gerhardt stellen. Und sie hatten tatsächlich einige, die allesamt beantwortet wurden. Geduldig und mit viel Humor beantwortete der Marburger, wie er darauf kam, Autor zu werden oder wann sein erstes Buch herauskam und wie es heißt.

Besonders genau wollte ein Schüler wissen, wie eigentlich eine solche Geschichte entsteht und wie es dann dazu kommt, dass am Ende ein fertiges Buch im Regal steht. „Wichtig ist zunächst eine gute Idee, dann schreibe ich eine Art Zusammenfassung der Geschichte, danach schreibe ich alles ausführlicher und schicke es an meinen Verlag. Dort gibt es Lektoren, die meine Geschichte lesen und mir weitere Tipps geben. Ähnlich wie ihr, wenn ihr eine Klassenarbeit zurückbekommt. Nur ist bei mir nichts rot markiert und es steht auch keine Note darunter. Dann wird die Geschichte angepasst, der Illustrator malt die Bilder und schließlich wird das Buch gedruckt, um alles mal in einer Kurzversion zu beschreiben“, erklärte der Autor anschaulich.

Mit einer Autogrammkarte für jeden einzelnen Schüler bedankte sich Sven Gerhardt schließlich bei seinem staunenden Ketscher Publikum.