Ketsch. „Es sind Gründe und Verpflichtungen aus meinem privaten Umfeld, denen ich jetzt Zeit und Aufmerksamkeit schenken möchte, und daher habe ich das Amt des Dirigenten des Musikvereins 1929 abgegeben. Musik ist nach wie vor meine Leidenschaft, sie wird es wohl immer sein und so werde ich, so oft es geht, nun innerhalb des Orchesters mit der Posaune Teil der 29er sein“, so äußert sich Patrick Wewel im Gespräch mit dieser Zeitung.
Dass der in der Musikszene bekannte, beliebte und hoch talentierte Dirigent nach so kurzer Zeit in Ketsch den Dirigentenstab weitergibt, war für die Musiker und auch für die Fans der 29er zunächst eine aufrührende Nachricht.
Seine Gründe jedoch, die in keiner Weise mit dem Verein zusammenhängen, sind für alle nachvollziehbar. Um dies nun direkt vorwegzunehmen: Freilich steht der Ketscher Traditionsverein, der mit seinen Rhythmen und Melodien zu verschiedenen Gelegenheiten ein Garant für beste Unterhaltung ist, auch aktuell nicht ohne Dirigenten da. Interimsweise hat sich mit den Jungdirigenten Leo Diehm, der außerdem das Panoramaorchester, das Jugend- und Nachwuchsorchester der Musikvereine Brühl und Ketsch leitet, und dem ehemalige Vizedirigenten der 29er Julian Wittig eine tragfähige Lösung am 29er Dirigentenpult gefunden.
Kontinuität wichtig
„Was wir heute schon wissen, ist, wir werden tatsächlich nur vorübergehend dieses Amt bekleiden, denn der Verein sucht bereits per Ausschreibung einen neuen Dirigenten, was auch völlig in unserem Sinne ist. Patrick hinterlässt große Fußstapfen, doch es ist sicher nicht unmöglich, einen geeigneten Nachfolger zu finden“, versichern die beiden im Gespräch.
Beiden war es wichtig, dass es für die rund 50 Musiker der 29er direkt weitergeht, dass wie gewohnt am Freitagabend geprobt wird und dies mit Blick auf die beliebten und stets gut besuchten Auftritte und Konzerte der 29er, die nun gemeinsam vorbereitet werden.
„Nach einigen kleineren Auftritten wie beispielsweise beim Martinsumzug, am Volkstrauertag oder beim Neujahrempfang steht am 17. März im nächsten Jahr unser großes Frühjahrskonzert an und danach wieder das Musikfest. Sicher haben wir nicht die Expertise, die Patrick mitbrachte und auch nicht die seines Vorgängers bei den 29ern, doch wir geben unser Bestes und dies mit viel Leidenschaft. Wir haben bereits gemeinsam ein Konzept für das Frühjahrskonzert erarbeitet und die Proben laufen. Was sicher ist? Es wird keine Wiederholung vom bekannten Repertoire geben, sondern fast 90 Prozent der Stücke sind neu. Leo wird außerdem mit einem Tuba-solo aufwarten und auch sonst dürfen sich die Zuhörer und Freunde unseres Orchesters auf viele tolle Überraschungsmomente freuen“, sagten die Interimsdirigenten.
Das Konzert werde wieder mit einer Pause etwa für insgesamt zwei Stunden angesetzt sein, also genug Zeit, um ein umfassendes Repertoire für puren Hörgenuss zu präsentieren, wie Diehm und Wittig versichern.
Neue Musiker willkommen
Die Proben laufen, so lassen es die beiden Dirigenten wissen, bereits seit September auf Hochtouren. Jedoch seien nach wie vor neue Musiker ganz herzlich im Orchester willkommen. „Wir möchten nicht nur junge Musiker ansprechen, sondern vielleicht gibt es unter den Lesern der Schwetzinger Zeitung Hobbymusiker, die schon früher ein Instrument gespielt haben und nun wieder einsteigen möchten. Jeder kann einfach unverbindlich zu einem Probentermin an einem Freitagabend um 20 Uhr in die Rheinhallengaststätte kommen und das ganze mal für sich ausprobieren. Ein Einstieg ist immer möglich, ganz unabhängig von Konzertterminen“, motiviert Julian Wittig, des selbst die Posaune spielt.
„Und wer weiß, vielleicht findet sich über diesen Artikel ja auch ein neuer Dirigent für die 29er“, ergänzt Leo Diehm.
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