Ketsch. „Eigentlich spiele ich nur Fußball, aber die Tuba hat mir richtig gefallen“, freut sich Luke und schaut zu dem großen goldenen Blasinstrument, dem er gerade ein paar Töne entlockt hat. Zusammen mit weiteren 45 Grundschülern besuchte er mit der Ferienbetreuung Rhein-Neckar kürzlich den Musikverein 1929 Ketsch in der Rheinhalle.
„Dieses Angebot haben wir zum ersten Mal für die Kinder organisiert und es kommt so gut an. Wo sonst können die Schüler innerhalb von zwei Stunden so viele Instrumente ausprobieren“, begeisterte sich auch Melanie Luntz, eine der Betreuerinnen des Vereins, während der Veranstaltung. An verschiedenen Stationen – ob im Foyer, in der Rheinhallengaststätte oder im großen Saal – warteten Mitglieder der 29er, um den Kindern die Instrumente zu erklären. Selbstverständlich durften diese auch ausprobiert werden. Da konnte es schon mal ein wenig lauter werden.
Ketscher Kinder mit großer Begeisterung dabei
Mit großer Begeisterung und einem kräftigen Atemzug entlockt Mia gerade der Trompete ein paar Töne und Leonard bläst beherzt in das Saxofon. „Hier sind schon einige Naturtalente heute morgen identifiziert worden“, zog Franz Hauns vom Musikverein eine erste Zwischenbilanz. Er selbst lernte mit 14 Jahren das Saxofon zu spielen und hofft, dass über diese Aktion vielleicht das eine oder andere Kind den Weg in den Musikverein findet. „Die Kinder sind mit Begeisterung heute hierhergekommen und wir sind froh, dass mittlerweile einige Ketscher Vereine für uns die Türen öffnen. Für die Kinder sind solche Ferientage eine echte Bereicherung, wir sind dafür sehr dankbar“, lobt auch Sandra Izzo von der Ferienbetreuung Rhein-Neckar.
Ob Trompete, Horn, Tuba, Klarinette, Schlagzeug oder Percussions, es gibt viel Musikalisches zu entdecken. Clemens Dörtelmann von den 29er erklärt den Kindern die Handhabung der Tuba und erinnert sich: „Ich selbst lernte als Kind zunächst Klavier, dann spielte ich das Horn und später die Tuba. Hier haben wir eine Tuba mit dabei, die für Jugendliche ausgelegt ist. Eine Tuba, die von Erwachsenen gespielt wird, ist noch um einiges größer und hat auch mehr Gewicht.“
Die Ketscher Ferienspielkinder könne er „heute nur loben. Sie bekommen es schon sehr gut hin, viele klare Töne zu spielen, das ist wirklich super“, führte Dörtelmann schon während des Angebotes aus. Die Ferienkinder, der Musikverein und die Organisatoren der Ferienbetreuung sind sich einig: Diese Kooperation soll keine Eintagsfliege bleiben, denn musizieren macht immer gute Laune.
Um ganz andere Geräusche geht es derweil, als die Freiwillige Feuerwehr Ketsch zu Besuch kommt und im Hof der Alten Schule parkt – das Martinshorn geht zuweilen durch Mark und Bein. Die Kinder werden später umfassend in die Kunst eingeführt, wie man einen Brand löscht und vor allem, wie man sich verhält, damit erst gar kein Feuer entstehen kann. „Superinteressant“ für die Mädchen und Jungen war nach deren Aussage auch die Erklärung, mit welchen Utensilien ein Feuerwehrauto überhaupt bestückt ist. Die Feuerwehr braucht schließlich hervorragende Ausrüstung.
Die Freiwillige Feuerwehr ist mit dem Löschgruppenfahrzeug 16 gekommen, das auf den Funknamen „Florian Ketsch 44“ hört. Neun Frauen oder Männer können mitfahren, wobei es der MAN Truck mit 220 Pferdestärken und aus dem Baujahr 1999 stammend auf eine Pumpenleistung von 1600 Litern pro Minute bei acht Bar Druck bringt.
Solche detaillierten Einblicke in die Arbeit und Ausrüstung machen Lust auf mehr. Bei der Feuerwehr bekommen Interessierte weitere Informationen am Tag der offenen Tür, der am Sonntag, 10. September, ab 10 Uhr stattfinden soll. Die Feuerwehrleute und das Gerätehaus der Feuerwehr sind nicht nur an diesem Tag in der Jägerndorfer Straße zu finden.
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