Ketsch. Zum Paddeln und somit zum WSC (Wassersportclub) Ketsch kam Till Aichele eher durch Zufall. „Ich hatte mit acht Jahren über das Kinderferienprogramm beim Schnupperpaddeln teilgenommen und es hat mir direkt ganz viel Spaß gemacht. Daraufhin haben mich meine Eltern beim WSC angemeldet und seither bin ich hier im Verein“, berichtet der heute 23-jährige Ketscher. Seit dieser Zeit hat Till seine Kenntnisse um den Wassersport vertieft, einige Lehrgänge besucht und ist derzeit als Jugendtrainer aktiv.
„Dieses Amt begleite ich seit etwa sieben Jahren. Zunächst leitete ich die Anfängergruppe gemeinsam mit Frederik Kotterba und seit etwa zwei Jahren bin ich jeden Donnerstag mit meiner Gruppe im Sommer im Wasser und im Winter beim Hallentraining. Dazu kommt im Winter noch das Schwimmbadtraining“, berichtet der Informatiker, der sich zudem aktiv als Sanitäter beim Roten Kreuz einsetzt.
Seine ruhige und besonnene Art fällt auf und während des Gespräches wird deutlich, dass er zwar selbst noch jung ist, aber dennoch jede Menge Verantwortungsbewusstsein und Gespür für seine Schützlinge hat. „Die Kinder, die bei mir in der Gruppe anfangen, sind meistens im Grundschulalter, denn sicher schwimmen zu können, ist eine der Grundvoraussetzungen. Und ein wenig Kraft brauchen die Kinder auch, um ein Boot zu bewegen. Dann geht es in sehr unterschiedlichem Tempo voran, je nachdem, wie regelmäßig die Kinder das Training besuchen. Jedes Kind entwickelt sich individuell und mehr als acht Kinder sind nie in der Gruppe, denn man muss ein Auge auf alle haben und braucht Geduld. Gerade Anfängern muss man manchmal helfen, Angst zu überwinden und somit Vertrauen schaffen, dazu braucht es Fingerspitzengefühl und den Blick auf die Bedürfnisse der Kids. Allerdings müssen die Kleinen auch aufmerksam sein, denn bei allem Spaß ist man schließlich im Wasser unterwegs“, so Aichele. Ihm sei wichtig, den Kindern etwas weiterzugeben und ihnen zu helfen, sich im Wasser sowie im Boot wohlzufühlen.
„Für mich war das früher sehr wichtig, dass ich Trainer hatte, die mir geholfen haben und so möchte ich es weitergeben. Nicht jedes Kind will in die Wettkampfgruppe, aber wer sich dazu entscheidet, kann dies nach einer gewissen Zeit auch bei uns im Verein finden. Allen Trainern geht es in erster Linie darum, dass jeder, der paddelt, Spaß und Freude an diesem tollen Hobby hat. Druck, der Schnellste oder der Beste zu sein und nur dann im Verein anerkannt zu werden, so etwas gibt’s beim WSC nicht“, versichert der engagierte Jugendtrainer.
Kids voll im Verein integriert
Auch ins Vereinsleben werden die Kinder integriert. Dies sei allen wichtig und so helfen schon die Jüngsten gerne mit, wenn das beliebte Bootshausfest ansteht oder können an Bootsausflügen, je nach Können, teilnehmen. In seinem Freundeskreis, so erzählt Till, sind manche überrascht, dass er sich als ‚Informatiker’ auch gerne sozial engagiert und genügend Geduld mit Kindern hat.
„Die meisten finden es allerdings richtig cool und man bekommt viel Wertschätzung. Als Trainer freut man sich mit, wenn einem Kind etwas gelingt und das Üben sich auszahlt. Auch die Kids spielen einem enorme Freude zurück und die Eltern sind zufrieden, wenn die Kinder gut betreut sind“, bekräftigt Till.
Er selbst verbringt neben seinem Beruf und seiner Trainerfunktion gerne die Zeit im Boot beim WSC. „Natürlich habe ich hier auch eine Clique und wir machen einiges auch privat zusammen. Paddeln ist für mich Entspannung, aber auch gleichzeitig Sport und eine Möglichkeit, die Natur zu genießen. Außerdem sind Paddler einfach die freundlichsten Menschen der Welt“, lacht der Jugendtrainer, der sein Engagement im Verein noch nie bereut hat.
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