Ketsch/Brühl. „Wir durften der Himmelfahrt Mariens gedenken und weihen dazu traditionell die Kräutersträußchen, die in Körbe gefüllt vor dem Altar stehen. Die gesammelten Kräuter verbinden uns mit der Vielfalt der Natur und dem Respekt vor der Schöpfung.“
Mit einem reichlichen Weihwasserregen segnete Pfarrer Uwe Lüttinger zum Eingang der Vorabendmesse in St. Sebastian die gebundenen Sträußchen aus verschiedenen Kräutern, die alle ihre eigene Symbolkraft haben. Die Aufnahme Mariens in den Himmel, ihre Verehrung mit besonderer Liebe und Wertschätzung, hat in der katholischen Kirche seinen besonderen Platz.
Damit verbindet sich auch die Kraft der geweihten Kräutersträuße, die, meist im Haus getrocknet aufgehängt, vor Unheil und Krankheiten bewahren sollen. Fleißige Helfer hatten dazu – in Brühl und Ketsch – Kräuter auf Wiesen und Felder gesammelt.
Kräuterweihe in Ketsch: Großes Engagement trotz hoher Temperaturen
Erstaunlich, was trotz der zuletzt so heißen Tage zusammen getragen wurde. Getreu dem Motto „was ist was“ tauschte man sich dann auch beim Binden zu den Kräutern und ihren Fundstellen aus – es war dabei recht kurzweilig.
Auch in Heiligen Schutzengel Brühl freute sich Pater Kurian Thomas in den Messfeiern am Freitagabend und Sonntagmorgen ebenfalls über die von ihm zu weihenden Kräuterbündel. Dankbare Abnehmer – schon allein über die weiterlebende Tradition – finden sich dazu immer: unter den Gottesdienstbesuchern und darüber hinaus auch als besondere Gabe an zu Hause gebliebene.
Allein in Ketsch waren es 100 Sträußchen. Gerne wurde dazu auch gespendet, um die Arbeit der Missionsgruppe St. Sebastian Ketsch zu unterstützen. Der Erlös darf mit gut 350 Euro beziffert werden. Die in Brühl von Frauen der Kolpingsfamilie gebundenen Kräutersträußchen brachten gut 300 Euro ein, ebenfalls für einen sozialen Zweck gedacht. Das Geld geht über das Kolpingwerk Freiburg an die Karl-Hemmer-Stiftung zur Unterstützung von jungen Menschen in Indien, vornehmlich für die Ausbildung von jungen Frauen.
„Es ist immer wieder eine große Freude, welch guten Anklang diese schöne, alte Tradition in der katholischen Kirchengemeinde findet. Allen, die daran ihren Anteil haben – vom fleißigen Kräutersammeln, Sträußchen binden bis hin zu den Spendern – sei auf das herzlichste gedankt“, so die Organisatoren abschließend.
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