Ketsch. Die Bankreihen der katholischen Kirche St. Sebastian in Ketsch füllten sich am Samstag schnell. In der Reihe der Kulturkirche Ketsch macht es sich ein Zusammenschluss aus dem Pfarrgemeinderat der römisch-katholischen Kirchengemeinde zur Aufgabe, das Gotteshaus auf ganz eigene Weise mit Leben zu füllen. Die Gruppe veranstaltet dafür regelmäßig ein buntes und vor allem modernes Musik- und Kulturprogramm.
Reinhold Friedrich und seine Trompetenklasse sorgten an diesem Abend für das abwechslungsreiche Programm. Die sogenannte Trompetenklasse besteht aus sieben sehr jungen Instrumentalisten, deren musikalische Erfahrung dennoch unverkennbar war. Auch Reinhold Friedrich ließ seine Trompete erklingen. Nach einem gelungenen Einstieg, den alle Musiker gemeinsam vertonten, stellte Friedrich sich und die Trompetenklasse vor: „Hierbei handelt es sich nur um eine kleine Auswahl der Trompetenklasse der Musikhochschule Karlsruhe,“ erklärte er.
Internationale Studenten bieten klangvolles Erlebnis in Ketsch: Bekannte Klassiker im Programm
Es sei eine sehr multikulturelle Gruppe von Studenten aus verschiedensten Ländern von Frankreich über Japan bis hin zu Südkorea. „Trotz dieses internationalen Kompasses haben wir ein klares Ziel vor Augen: Wir wollen, dass die Trompeten singen, statt blechern zu schreien.“ Dieses Ziel haben die Musiker der Trompetenklasse in der Kirche St. Sebastian ganz zweifellos erreicht.
Das musikalische Programm bestand vor allem aus den allseits bekannten Klassikern von den Komponisten Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel. Die insgesamt zehn Musikstücke füllten den Abend mit einem vielfältigen Klangbild aus dem Bereich der klassischen Musik.
Die Vertonung durch Trompeten verlieh den populären Stücken eine ganz neue Wirkung. Eriko Takezawa, Reinholds Ehefrau, unterstützte die Blasmusiker zusätzlich mit den beeindruckenden Tönen des Klaviers. Außerdem an Bord war eine Pauke. Die Trompeter spielten meist solistisch mit der Unterstützung von Takezawa. So hatten sie alle die Chance, ihr einzigartiges Talent unter Beweis zu stellen.
Friedrich erzählte zwischen den Stücken nicht nur die spannendsten Fakten zur Musik, sondern verriet auch Details über seine Studenten. So habe der französische Erasmus-Student Robin Paillet beispielsweise im vergangenen Monat den August-Everding-Wettbewerb, der zum ersten Mal für Trompeter ausgeschrieben gewesen sei, gewonnen.
Gemeinschaft in der Kulturkirche Ketsch: Austausch gehört dazu
Eine kleine Pause diente nicht nur zum Trinken, sondern auch zum angeregten Austausch. „In den Pausen und am Ende noch miteinander ins Gespräch zu kommen, ist fast schon eine schöne Tradition“, erklärte Oliver Brinkmann, einer der Veranstalter. Das Publikum komme zu einem großen Teil immer wieder zu dieser Veranstaltungsreihe, wie sich im angeregten Austausch zeigt.
So findet eine Besucherin: „Diesmal ist es sehr klassisch, andere Male war es mehr moderne Musik.“ Als Ende der Veranstaltung war das Stück „Feuerwerksmusik“ von Händel geplant, welches für den Aachener Friedenspreis komponiert wurde. „In diesen Zeiten hoffen wir, dass wir mit dem Spielen dieses Liedes vielleicht einen kleinen Teil zum Frieden beitragen können“, so Friedrich. Außerdem appellierte er an sein Publikum, die Veranstaltungsreihe weiterhin zu besuchen: „Ohne Zuhörer wären wir keine Musiker mehr.“
Applaus, den die Zuschauer stehend spendeten, sprachen für den Erfolg des Abends und sorgten für eine kleine Zugabe, die den gelungenen Abend abrundete.
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Die Reihe der Kulturkirche wird am Samstag, 16. Dezember, als Mitsing- und Mitspielkonzert von Weihnachtsliedern angeboten. Jeder, der singen oder spielen möchte, kann kommen und mitmachen oder nur zuhören.
Weiter geht es am Samstag, 20. Januar, wenn die Sängerin Felicitas Brumke ihr Programm „femme fatale“ in der Kirche präsentiert.
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