Ketsch. Heller, größer und freundlicher: So zeigt sich die Alte Schule in Ketsch nach dem Abschluss der Brandschutzsanierung und der Umgestaltung des Altbaus. Schon kurz nach der Eröffnung des Erweiterungsbaus samt des neuen, hinteren Pausenhofs starteten vor rund einem Jahr die Arbeiten in den bestehenden Bereichen der Bildungseinrichtung. Nun sind lediglich noch letzte Restarbeiten bei der Elektrik und das Nachrüsten einzelner Türen notwendig, ansonsten kann Rektorin Sylvia Schimmeier ihre Gäste in neuen und modernen Klassenzimmern begrüßen.
„Hier waren früher mein Büro und das Sekretariat – alles in dunkler Holzvertäfelung und mit dem Charme vergangener Jahrzehnte. Jetzt haben wir im Altbau Richtung Schulstraße insgesamt acht tolle Klassenzimmer, die viel größer sind als die bisherigen Räume im Mittelbau“, freut sich Schimmeier. Zusätzlich gibt es acht weitere Klassenzimmer im Neubau sowie zwei etwas kleinere, aber ebenfalls modernisierte, im Verbindungsflügel. „Überall haben wir darauf geachtet, dass viel Tageslicht reinkommt und durch weiße Decken und effiziente sowie dimmbare LED-Lampen eine schöne Atmosphäre entsteht“, ergänzt die verantwortliche Planerin Rebecca Schell vom Schwetzinger Büro Roth Architekten.
20 000 Meter Kabel verlegt
Doch auch hinter den neuen Decken verbergen sich Neuerungen: So wurde die alte Zwischendecke aus Holz komplett entfernt und eine Brandschutzebene eingezogen. Dabei hatten sich zwar wegen der ungewöhnlichen Befestigung der alten Vertäfelungen einige Probleme ergeben (wir berichteten), doch die dadurch entstandene Mehrarbeit konnte ohne größere Verzögerungen umgesetzt werden.
Auch die Kosten blieben im Rahmen: Aufgrund der zusätzlichen Arbeiten an den Decken liegen sie bei rund 1,4 Millionen Euro und somit nur etwa 200 000 Euro über der ursprünglich festgelegten Kalkulation. Vom Land ist eine Förderung von etwa 280 000 Euro in Aussicht, die Schlussrechnung steht allerdings noch aus.
Ein wenig Sanierungsstimmung kommt indes noch im Dachgeschoss auf. Dort ist Elektriker Hollose Attila von der Firma „Elektro Blümbott“ aus dem pfälzischen Maxdorf damit beschäftigt, den „Dachsaal“ neu zu verkabeln. „Insgesamt haben wir im Altbau bestimmt rund 20 000 Meter Kabel verlegt, es musste ja alles neu gemacht werden. Die Restarbeiten sind jetzt keine große Sache mehr und stören vor allem nicht den Unterricht“, erklärt Attila.
Dank enger Absprachen war der Schulbetrieb ohnehin vergleichsweise wenig von den Arbeiten betroffen. Ein Großteil konnte in den Ferien umgesetzt werden – oder an den Wochenenden. „Die Zusammenarbeit hat wirklich außergewöhnlich gut geklappt: Unsere Baufirmen waren so flexibel, dass sie extra samstags angerückt sind, um im Zeitplan zu bleiben. Und Hausmeister Christian Flemming sowie das Reinigungsteam haben uns auch am Wochenende um 7 Uhr aufgeschlossen, auch wenn sie eigentlich gar nicht im Dienst gewesen wären. Probleme konnten wir mit dem Bauamt immer schnell lösen, das hat einfach gut gepasst“, ist Architektin Rebecca Schell voll des Lobes.
Auch vonseiten der Gemeinde ist die Zufriedenheit mit dem Projekt groß, wie Melanie Dosch vom Bauamt bestätigt. „Trotz des Umbaus im laufenden Betrieb war das eine runde Sache und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Obwohl es einige Herausforderungen gab, konnten die Planer den Charme des Altbaus schön erhalten“, bestätigt Dosch.
Wände fürs Treppenhaus
Gemeint sind insbesondere die strengen Vorgaben des Brandschutzes, die im bislang offen gestalteten Haupttreppenhaus für sichtbare Veränderungen sorgen. So gibt es jetzt nicht nur überall Rauchschutztüren, die im Ernstfall automatisch schließen, sondern auch neue Zwischenwände. Sie hausen den Treppenbereich ein und sollen verhindern, dass die Rettungswege bei einem Brand verqualmen.
Doch nicht nur für die Sicherheit und die Klassenräume gibt es durch die Sanierung große Verbesserungen. Auch das Lehrerzimmer und das Rektorat haben im ersten Stock des Mittelbaus einen großzügigeren Standort gefunden und erstrahlen in neuem Glanz. Das bestätigt nicht zuletzt Schulhund „Molli“, der im Büro von Frauchen und Rektorin Sylvia Schimmeier geduldig auf die nächsten Streicheleinheiten von Schülern wartet.
„Zwischendurch absolviert ,Molli‘ Unterrichtseinheiten zur Anatomie des Hundes oder als Seelentröster“, erklärt Schimmeier augenzwinkernd. Den Trubel des Umbaus hat „Molli“ jedenfalls ganz entspannt überstanden – und ist mit dem neuen Revier sichtlich zufrieden.
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