Sport

Ursula Wippert aus Ketsch erhält 50. Sportabzeichen mit 85 Jahren

Bei der TSG Ketsch ist Ursula Wippert keine Unbekannte. Ihr Lebenselixier ist Bewegung, sie liebt Trekkingtouren bis auf 5.400 Meter Höhe.

Von 
Caroline Scholl
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Ganz schön sportlich: Ursula Wippert freut sich über die Ehrung durch Landrat Stefan Dallinger für ihr 50. Sportabzeichen in Gold. © Isabel Odenwald

Ketsch/Brühl. Wer Ursula Wippert trifft, wird sich zunächst einmal fragen, ob es tatsächlich sein kann, dass diese aktive und junggebliebene Seniorin in diesem Jahr schon ihren 85. Geburtstag feiert. In einem Alter, in dem die meisten Menschen in den Ruhestand gehen, da ging es in Sachen Bewegung für die Wahlbrühlerin nochmal richtig los, wobei ihr ganzes Leben von Bewegung, Aktivität und immer wieder neuen Interessen geprägt war, doch dazu später mehr.

„Ich stamme aus Emmendingen im Schwarzwald und meine ganze Familie war sportlich aktiv. Mein Vater liebte den Reitsport, meine Mutter ruderte und auch andere Sportarten machten wir als Familie zusammen und ich liebte das Turnen. So wurde ich Lehrerin für HHT, dies war damals Handarbeit-Hauswirtschaft-Turnen und machte in Freiburg 1961 meinen Abschluss. Meine erste Stelle hatte ich in Sasbachwalden und in Achern lernte ich meinen Mann Jochen kennen, der bei der Bundeswehr beschäftigt war. Wir heirateten 1965 und durch den Beruf meines Mannes sind wir immer wieder umgezogen. Da ging es von Bremen nach Köln, und in Köln habe ich 1970 ein Sportabzeichen gemacht, denn dort konnte man in einem Sportgeschäft einen Trainingsanzug gewinnen, wenn man das Sportabzeichen machte“, lacht Ursula Wippert.

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Über Achern kam die damals junge Familie mit ihren beiden Kindern schließlich nach Heidelberg und dann nach Ketsch, wo Ursula Wippert 1976 als Lehrerin an der Alten Schule anfing und im selben Jahr in die TSG eintrat. „Interessiert haben mich unterschiedliche Sportarten und ich übernahm auch immer gerne ehrenamtliche Tätigkeiten als Übungsleiterin. Auch setzte ich mich damals mit dafür ein, dass der Sportplatz bei der TSG renoviert wurde. Das Sportabzeichen habe ich jedes Jahr wieder gemacht und damals musste man in den Kategorien Schwimmen, Dauerlauf, Wurf, Sprung und Kurzstrecke antreten“, berichtet die Lehrerin, die damals ‚Jugend trainiert für Olympia‘ an die Grundschule in Ketsch brachte.

Nach einer Krebserkrankung half ihr die Bewegung bei der Genesung

Nach einer Krebserkrankung engagierte sich Ursula Wippert im Vorstand der Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs und weiß seither um die Bedeutung von Sport in der Krebsnachsorge. „Ich habe immer weitergemacht mit der Bewegung, eben immer so wie es am besten ging und versuchte andere ebenso dazu zu motivieren“, erinnert sie sich. Als mit 61 Jahren für die engagierte Pädagogin schließlich der Ruhestand begann, wurde es für die wanderbegeisterte Allrounderin richtig spannend.

„Ich machte dann meine erste Trekkingtour nach Nepal, eine wirklich sehr beeindruckende Erfahrung, und so wurden es rückblickend fünf Trekkingtouren in Nepal und ich kam bis auf 5.400 Meter. Später folgte eine weitere Trekkingtour in Kirgistan. Über meine Wanderungen habe ich Vorträge beispielsweise in der Gemeindebücherei in Ketsch gehalten“, so die 84-jährige. Im Alter von 72 Jahren stand die sportliche Seniorin schließlich auf dem Kilimandscharo. „Diesen Reiseplan habe ich zunächst niemand erzählt, auch nicht meinen Kindern“, schmunzelt sie.

„Mein Sohn nahm mich dann ein Jahr später mit auf einen Tandemsprung und irgendwie habe ich immer gerne neue Sachen ausprobiert, wie beispielsweise das Inlineskaten. Mich macht es eher unzufrieden, wenn ich mich nicht bewegen kann und glücklicherweise habe ich mich nie ernsthaft verletzt, egal welchen Sport ich machte. Allerdings habe ich jetzt mit über 80 Jahren entschieden, nicht mehr Skifahren zu gehen“, so die ambitionierte Freizeitsportlerin und Ehrenmitglied der TSG.

Auch mit 85 macht sie fast täglich Sport

Aktuell gehe sie dreimal wöchentlich zur Gymnastik, zweimal zum Walken und am Wochenende zum Wandern oder zum Radfahren. „2023 machte ich zum 49. Mal das Sportabzeichen und da sagte das Sportabzeichen-Abnahmeteam der TSG, Gabi Kief, Karlheinz Gaa und Nina Schmidt zu mir: ‚Uschi, du musst unbedingt auch das 50. Sportabzeichen machen‘ und so kam es dann auch. Hier möchte ich mich ganz besonders für die Unterstützung der dieser drei großartigen Menschen bedanken, denn sie haben mich sehr motiviert“ Ursula Wippert belegte somit die Disziplinen Ausdauer (Walkingstrecke 7,5 km), Kraft (Medizinballwurf), Schnelligkeit (Radfahren) und Koordination (Seilspringen) mit so guten Ergebnissen, dass ihr 50. Sportabzeichen erneut die goldene Farbe hat.

Am 27. Juni wurde sie dafür beim Fest des Sports im Schlosspark Eichtersheim in Angelbachtal von Landrat Stefan Dallinger geehrt. Sportlich ist für Ursula Wippert natürlich noch lange nicht Schluss: „Wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja, das 55. Sportabzeichen zu machen“, lacht die sympathische und inspirierende Sportlerin,

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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