Ketsch. Heimische Geschichte und Kulturgut erforschen, erhalten und an eine breite Öffentlichkeit weitergeben – diese Aspekte sind für den Heimat-und Kulturkreis Ketsch ein wichtiger Part in seinem Wirken. Mit seiner im vergangenen Jahr stattgefundenen Ausstellung „100 Jahre Radio“ war das Heimatmuseum Ketsch an vielen Wochenenden ein toller Anziehungspunkt.
Gerne wurde all das vom „Club der Knöchelträger Mannheim“ zum Anlass genommen, seinen besonderen Orden – den „Goldenen Knöchel“ – dem Heimat-und Kulturkreis Ketsch zu verleihen. Die Knöchelverleihung mit Essen war im Jahr 1985 eine Idee des späteren Präsidenten Franz Barth. In Anlehnung an ein närrisches Brauchtum um 1900, die Orden erst nach einer Kampagne zu verleihen, entstand die bis heute einmalige Knöchelverleihung – immer drei Wochen nach Aschermittwoch.
Für den Ketscher Heimat- und Kulturkreis gibt es den "Kultur.Knöchel"
Damit bedacht werden Persönlichkeiten oder Gruppen des öffentlichen Lebens, mit dem „Ehren-Knöchel“ für Menschen, die im Hintergrund Gutes tun und sich verdient gemacht haben, den „Narren-Knöchel“ für närrische Brauchtumspflege und seit 1998 den „Kultur-Knöchel“, mit eben diesem der Verein aus der Enderlegemeinde bedacht werden sollte.
In ihrer Laudatio betonte Doris Steinbeißer die Bedeutung des Radios und die geniale Idee der Museumsmacher in Ketsch, Peter Scholz und Dieter Rey. Zumal im Bestand des Heimatmuseums historische Radiogeräte zu finden sind. Gerne denken doch gerade die Älteren an die Radiogeräte vergangener Zeiten – schöne, kleine Möbelstücke mit magischem Auge und einer Skala von Stuttgart bis Stockholm.
„Die Zeiten, die Geräte und die Vorlieben beim Medienkonsum haben sich geändert seit Erfindung des Radios – trotzdem ist für ganz viele von uns das Radio immer noch der Begleiter durch den Tag. Die Ketscher Museumsmacher haben also mit ihrer Ausstellungsidee voll Herz und Kopf der Bevölkerung erreicht“, führte Doris Steinbeißer sehr unterhaltsam aus. Doch nicht nur die älteren Besucher ließ der Gang durch das Museum in Erinnerungen schwelgen.
Dieter Rey und seine Mitstreiter führten auch Schulklassen durch die Ausstellung in Ketsch
Gerne führten Dieter Rey und seine Mitstreiter Schulklassen und Kindergärten, ja sogar Mitarbeiter des SWR Mannheim durch die Museumsräume in Ketsch. Letztlich waren mehr als tausend Besucher zu Gast, oft in Verbindung mit einem „Museumsfest“ bei leckerer Bewirtung. Ein toller Verdienst der Aktiven des Heimat- und Kulturkreises, der insgesamt 140 Mitglieder zählt.
In Würdigung all dessen nahm Dieter Rey mit Freuden die Auszeichnung mit dem „Goldenen Knöchel“ in Form einer Anstecknadel entgegen. Weiter wurden damit Gabi Gehres bedacht – in Gedenken an ihren im vergangenen Jahr verstorbenen Mann Hansdieter, der ebenfalls mit viel Herzblut im Ketscher Museum gewirkt hat. Doris Steinbeißer für ihre Laudatio und Timo Wangler als Bürgermeister von Ketsch dürfen sich nun ebenfalls zu den „Knöchelträgern“ zählen.
Die Geehrten gehören nun zu einem illustren Kreis teils prominenter Besitzer des „Goldenen Knöchels“. Ministerpräsidenten von Baden Württemberg lassen sich dazu nennen, Landrat Stefan Dallinger, Oberbürgermeister der Städte Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Baden-Baden, Elsbeth Janda, Julia Klöckner – Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Sport, Kirche und Gemeinwohl, die sich im Sinne der Ordensverleihung verdient gemacht haben.
Herausragende Menschen reiben sich förmlich die Knöchel auf
„Herausragende Menschen, die sich die Knöchel aufgerieben haben – oder immer noch aufreiben“ wie Franz Barth in seiner Moderation gerne betonte und an die nötige Empathie zwischen den Menschen erinnerte: „Mach anderen eine Freude und Du wirst merken, dass Freude freut.“
Seine Gäste konnten einen durchaus abwechslungsreichen Abend genießen – mit leckerem Essen, ob tatsächlich einem legendären Knöchel oder vegetarischem Genuss, sowie buntem Programm. Mit den Worten von Doris Steinbeißer gesagt: „ Mä wie schää – der Owend, die Knechel, die Stimmung - alles mä wie schää.“
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