Viva la México!

Von 
#marley, #leben, #ansichtssach
Lesedauer: 
Für weniger Leckerlis verkleiden? Das käme Marley nicht in den Sinn - für mehr Leckerlis geht allerdings sogar die Sache mit der Mütze klar. © SCHOLL

Hallo ihr Zweibeiner,

liebe Leser,

Mehr zum Thema

Im Interview

Tess D. Smith plant zwei große Musik-Shows in Eppelheim

Veröffentlicht
Von
Catharina Zelt
Mehr erfahren
Im Interview

Altlußheimer Radsportlerin Lana Eberle: Auf der Straße möglichst bis nach Paris

Veröffentlicht
Von
Stephan Lang
Mehr erfahren

es gehen in der letzten Zeit hier sehr seltsame Dinge vor sich. Angefangen hat es, als mein Herrchen plötzlich ganz anders aussah, als ich es gewohnt bin, aber zum Glück noch genauso roch wie immer. „Marley, wie findest du mein Kostüm? Ich bin jetzt Mexikaner, denn es ist Fasnacht“, frohlockte er und schwang die übergroße Strohscheibe, die er eben noch unbeholfen auf dem Kopf balancierte durch die Luft.

Ich reagierte mit einem kräftigen Abschnuppern, was er gleich als Aufforderung verstand, mir diese Fasnacht zu erklären: „Weißt du, jetzt wird noch mal richtig gefeiert, bevor die Fastenzeit beginnt. Da verzichtet man dann auf üppiges Essen und Trinken.“

Ich überlegte: Also nur weil mein Herrchen jetzt meint, er sei ein Mexikaner, gibt’s nun weniger Futter? Das kann er mal direkt vergessen. Vorsichtshalber habe ich genauer beobachtet und stellte glücklicherweise keine Veränderung in Sachen Futtermenge oder Leckerli-Angebot fest.

Dann kam der Höhepunkt. Zogen nicht gleich ganze Horden von Menschen, die gar nicht aussahen wie sonst, lautstark und mit großem Getöse an unserem Haus vorbei? Ich dachte, ich spinne! Gerade als ich mein Mittagsnickerchen machen wollte, nahm dieses Spektakel so richtig Fahrt auf. Verstanden habe ich das Ganze nicht, wobei, irgendwie dann doch.

Wenn uns Hunden theoretisch einer sagen würde, wir müssten uns – nur so zum Beispiel – als Katzen oder sonst irgendwie verkleiden, weil es dann in nächster Zeit weniger zu Fressen gäbe, würden wir auch nicht mehr so entspannt unsere Gassirunden um den Anglersee drehen, sondern würden auch völlig ausrasten und Rabatz machen. Das bleibt uns wohl, so wie ich die Lage einschätze, allerdings erspart: Fasnacht ist zu 100 Prozent so ein Menschending.

Mein Herrchen allerdings hatte wohl auch schneller als gedacht vergessen, dass er jetzt ein Mexikaner ist, und sagte neulich ziemlich müde und zerzaust, noch bevor wir zur ersten Gassirunde aufbrachen: „Marley, ich brauche jetzt erst mal ein Katerfrühstück.“

Aha, vom Mexikaner zum Kater. Ich hoffe, bald ist er einfach wieder der Alte. Ein Katerfrühstück übrigens kann er gern haben, denn solange niemand meinen Napf anrührt und nach einem Hundefrühstück verlangt, ist meine Welt völlig in Ordnung.

Euer Marley csc

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung