2. Handball-Bundesliga Frauen

Withoff: Ketscher Bären mangelt es nur an Konstanz

Im Interview blickt Bären-Schlussfrau Johanna Wiethoff auf die bisherige Runde der Ketscher Zweitliga-Handballerinnen, deren Verlauf einer Achterbahnfahrt gleicht.

Von 
Frederik Schneider
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Johanna Wiethoff gehört zu den besten Torhüterinnen der 2. Handball-Bundesliga. Mit den Ketscher Bären kämpft sie am Samstag in Waiblingen um zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. © Dorothea Lenhardt

Ketsch. Nach 21 Tagen endet die Winterpause für die Kurpfalz-Bären in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen. Die Zeit wurde genutzt, um noch einmal durchzupusten. In der Vorsaison gelang nach dem Jahreswechsel die Kehrtwende und auf eine ähnliche Steigerung hofft auch die Ketscher Torhüterin Johanna Wiethoff vor dem Auswärtsspiel am Samstag, 6. Januar, beim Mit-Abstiegskandidaten VfL Waiblingen (Spielbeginn: 18 Uhr). Im Interview spricht Wiethoff, die am Spieltag 23 Jahre alt wird, über das Duell und wie die Mannschaft ihr ein besonderes Geburtstagsgeschenk machen könnte.

Nach dem guten Saisonstart mit den Siegen bei Buchholz 08-Rosengarten (25:24) und gegen die Füchse Berlin (24:23) zeigt die Formkurve seit geraumer Zeit nach unten. In der Tabelle sind die Bären auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Wie schätzen Sie die Lage ein?

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Johanna Wiethoff: Von Anfang an war uns klar, dass es für uns eine schwierige Saison werden würde. Mit den zwei Siegen haben wir gezeigt, wozu wir fähig sind und dass wir definitiv in diese Liga gehören. Uns ist auch bewusst, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann, was wir schon am eigenen Leib gespürt haben.

Worin sind die ausbleibenden Ergebnisse und die schwankenden Leistungen innerhalb eines Spiels Ihrer Meinung nach begründet?

Wiethoff: Wenn ich das wüsste, müsste die Frage nicht gestellt werden. Fakt ist, dass es uns derzeit schwerfällt, konstante Leistungen über 60 Minuten abzurufen. Aber wir geben im Training und der Spielvorbereitung alles, um die Leichtigkeit und das Spielgefühl der ersten zwei Partien wieder auf die Platte zu bringen. Und dass wir das Handballspielen nicht auf einmal verlernt haben, zeigen wir ja. Es mangelt nur an der Konstanz.

Was gibt Ihnen Hoffnung, dass die Bären - wie in der Vorsaison - nach dem Jahreswechsel die Wende einleiten?

Wiethoff: Ich sehe, wie hart die Mädels im Training arbeiten. Jede will, jede ist motiviert und - anders als im letzten Jahr - haben wir zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach gezeigt, dass wir es können und auch in der Lage sind, vermeintlich große Namen zu schlagen. Es ist noch nicht mal Halbzeit, wir haben noch 18 Möglichkeiten, doppelt zu punkten und die Liga ist so eng wie nie. In einem Monat kann es ganz anders aussehen.

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Wie haben Sie über die Feiertage trainiert und wie wurden Weihnachten und Silvester vom Trainingsplan beeinflusst?

Wiethoff: Nach dem letzten Spieltag hatten wir erst einmal eine Woche komplett frei, was enorm wichtig war, um nicht nur körperlich zu regenerieren - auch mental hat die handballfreie Phase allen gutgetan. Ab dem 25. Dezember ging es dann an die individuellen Trainingspläne, die sich aus Lauf- und Krafttraining zusammengesetzt haben. Da einige von uns gemeinsam ins neue Jahr gestartet sind, haben wir zum Beispiel das Jahr mit einem Silvesterlauf beendet, bevor wir uns abends gemeinsam die Bäuche vollgeschlagen haben.

Mit mehr als neun Paraden im Schnitt gehören Sie zu den Top-5-Schlussfrauen der Liga. Wie sind Sie mit Ihrer eigenen Leistung zufrieden und wo sehen Sie noch Luft nach oben?

Wiethoff: Ich bin froh, dass ich mit meiner Leistung der Mannschaft den nötigen Rückhalt geben kann, und will natürlich auch in Zukunft Paraden beisteuern, um die Mannschaft emotional mitzunehmen. Aber natürlich kann man immer mehr Bälle halten und die einfachen Tore über die erste Welle konnten wir bislang noch nicht wirklich zu unserer Waffe machen. Ein Vorsatz für das neue Jahr wäre auch, weniger Kopftreffer zu kassieren.

Mit dem Spiel in Waiblingen steht gleich eine Begegnung mit einem direkten Konkurrenten an. Was erwarten Sie von diesem Kellerduell, in dem das Motto lauten dürfte: Verlieren verboten, oder?

Wiethoff: Die Mannschaft könnte mir das größte Geburtstagsgeschenk machen, indem wir einem direkten Konkurrenten zwei Punkte wegschnappen. Aber auch ohne dieses Wissen im Hinterkopf ist jeder aus der Mannschaft die Bedeutung dieses Spiels bewusst, da wir so schon einmal die Weichen für eine optimale Rückrunde stellen und uns eine komfortablere Ausgangssituation erarbeiten könnten.

Freier Autor

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