2. Handball-Liga

Kurpfalz-Bären: Steil fordert positivere Denkweise

Bei den Kurpfalz-Bären gibt es eine Negativserie. Trainerin Franziska Steil spricht davon, dass intern allerdings nichts im Argen liege.

Von 
Frederik Schneider
Lesedauer: 
Trainerin Franziska Steil (l.) gibt Rückraumspielerin Katja Hinzmann Tipps. Derzeit ist sie auch als Psychologin gefragt. © Lenhardt

Öffentliche Rückendeckung von ihren Vorgesetzten benötigt Franziska Steil nach der jüngsten Negativserie der Kurpfalz-Bären nicht, beteuerte die Trainerin des Handball-Zweitligisten aus Ketsch am Freitag. Geschäftsführer Armin Wagner hatte die frühere Kreisläuferin erst kürzlich in einem Interview gestärkt. „Das wird alles aufgebauscht. Intern sind wir uns klar und gehen unseren Weg“, sagte Steil vor dem wegweisenden Spiel bei der HSG Freiburg am Samstagabend (Spielbeginn: 19 Uhr).

Zuletzt hatten beide Mannschaften ein freies Wochenende. Den Bären tat das gut, glaubt Steil. „Wir mussten uns nicht unter Druck vorbereiten“, sagte sie. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft sei gut, „denn es war ja nicht so, dass wir in den letzten Spielen hoffnungslos unterlegen waren“, so Steil. Dies zu wissen, helfe.

Dennoch kassierten die Bären zuletzt vier Niederlagen nacheinander und stürzten auf den Abstiegsrelegationsplatz ab. Wie viele andere Mannschaften in der Liga auch, fehlt Ketsch über 60 Spielminuten die nötige Konstanz. „Das liegt am Mindset meiner Spielerinnen“, begab sich Steil auf Spurensuche. „Sie beginnen schnell zu zweifeln, eine echte Führungskraft auf dem Feld fehlt, die sagt: Wir müssen das in bestimmten Situationen jetzt so oder so machen. Da muss jede an sich glauben und niemand darf sich verrückt machen lassen.“ Die Übungsleiterin lebt das vor. In den Wochen vor der Weihnachtspause ist Steil aber mehr oder weniger nicht nur Handballtrainerin, sondern auch Psychologin für ihre oftmals verkopft auftretende Mannschaft.

Mehr zum Thema

Im Interview

Kurpfalz-Bären-Geschäftsführer Armin Wagner: „Natürlich haben wir uns das anders gewünscht“

Veröffentlicht
Von
Frederik Schneider
Mehr erfahren
2. Handball-Bundesliga Frauen

Nach Wiederbeginn reißt bei den Ketscher Bären der Faden

Veröffentlicht
Von
Frederik Schneider
Mehr erfahren
2. Handball-Bundesliga Frauen

Kurpfalz-Bären wollen sich nicht runterziehen lassen

Veröffentlicht
Von
Frederik Schneider
Mehr erfahren

Personell gibt es noch das eine oder andere Fragezeichen. Auf der Torhüterposition unterstützt Katrin Rüttinger Stamm-Schlussfrau Johanna Wiethoff. Gianina Bianco ist unter der Woche im Training umgeknickt, sollte aber rechtzeitig fit werden. Viviane Schranz musste mit einem Schlag auf den Kopf etwas kürzertreten. Und Katarina Longo sowie Nell Gotta fallen weiter aus. Dafür darf Janneke Geigle die Reise nach Südbaden antreten.

Gegner Freiburg empfängt Ketsch mit einem Erfolgserlebnis im Rücken. Im zurückliegenden Spiel setzten die Breisgauerinnen mit einem 25:18-Heimerfolg ein Ausrufezeichen gegen den FSV Mainz 05. Zudem ist die HSG das einzige Team, die Tabellenführer SV Werder Bremen bezwingen konnte - und wie: Am sechsten Spieltag gewann die Truppe von Trainer Igor Bojic eindrucksvoll mit 32:24.

„Ich möchte mich nicht am Gegner orientieren“, sagte Steil, aber auch sie kennt die Heimstärke der Freiburgerinnen. „Sie spielen in ihrer engen Halle sehr unangenehm, sind aber auch eine echte Wundertüte. Ich bin sehr optimistisch, dass wir erfolgreich sein können, wenn meine Spielerinnen entspannt bleiben und wir mit der offensiven HSG-Abwehrformation zurechtkommen.“ Ein Sieg würde helfen, damit sie und die Verantwortlichen nicht weiter mit kritischen Fragen konfrontiert werden. fred

Freier Autor

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke