Nachgefragt

Zum 65. Geburtstag von Prince: Ketscher Musiker beantworten Inspirationsfrage

Komponist, Songwriter, Multiinstrumentalist, Musikproduzent und Schauspieler: Heute wäre "Prince" 65 Jahre alt geworden – wir haben bei Ketscher Musikern nachgefragt: Prince oder Michael Jackson – wer war inspirierender?

Von 
Caroline Scholl
Lesedauer: 
Ketscher Musiker beantworten Inspirationsfrage zu Prince und Michael Jackson © Balazs Mohai / Mathias Ernert

Ketsch. Prince war in der Musikgeschichte einer der ganz Großen. Nicht was seine Körpergröße (1,60 Meter), vielmehr was seine stilistische Bandbreite und seine unvergleichliche Musik betrifft. Unvergesslich sind Hits wie „Purple Rain“ oder „When doves cry“ oder „Kiss“. Zu Lebzeiten verkaufte er 100 Millionen Tonträger, wurde mit sieben Grammy Awards, einem Oscar und einem Golden Globe ausgezeichnet. An diesem Mittwoch wäre der als Prince Roger Nelson in Minneapolis/Minnesota geborene Sänger, Komponist, Songwriter, Multinstrumentalist (Gitarre, E-Bass, Klavier, Keyboard und Schlagzeug), Musikproduzent und Schauspieler 65 Jahre alt geworden. 2016 verstarb er an einer Überdosis Schmerzmittel

Zwischen ihm und Michael Jackson, der ebenfalls 1958 geboren wurde und bereits 2009 an einer Überdosis starb, bestand während ihrer erfolgreichen Jahre immer eine Art Konkurrenz, was beide – so kann man es nachlesen – immer wieder zu musikalischen Höchstleistungen inspirierte. Auch Musikfans fühlten sich entweder mehr zu Prince oder dem „King of Pop“, Michael Jackson, hingezogen.

Prince oder Michael Jackson: Wer war inspirierender? – Wir haben nachgefragt

Wir haben bei einigen Musikern aus Ketsch nachgefragt, wer bei ihnen von den beiden Stars noch heute „nachklingt“.

Andreas Frank (K’lydoscope): „Wer besser war, ist wirklich schwer zu sagen. Beide waren großartige Musiker. Prince war ein extrem guter Gitarrist, was meiner Meinung nach oft nicht gesehen wird, wenn man Hitlisten der besten Gitarristen anschaut. Bei K’lydoscope haben wir „Purple Rain“ von Prince oft auf der Setlist. Persönlich hat mich Michael Jackson geflashed, denn als Kind stand ich am Zaun, als er in Hockenheim ein Konzert gab.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von K'lydoscope (@klydoscopemusic)

Matze Wurm (Notes from the Livingroom): Bei mir ist Prince klar vorne, vielleicht weil ich selbst Gitarrist bin. Das Gitarrensolo von Purple Rain ist großartig und er hat in seinen Liedern oft die Gitarre in den Vordergrund gebracht. Natürlich waren beide als Musiker herausragend. Anna singt bei Auftritten auch oft gecoverte Songs von Michael Jackson, die Leute hören das gerne.

Tobias Alt (MOS – Mit ohne Strom): Für mich ist Michael Jackson einfach näher. Mit Prince habe ich mich nie so wirklich beschäftigt, mit Sicherheit war er Ausnahmegitarrist. Was mir bei Michael Jackson allerdings gefiel, war, dass er immer unterschiedliche Topmusiker um sich hatte. Bei ihm war immer die ‚Creme de la Creme’ mit auf der Bühne. Um beide live erlebt zu haben? Dafür bin ich zu jung, wäre aber sicher cool gewesen.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von MitOhneStrom (@mitohnestrom)

Patrick Wewel (Dirigent Musikverein 1929): Ich kann keinen der beiden wirklich vorne sehen, denn beide haben für sich etwas Außergewöhnliches. Beides starke Persönlichkeiten und Topmusiker. Wenn ich mit dem Musikverein unterwegs bin, dann haben wir ein Michael-Jackson-Medley im Set und wenn ich mit der Bigband im Quadrat spiele, dann sind tolle Stücke von Prince zu hören. Von daher mag ich die Musik beider Musiker.

Stefan Röger (Twisted Spoons): Prince hatte irgendwie etwas Verrücktes an sich, die großen Bewegungen bei seiner Show und klar, er war ein Ausnahmemusiker. Mich persönlich hat Michael Jackson sehr inspiriert. Seine Art zu tanzen, diese coolen Moves, man denkt nur an den Moonwalk, das war groß! Seine Lieder sind fantastisch, aber gut, ich meine richtig gut, waren beide. Am Ende ist es ja immer die Vielfalt und wenn das Publikum emotional berührt wird, dann hat jeder Musiker und jedes Genre seine Berechtigung. Ob die beiden wirklich einen Konkurrenzkampf hatten? Wer weiß das schon. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen: Hier in der Region gönnen sich die Musiker gegenseitig den Erfolg. Man hilft sich und ist verbunden, das finde ich richtig gut und am Ende muss die Musik gefallen. Dem Publikum und einem selbst.

Mehr zum Thema

Kleintierzüchter

Ketscher Hähnchenfest mit Schlagersänger Mike Sommer auf der Bühne

Veröffentlicht
Von
Caroline Scholl
Mehr erfahren
Rudolf-Wild-Halle (mit Fotostrecke)

"The Kings of Pop and Rock" begeistern in Eppelheim zum 60. Geburtstag von Tess D. Smith

Veröffentlicht
Von
Sabine Zeuner
Mehr erfahren
Evangelische Gemeinschaft

Biblisches Musical über Hiob in Reilingen

Veröffentlicht
Von
Evangelische Gemeinschaft
Mehr erfahren

Marcel Niederberger (Bongaz): Ich bin musikalisch mit Michael Jackson aufgewachsen und seine Art Musik und Show zu machen, sein Gesamtkonzept eben, das fand ich immer beeindruckend. Außerdem ist seine Musik für mich maximal zeitlos und sein Ideenreichtum war unerschöpflich. Prince war ebenfalls ein großer Künstler mit großer Variantenvielfalt. Beide sind leider viel zu früh verstorben.

Alex Hönig (XELA-Musik): Für mich ist Prince ganz klar mein Favorit. Er hat in seinem Studio so viel Material produziert, dass man sagt, es gibt noch so viel unveröffentlichtes Material, dass man noch zehn Jahre immer wieder neue Songs von ihm rausbringen könne. Er war Perfektionist und die Bühnenshows erstklassig. Sein Tod war ein Verlust für die Musikszene. Michael Jackson war ebenso ein großer Musiker, allerdings habe ich ihn immer als in seiner eigenen Seele gefangen wahrgenommen.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung