Weihnachtsmarkt (mit Fotostrecke)

Alter Schulhof in Neulußheim wird zur Budenstadt

Buden, Stände und ein stimmungsvolles Programm sorgen für Atmosphäre beim Neulußheimer Weihnachtsmarkt, der anders als viele andere nur einen Tag dauert.

Von 
Renate Hettwer
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Chor und Schulorchester der Lußhardtschule mit Lehrerin Annette Schrepp beim Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt. Bild: Hettwer © Hettwer

Neulußheim. Was macht eigentlich die Faszination von Weihnachtsmärkten aus? Der Lichterglanz, Glühwein oder weihnachtlich geschmückte Buden? In Großstädten mögen die Antworten anders ausfallen als in der Vier-Sternegemeinde. Nach zwei Jahren ohne Weihnachtsmarkt haben die Neulußheimer ihren Weihnachtsmarkt im Alten Schulhof quasi wieder herzlich in ihre Arme geschlossen. Noch vor Beginn war es ein emsiges Wuseln und Treiben, um alles noch perfekt herzurichten. Die Atmosphäre zwischen den beiden Schulhäusern, die aktiven Vereine, Hobbykünstler und die kulturellen Beiträge auf der Bühne machten diesen 43. Weihnachtsmarkt wieder zu dem, was es immer schon war. Ein Willkommen mit lang vermisster Feierlaune und einem fühlbaren Zusammengehörigkeitsgefühl der Dorfgemeinschaft.

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Feierlich eröffnet wurde der Weihnachtsmarkt durch das Glockenspiel des Turmuhrenmuseums unter der Leitung von Norbert Schäfer, das hernach zu jeder vollen Stunde erklang. Nach dem Trompetenspiel von dem jungen Talent Mathias Horsch begrüßte Bürgermeister Gunter Hoffmann Gäste, die Bürgermeisterkollegen Uwe Grempels und Stefan Weißbrod sowie den Landtagsabgeordneten Andreas Sturm und Staatssekretär Dr. Andre Baumann.

Hoffmanns Dank ging an alle Standbetreiber, die den Markt mit ihren verschiedensten Angeboten bereichern und er hoffte, dass genügend in die Kassen kommen möge. Mit einem Augenzwinkern, was sein muss, muss ja sein, empfahl er seinem Kollegen Weißbrod, die nette Dame vom WKD doch gleich nach Reilingen zum eigenen Weihnachtsmarkt mitzunehmen. „Ich wünsche Ihnen allen friedvolle Weihnachten“, so Bürgermeister Hoffmann. Worte, die in diesen Zeiten ja von ganz besonderer Bedeutung sind.

Die Marktleitung und Organisation lag in den Händen von Alexandra Özkalay. Trotz der großen Verantwortung und den vielen kleinen und großen Anforderungen freute sie sich mit allen darüber, dass wieder ein Weihnachtsmarkt stattfinden konnte. Als ein kleines Trostpflaster für die ausgefallenen Weihnachtsmärkte und als Weihnachtsüberraschung versprach sie, dass die Gemeinde in diesem Jahr keine Standgebühren erhebt.

Und was wäre eine Eröffnung ohne Liedbeiträge des Chor- und Schulorchesters der Lußhardt-Grundschule und der Kleinsten aus dem „Haus Kunterbunt“? Auf jeden Fall brachten sie mit ihren Liedern und ihrer Unbeschwertheit die Herzen der zur Eröffnung Gekommenen zum Schmelzen. Als Dank bekam jedes aufgetretene Kind von Bürgermeister Hoffmann einen Nikolaus. Bereits integriert sind auch die Kleinsten aus ukrainischen Familien.

Den ganzen Tag über gab es ein Kommen und Gehen auf der Bühne. Ob die Weihnachtslieder des Kindergartens „Pusteblume“ oder der Markus-Schule, die Liedbeiträge des katholischen Kindergartens „St. Nikolaus“ oder Beiträge des Musikvereins „Harmonie“. Sie alle gaben dem Weihnachtsmarkt einen festlichen und stimmungsvollen Rahmen.

Der Gang über den Weihnachtsmarkt ließ keine Wünsche offen. Im rechten Schulhaus, Gebäude B, waren es die Kreativen Svenja Wilhelm, Thomas Schwarz, Petra Grabs, Gaby Kern, Harald Schad, Gudrun Heim, Kirsten Kuhn, Claudia Scheurich und die Lossemer Whiskyfreunde, die mit ihren Hobbykunstarbeiten, Holzwaren, Häkeleien, Holzdekos und Serviettentechnik, Naturkosmetik, Likören aus eigener Herstellung, Whisky, Taschen und Zero-Wast-Unikaten ein vielfältiges Angebot präsentierten. Ein weihnachtlicher Augenschmaus und Gelegenheit, das eine oder andere Geschenk – „alles selbst gemacht“ – für Weihnachten zu erwerben.

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Und wer sein Glück versuchen wollte, hatte bei der Weihnachtsverlosung des Gewerbevereins oder bei der Hauptziehung der Tombola der Jugendabteilung des SC Olympia Gelegenheit dazu. Freude auch bei einigen Bewohnern des Hauses Edelberg. Helfer hatten sie, warm eingepackt, in Rollstühlen über den Platz geschoben.

Basteleien und Wärmendes

Im Alten Schulhaus, Gebäude A, konnte im Point gebastelt und sich bei Weihnachtsgebäck in der Teestube aufgewärmt werden, im Johannes-Kindergarten, einen Stock tiefer, Kerzen gefärbt und marmoriert und bei Plätzchen und indischem Chai Latte verweilt werden. Am Stand der Schülerfreunde der Lußhardtschule und des evangelischen Kindergartens im Podey-Haus wurde emsig Weihnachtliches gebastelt, Cakepops und heiße Spezialitäten angeboten. Am Stand der Kita Pusteblume kamen die Liebhaber von Pommes und allerlei Getränken auf ihre Kosten. Der Freundeskreis der Markus-Schule dekorierte seinen Stand mit Bastelartikeln, Weihnachtsschmuck und Apfelpunsch. Linzertorte oder Plätzchen dazu waren eine gute Kombination.

An den Ständen im Alten Schulhof, der dem Ganzen seinen besonderen Charme gab, hatte man die Qual der Wahl. Zuallererst an den Stand der Freien Wähler, wo der Grill- und Glühweinduft anlockte oder an den Stand von Ralf Hübner, der Feuerwurst anbot? Am Stand von WMP ‘19 gab es Deftiges, unter anderem mit Spare Ribs und Gulasch aus dem Dutch. Und wer Knödel in verschiedenen Variationen wollte, war am Stand des Förderkreises Tennisjugend TV Neulußheim richtig. Kultbrot und Frühlingsrollen vom Kulturtreff und dazu Glühwein, wer konnte da schon nein sagen.

Und wer etwas Außergewöhnliches suchte, fand dies beim „Event-Werk“ mit Pinsa Romana und Whisky-Lamm-Bratwürsten. Hacksteaks und Pommes gehen immer, so die Helfer am Stand der SON und die HSG bot Gyros im Brot-Handball an. Der TTC Waldhaus hatte eine Tennis-Ballwand aufgestellt, bei Getränken und kleinen Snacks konnte man sich sportlich betätigen und Kalorien abbauen.

Verschiedene Wurstsorten, Backwaren, türkische Pizza, Kuchen und Salate hatte der Türkische Elternbund mitgebracht und die albanische Schule „Dituria“ Börek und Hamburger nach albanischer Art. Leckereien, die man nicht alle Tage bekommt. Die Liebhaber von Süßem konnten sich bei den Landfrauen mit Gebäck, Kuchen, Kaffee, Pharisäer und Kinderpunsch verwöhnen lassen. Alexander Öchsler bot zehn Sorten Weihnachtsgebäck und Heißes an und „Wir für Neulußheim“ hatte alle Hände mit dem Backen von Crêpes zu tun. Nebenbei konnten die vorbestellten Dresdner Christstollen am Stand abgeholt werden. Auch die Fellhelden boten Crêpes mit verschiedenen Toppings an sowie verschiedene Fanartikel. Der Kegelverein KV 75 hatte eine Kinder-Spiel-Bude aufgestellt und am Glücksrad wurde kräftig gedreht oder Lose verkauft. Bei Feuerzangenbowle, Glühwein und anderen Spirituosen wurde auf den endlich wieder stattfindenden Weihnachtsmarkt angestoßen.

Nach dem Gang über den Weihnachtsmarkt mit seinen Düften an jeder Ecke, genossen die Neulußheimer bis in die Abendstunden an den Ständen das Miteinander mit Freunden und Verwandten bei einem oder ein paar mehr wärmenden Glühweinen und ließen den 43. Weihnachtsmarktes ausklingen.

Freie Autorin

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