Gemarkungsgrenze - Erdarbeiten an der Anschlussstelle der Hockenheimer Straße an die L 560 liegen auf Reilinger Gemarkung / Neulußheim Einwände berücksichtigt

Den Erdhügeln soll die Spitze genommen werden

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Andreas Wühler
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Die Erdarbeiten auf dem Gelände an der L 560 sorgen sowohl in Neulußheim als auch in Reilingen für Gesprächsstoff. © Lenhardt

Neulußheim/Reilingen. Wer sich der Vier-Sterne-Gemeinde von der verlängerten Hockenheimer Straße her nähert, sprich von der ehemaligen B 39 aus kommend, dem fällt mit Sicherheit im Anschlussstück zur L 560, der Landstraße in Richtung Karlsruhe, ein Erdhaufen auf. Ein gewaltiger Erdhaufen, dem fast schon etwas organisches anhaftet – er wächst nämlich.

Hanspeter Rausch (SPD) nahm die Erdbewegungen auf dem Gelände zum Anlass, am Ende der März-Sitzung des Gemeinderates die Frage in den Raum zu stellen, was der Grund für das stete Wachstum sei, konkreter gesagt für die Erdbewegungen auf dem Gelände. Eine Frage, die an diesem Tag im Raum stehen blieb, denn Bürgermeister Gunther Hoffmann zeigte sich überfragt, was die aktuellen Erdarbeiten betrifft, da nicht zuständig. Denn der betreffende Zipfel Land fällt nicht in seine Zuständigkeit als Bürgermeister – es handelt sich um Boden auf Reilinger Gemarkung. Und wenn die Firma, die das Gelände betreibt, Arbeiten beantragt, hat dementsprechend der Reilinger Gemeinderat über sie zu entscheiden.

Unsere Zeitung hat daraufhin bei Bürgermeister Stefan Weisbrod nachgefragt, was es denn mit dem Erdhaufen auf sich habe. „Es handelt sich hier um ein Erd- und Mutterbodenlager der Firma Gerhard Hoffmann aus Reilingen“, lautet die Antwort von Weisbrod, der im Anschluss an die Anfrage schon mit seinem Kollegen Hoffmann gesprochen hat.

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Wie Weisbrod betont, ist das Erd- und Mutterbodenlager seit vielen Jahren auch baurechtlich genehmigt. Zu der bereits bewilligten Fläche sei nun noch ein unmittelbar angrenzender Geländestreifen dazugenommen worden.

Fläche in Hockenheim geräumt

Der ganze Vorgang, sprich das Erd- und Mutterbodenlager, wurde schon vor Jahren bewilligt, so Weisbrod. „Das planungsrechtliche Einvernehmen der Gemeinde wurde bereits in der Sitzung des Technischen Ausschusses am 18. November 1999 erteilt. Es soll dort vor allem Mutterboden zwischengelagert werden.“ In dem planungsrechtlichen Verfahren ist immerhin von bis zu 100 Tonnen Material täglich die Rede, das zwischengelagert werden soll.

Hintergrund der aktuellen Erdarbeiten und die Hinzunahme des neuen Geländestreifens sei die Notwendigkeit der Räumung eines von der Firma Hoffmann bei der Stadt Hockenheim gepachteten Grundstücks im Quartier beim Klärwerk. Dieses ist als Erweiterungsfläche für die Firma Pferdesport Krämer vorgesehen.

Auch die Erweiterung auf Reilinger Gemarkung muss natürlich durch die entsprechenden Gremien gebilligt werden und so hat die Gemeinde Neulußheim die Möglichkeit genutzt, sich zu dem Vorgang zu äußern. Nach ihrer Einlassung soll das Höhenmaß des bereits vorhandenen Erdlagers durch die Firma Hoffmann zurückgenommen werden.

Mit anderen Worten – die Firma soll bei ihren Erdarbeiten mehr in die Fläche gehen und den Erdhaufen die Spitze nehmen. Womit diese künftig wohl nicht mehr in den Himmel wachsen werden und von Hockenheim aus wieder freie Sicht auf die Silhouette der Gemeinde Neulußheim besteht. Und auch für das Erscheinungsbild des Geländes im Anschluss an die Landesstraße ist es sicherlich von Vorteil, wenn sich die Erdhaufen mehr am Boden geduckt zeigen.

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