Alter Bahnhof

Kultevent Summertimeparty in Neulußheim mit erneutem Besucherrekord

Bei der Summertimeparty rund um das Gelände des Kulturtreffs Alter Bahnhof in Neulußheim ist auch 2025 einiges los und die Besucher feiern das Jahreshighlight der Vier-Sterne-Gemeinde.

Von 
Matthias H. Werner
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Mit zunehmender Stunde lockt die mitreißende Musik der T-Band immer mehr Tanzbegeisterte auf die Tanzfläche © Wolfgang Gans

Neulußheim. So richtig lässt sich auch bei akribischster Suche im Archiv gar nicht mehr herausfinden, wann der Wahnsinn einst seinen Lauf genommen hat – klar ist nur, dass wir auch schon vor fast zwanzig Jahren darüber berichten konnten, dass um das Neulußheimer Kulturzentrum Alter Bahnhof die Feier-Hölle auf Erden mit einem (schon damals) zur Legende gewordenen Gute-Laune-Konzept Hundertschaften angezogen hat.

So war es auch am vergangenen Freitag, als zur jüngsten Jahrestagung der Vier-Sterne-Feierwütigen der völlig überlaufene Bahnhofsvorplatz zu einer wabernden Melange aus satter Musik, reichlich Getränken, grundsolidem Essen und Tanz, Geselligkeit und bester Laune avancierte: Summertimeparty war „in the city“.

Die größte Einzelveranstaltung in Neulußheim

Dass in mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder auch Veränderungen am bis heute tragfähigen Masterplan vorgenommen wurden, liegt auf der Hand. Dass diese aber immer nur allenfalls die Details betrafen und stets mit chirurgischer Präzision und viel Weitsicht umgesetzt wurden, war und ist Garant dafür, dass die längst als größte Einzelveranstaltung der Vier-Sterne-Gemeinde etablierte Open-Air-Festmeile in jedem Jahr hunderte feierwillige Gäste auch weit über die Gemeindegrenzen hinaus anzieht und man sich in der in dieser Nacht besonders lebendigen Dorfgemeinschaft den Luxus erlauben kann, heftigst über die Frage zu debattieren, ob letztes Jahr noch früher noch mehr Leute da waren. Geschenkt.

Als kurz vor 20 Uhr Bürgermeister Kevin Weirether eskortiert von seiner Kulturamtschefin Alexandra Özkalay, in deren Hand die Gesamtorganisation lag, bei perfektem Party-Wetter den Startschuss gab, war es wie immer: ein erneuter Besucherrekord.

CDU-Landtagsmitglied Andreas Sturm (l., Bürgermeister Kevin Weirether (r.) und dessen Amtsvorgänger Gunther Hoffmann genießen den Abend in geselliger Runde und bei mitreißender Musik © Wolfgang Gans

Dass die Herbeigeeilten bereits in bester Stimmung waren, spricht für die „Der frühe Vogel“-Fraktion: Die Erstlinge hatten sich schon Stunden zuvor die besten Plätze gesichert, keine einzige Lücke war im eigentlichen Festbereich auszumachen, einige zusätzliche Garnituren waren bereits nachträglich neben der Bühne aufgebaut worden und Hunderte standen – offensichtlich keineswegs unglücklich darüber – um das Bierbank-Areal herum, als die „T-Band“ wie in den Jahren zuvor mit ihrem musikalischen Therapieprogramm begann, in dessen Zentrum wie gehabt Ausgelassenheit, Gemeinschaft und Begeisterung standen.

Die Reggae-Klänge von „Down under“, mit der die australischen Rocker von „Men at Work“ Anfang der 1980er die Charts stürmten, waren als Opener nur zwei Titel und ein kurzes Ortshäuplings-Grußwort – oder zehn Minuten - entfernt vom ersten Bad in der Menge der ungeschlagenen Mega-Rampensau Klaus Schenk, dessen grandiose Bühnenpräsenz einen guten Teil des Erfolgs der T-Band ausmacht und von den ersten Tänzern, die in diesem Jahr zu Queens „Under Pressure“ bereits rekordverdächtig früh das Tanz-Areal eroberten.

Die T-Band rockt die Summertimeparty in Neulußheim

Dass es dafür gar nicht wirklich „Druck“ brauchte, lag an der Schriesheimer Truppe, die längst zum ungekrönten Summertimeparty-Dauergast geworden ist, und die fast bescheiden betont, was Erfolgsgarant für die ehemaligen Telekomer ist: „Alles schon ganz schön alt, was wir spielen“.

„Oldie, but incredibly goldie“ hangelten sich die sechs Bandmitglieder durch einen langen, ausgelassenen Musikabend irgendwo zwischen einem gnadenlos harten „Sledgehammer“, bei dem vor allem Drummer Thomas Münster und Bassist Boris Greven zum ersten Top-Ten-Hit von Peter Gabriel ordentlich Gas gaben, einem direkt im Anschluss als Kontrastprogramm verabreichten kuschelweichen „All I need is a miracle“ der britischen Pop-Rocker „Mike and the Mechanics“, das den T-Band-Gitarristen Jörg Dalmolin und Richard Jung das rechte Feld bereitstellte und dem schon nächtlichen „Tote Hosen“-Kulthit „Tage wie diese“, bei dem der durchzugsstarke, mitreißende Gesamtsound der Schriesheimer Jungs, zu dem Keyboarder Alex Hoppe immer wieder phantasievolle Akzente beisteuert, sich voll entfalten konnte.

Dass dabei Klaus Schenks markante, unglaublich wandelbare Stimme das Rückgrat des unverwechselbaren, unentrinnbaren T-Band-Grooves bildet, ist unbenommen: Der bullige Typ mit dem großartigen Organ liebt die Party wie sein Publikum ihn – Andreas Bouranis „Auf uns“ war – gemeinsam mit den Zuhörern in den späten Abend jubiliert – Hymne, Party-Feger und Dank für die wie immer großartige Musik der T-Band gleichermaßen.

Die beiden jungen Damen sind für eine große Auswahl an Mixgetränken zuständig © Wolfgang Gans

Die Summertimeparty hat auch heuer ihren Dreiklang beibehalten: Neben der mitreißenden Bühnenshow, gab es von den Landfrauen mit der längst Kult gewordenen Feuerwurst, Hacksteaks und gegrilltem Schafskäse und vom SC Olympia mit Waffeln kulinarische Sternstunden und der die familiäre Atmosphäre eigentlich erst so recht begründende unermüdliche ehrenamtliche Einsatz der ungezählten Helfer war als dritte Party-Säule einmal mehr beeindruckend.

Nicht nur die – inzwischen vom Bauhof unterstützen – Auf- und Abbauarbeiten, sondern auch die zeitweise an Akkordarbeit erinnernde Versorgung der Gäste, die in langen Schlagen Kasse, Essensausgabe, Bier- und Softdrinkstand sowie – vor allem zu späterer Stunde – die „KULT-Bar“ belagerten, liegt in der Hand Freiwilliger.

Summertimeparty in Neulußheim: Cocktailsauswahl von „Sweet Angel“ bis hin zu „Green Devil“

Das Team des „Kulturtreffs“, bei dem inzwischen auch schon die Kinder, Schwiegerkinder und Geschwister traditionell eingespannt sind, bildete dabei Dreh- und Angelpunkt des Einsatzes: Nicht nur, weil diese beeindruckend hingezauberte Cocktails irgendwo zwischen „Sweet Angel“ und „Green Devil“ über den Tresen reichten, sondern weil ohne diese weder die Kasse noch das Spülmobil ins Laufen kämen.

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Dazu gesellten sich bei der jüngsten Summertimeparty-Neuauflage die Feuerwehr, die am Zapfhahn den Durst löschte und die Gemeinderatsfraktionen von CDU, SPD, Grünen und WfN, bei denen es leichtere Getränke gab. Erstmals – und damit wären wir wieder bei den stetigen Veränderungen – übernahm zusätzlich ein „Team Gemeinde“ die Schlussschicht an den Getränken: Bürgermeister Weirether, der Hauptamtschef Kai Tobler, Kämmerer Andy Strittmatter, Yvonne Diehm vom Jugendtreff und Rabea Moser vom Haus Kunterbunt gaben bis nach Mitternacht einen „Kehraus“, der sich sehen lassen konnte.

So war die Summertimeparty auch 2025, wofür sie seit Jahrzehnten gefeiert wird: Eine Festgemeinschaft im besten Wortsinne, die bei – dank der Ehrenamtlichen – günstigsten Preisen beste Musik und umfassende Versorgung zelebriert und so Standards setzt und erhält. „Gibt’s do was fer umme?!“, fragte verblüfft ein Besucher – offenbar ein Summertimeparty-Novize, dem die den Profis längst geläufigen Spezialumstände fremd zu sein schienen - angesichts der versammelten, ausgelassenen Menschenmasse. Umsonst sicher nicht – aber gratis („für den Dank“).

Freier Autor Seit Mitte der 1990er Jahre als freier Journalist vorrangig für die Region Hockenheim/Schwetzingen tätig - Fachbereich: Kultur.

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