Neulußheim. 30 Jahre alt muss ein Fahrzeug sein, bevor es sich mit dem Oldtimer-Kennzeichen schmücken darf. Eine hohe Hürde, meist erleben die Pkw nicht einmal den 20. Geburtstag. Über solche Gedanken können die Kleinen des evangelischen Kindergartens im Podey-Haus nur lächeln, wenn sie auf ihren Dreirädern ihre Runden im Garten fahren – seit zwei Jahrzehnten verrichten sie in der Betreuungseinrichtung ihre Dienste, tagtäglich von unzähligen Kindern mit Beschlag belegt und dennoch robust dem Zahn der Zeit trotzend. Hier und da mag vielleicht der Lack abgehen, doch die Dreiräder sind tadellos in Schuss.
Und werden es wohl noch einige Zeit bleiben, auch wenn sich nun ein Generationenwechsel abzeichnet: Vom Elternbeirat der Kinderbetreuungseinrichtung wurden dem Podey-Haus nun vier neue Fahrzeuge spendiert: Die Dreiräder sind unterschiedlich gestaltet, eines ist ein reiner Einsitzer, das andere bietet Platz für Fahrer und zwei Mitfahrer, das dritte hat eine große Ladefläche und das vierte verfügt über einen zusätzlichen Stehplatz.
Neue Dreiräder für Neulußheimer Kindergarten: Qualität hat ihren Preis
Man ahnt es schon, Qualität hat ihren Preis und wenn die Fahrzeuge ähnlich lange in Betrieb sein sollen, wie es schon die bisherigen sind, wird klar – billig sind sie nicht. Über 1600 Euro haben die vier Dreiräder gekostet, stellt Kindergartenleiterin Tanja Remle fest und dankt dem Elternbeirat für das große Engagement. Zwar habe der Kindergarten sein Deputat, doch solche außergewöhnlichen Anschaffungen seien ohne den Einsatz der Eltern nicht denkbar.
Und diese haben kräftig die Ärmel hochgekrempelt. Mit Glühwein und Waffeln waren sie am Abend von St. Martin präsent und haben die Gäste bewirtet, beim Weihnachtsmarkt der Gemeinde betrieben sie einen Stand, an dem neben Speis und Trank Bastelarbeiten der Kinder verkauft wurden. Und so füllte sich die Spendenkasse, bis am Ende die Summe reichte, die Fahrzeuge anzuschaffen.
Für Markus Schmelcher, den Vorsitzenden des Elternbeirats, ist die Übergabe der Fahrzeuge an die Kinder zugleich ein wichtiges Zeichen an die Eltern. Zum einen sollen sie wissen, was mit dem Geld geschieht, zum anderen sehen, dass sich der Einsatz lohnt und vielleicht sind sie beim nächsten Mal dann mit von der Partie.
Doch bevor es an die Anschaffung der Fahrzeuge ging, hatten die Kinder ein Wörtchen mitzureden. Denn nach dem Verständnis des Kindergartens werden sie in solche Entscheidungen eingebunden und dabei kristallisierte sich schnell der Wunsch nach den neuen Fahrzeugen heraus. Bei einer Konferenz durften die Kinder die Auswahl treffen und nun war es soweit, die Fahrzeuge sind vor Ort und durften bei strahlendem Sonnenschein, wenn auch kalten Temperaturen, mit lautem Hallo in Betrieb genommen werden, ihre ersten Runden im Garten drehen.
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