Rolf-Heidemann-Halle

Neuluheimer Musikverein präsentiert sich bei Herbstkonzert in Bestform

Beim Herbstkonzert in der Neulußheimer Rolf-Heidemann-Halle beweist das Orchester des Musikvereins Harmonie seine hohe Leistungsfähigkeit und sorgt für einen unvergesslichen Abend.

Von 
Maria Herlo
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Unter der Leitung von Beethoven-Bewunderer Thomas Sturm spielt das Orchester des Musikvereins Harmonie unter anderem den letzten Satz der 5., der Schicksalssinfonie. © Herlo

Neulußheim. Der Musikverein Harmonie Neulußheim gab bei seinem Herbstkonzert am Sonntagabend auf der Bühne der Rolf-Heidemann-Halle einen guten Einblick in seine Leistungsfähigkeit. Das Orchester unter der Leitung von Thomas Sturm spielte auf einem Niveau, das den Vergleich mit Berufsmusikern nicht zu scheuen braucht.

Im Repertiore des Neulußheimer Musikvereins sind weltbekannte Hits

Dabei bestach das Repertoire durch eine bunte Auswahl, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. Neben Stücken, die eigens für Blasorchester komponiert wurden, gab es Bearbeitungen weltbekannter Hits aus dem Bereich der Klassik, des Musicals, Films sowie Rock und Pop. Die kurzweiligen Ansagen von Jochen Kuppinger, der einführende Worte zu den Stücken und deren Hintergrund sagte, werteten den Gesamteindruck des Abends auf.

Den Auftakt machte Thomas Sturm und sein Orchester mit „Des großen Kurfürsten Reitermarsch“, der auch heute noch ungebrochen beliebt ist und oft zu besonders feierlichen Anlässen erklingt. Er wurde 1892 von Generalmajor Cuno Graf von Moltke für das Leibkürassierregiment Nr. 1 in Breslau komponiert und nach Kaiser Wilhelm von Brandenburg benannt, wie Kuppinger erläuterte.

„Als großer Bewunderer Beethovens hat den Dirigenten Thomas Sturm schon immer gereizt, Werke des berühmten Komponisten in Bearbeitung für Blasorchester zu Gehör zu bringen“, sagte der Moderator. Diesen Wunsch erfüllte er sich nun mit dem letzten Satz der 5., der Schicksalssinfonie, und mit „Air Pathetique“ dem 2. Satz, Adagio cantabile, aus der Klavier-Sonate Nr. 8 in C-Moll Opus 13 von 1799.

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Die Musikerinnen und Musiker kamen den Anforderungen dieser anspruchsvollen Stücke souverän nach. Wunderschön dargeboten wurde anschließend ein Potpourri aus dem Musical „Starlight Express“ von Andrew Lloyd Webber, das, wie Kuppinger erzählte, in Bochum seit 1988 aufgeführt wird.

Die Begeisterung für die Show auf Rollschuhen ist ungebrochen und zieht jährlich tausende Menschen in die Ruhrstadt. 2010 bekam die Produktion einen Eintrag ins „Guinness Buch der Rekorde“. Verdienten Beifall erntete das Orchester mit der Interpretation von „Gonna Fly Now“, bekannt auch als „Theme from Rocky“, dem Titelsong aus dem Film „Rocky“, komponiert von Bill Conti, Diese faszinierende Musik hat Naohiro Iwai für Blasorchester arrangiert.

Ein untrügliches Gespür für Tempo und Rhythmus ließ der Dirigent im großen Hit „Music“ von John Miles erkennen. In dieser klangvollen Liebeserklärung führte er als Solist an der Trompete einen inspirierenden Dialog mit dem Orchester. Bevor es mit dem zweiten Teil weiterging, gab es Ehrungen langjähriger Mitglieder, die Andreas Sturm, Vorsitzender des Blasmusikverbands Rhein Neckar, und Torsten Thorn, Vorsitzender des Musikvereins, vornahmen. „Es freut mich, Mitglieder ehren zu können, die schon jahrzehntelang den Verein unterstützen“, sagte Thorn und rief sie einzeln auf, auch wenn nicht alle krankheits- oder altersbedingt anwesend sein konnten, ihnen die Urkunde zu überreichen.

Die Geehrten

Aktive Mitglieder, 40 Jahre: Rainer Burger.

30 Jahre: Jürgen Bühler.

25 Jahre: Thomas Sturm

Fördermitglieder, 75 Jahre: Dieter Nickler.

60 Jahre: Anni Greulich.

50 Jahre: Walter Hoffmann, Heinz Lörch, Heinz Schmitt, Alfred Stief.

40 Jahre: Heinz Schnürer.

30 Jahre: Alexander Bühler, Jürgen Saam, Gerhard Stadler, Peter Wirth.

20 Jahre: Rüdiger Raupp, Christina Sturm, Elke Vaudlet. her

Im Namen des Blasmusikverbands begrüßte Andreas Sturm die Anwesenden beim ersten Konzert seit der Corona-Pause und der ersten Veranstaltung in der neuen Rolf-Heidemann-Halle für Kultur und Sport. Es war ihm eine ganz besondere Freude, drei Musiker in Würdigung ihrer Verdienste auszuzeichnen: Jürgen Bühler für 30-jährige Tätigkeit als Schriftführer mit der Fördermedaille in Gold und Diamant und Ehrenbrief, Rainer Burger mit der Ehrennadel in Gold für 40-jährige Tätigkeit, Thomas Sturm für 25 Jahre Dirigat mit der Dirigenten-Nadel in Gold und Ehrenbrief.

Im danach folgenden zweiten Teil präsentierte der Musikverein ebenfalls ein breit gefächertes Spektrum an Genres, an Stimmungen, an Tempi und an musikalischen Farben. Von Spielfreude der Musizierenden zeugten „Priority“ oder „Von Freund zu Freund“ von Martin Scharnagel wie auch die Märsche „Im Eilschritt nach Sankt Peter“ von Alexander Maurer oder „Blas Musik in die Welt“ von Martin und Stephan Hutter, der aus den Originalnoten der Egerländer Musikanten stammt.

Als Kind liebte Thomas Sturm das Stück „Liebesgrüße (Glühwürmchen)“ von Reinhold Lösch, ein Stück, in dem sich Sturm an der Trompete zur Bestform steigerte. Dass das Orchester des Musikvereins Harmonie auch sonst über blendende eigene Solisten verfügt, bewiesen Achim Frank an der Fanfare, Georg Oberst am E-Piano sowie im letzten Stück, der schwungvollen Polka „Von Freund zu Freund“, Jürgen Wassmer am Flügelhorn und Torsten Thorn am Tenorhorn.

Das Publikum in dem fast vollen Saal war vom abwechslungsreichen Programm, das die Musiker unter dem Dirigat von Thomas Sturm boten, restlos begeistert.

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