Neulußheim. Zum Fest der Neulußheimer Lußhardtschule waren sie wieder in der Gegenwart angekommen – zurückgekehrt von einer dreitägigen Reise durch Vergangenheit und Zukunft. Gemeinsam hatten die Schüler das Leben der Kinder im alten Rom erforscht, Pharaonen beim Bau der Pyramiden zugeschaut oder waren mit den Piraten durch die Karibik gesegelt. Sie hatten Vulkanen beim Wachsen zu- und sich im Universum umgeschaut – kurzum: Die Projektwoche hatte die Lußhardtschule auf eine Zeitreise von der Vergangenheit in die Zukunft geschickt.
Eine Reise, die allen Beteiligten – von den Schülern bis zum Kollegium – sichtlich Spaß machte, wie Rektorin Christiane Harz bei der Eröffnung des Schulfestes, mit dem die Projektwoche ihren krönenden Abschluss fand, betonte. Konrektorin Carmen Kocer lobte das Miteinander der Schüler und die Freude am Entdecken der vergangenen Zeiten.
Eine Freude, die in der voll besetzten Aula auf die Erwachsenen übersprang, die sich bereitwillig in die Welt stürzten, in der sich die Kinder die Tage zuvor getummelt hatten. Eine Ahnung, wie viel Spaß die Beteiligten hatten, war bei der Eröffnung zu erahnen, als eine Modenschau unter anderem die Gewänder der alten Römer präsentierte.
Und dann ging es in die Klassenräume, in denen die Schüler verschiedene Stationen der Zeitreise präsentierten. Und was es da nicht alles zu sehen gab: Die Schüler hatten ihr jeweiliges Thema nicht nur aufbereitet, sie hatten mit viel Eifer gebastelt, gewerkelt und somit die Vergangenheit zum Leben erweckt.
Schulfest in Neulußheim: Wie in den Ferien
„Es war eine Stimmung wie in den Ferien“, erinnert sich Schulsekretärin Astrid Wollschläger an die Projekttage. Die Kinder seien entspannt ihren Projekten nachgegangen, die Klassenverbände waren aufgelöst und die Klassenstufen durchgemischt, entscheidend sei nur die Begeisterung fürs gewählte Thema gewesen.
Beispielsweise bei der Geschichte der bewegten Bilder, von der Laterna magica bis hin zum modernen Hollywood-Film. Da galt es Daumenkinos zu bestaunen oder Lebensräder – alles Geräte, die spielerisch die Trägheit des Auges zum Inhalt haben. Und so lässt mit einer heftig rotierenden Scheibe, auf der einen Seite ein Goldfisch, auf der anderen ein Wasserglas, das Tier ruckzuck zu Wasser lassen. In einem anderen Raum befassten sich die Schüler mit Kinderspielen im Lauf der Jahrhunderte und manch älterem Besucher wird seltsam angemutet haben, dass Murmelspiel oder Gummitwist heute schon zu den vergessenen, „altertümlichen“ Spielen zählen.
Bei den alten Römern galt es, in deren Alltag einzutauchen, die Kinder hatten Kostüme geschneidert, römische Waffen gebastelt, den Schulalltag der Kinder nachgestellt oder in die Kochtöpfe der Römer geschaut.
In einem anderen Zimmer wurde die Welt der Dinosaurier lebendig, konnte im Sand nach Eiern gebuddelt oder verschiedene Dinomodelle, die die Schüler gebastelt hatten, bestaunt werden. Auch beim Thema Roboter war Kreativität gefragt, unzählige Pappkameraden zogen die Blicke auf sich.
Bei den Ägyptern standen die Pyramiden und der Totenkult der Pharaonen im Mittelpunkt. Die Schüler hatten sich mit den Hieroglyphen beschäftigt, ihre Namen in der alten Sprache auf Tontafeln geritzt oder Sarkophage gebastelt. Auch dem Thema Rollschuhe war Platz eingeräumt worden, vom klassischen Rollschuh bis zum modernen Inliner ging die interessante Reise. Oder wer hätte schon auf Anhieb zu sagen gewusst, dass die ersten Rollschuhe 1743 fürs Theater erfunden wurden.
Projektwoche mit Schulfest in Neulußheim: Olympia und Planeten
Die Geschichte der Olympischen Spiele wurde beleuchtet, das Planentensystem bereist und Piraten über die Schulter geschaut. Eine Gruppe nahm die Heimatgemeinde mit auf Zeitreise, erkundigte sich nach der Geschichte, in deren Gestalt Hanspeter Rausch vom Heimatverein Rede und Antwort stand. Firmen wurden besucht, Interviews geführt und im Bürgersaal waren die Schüler im Gespräch mit Bürgermeister Gunther Hoffmann. Auf einer Stellwand hatten sie aufgeschrieben, was sie ändern würden, wären sie Gemeindechef. Für die meisten wäre die erste Amtshandlung der Bau eines Schwimmbades.
So eine (Zeit-)Reise macht bekanntlich hungrig und durstig und der Gang durchs Schulhaus kam einer Reise schon ziemlich nahe, doch war vom Elternbeirat vorausschauend Abhilfe geschaffen worden, im Schulhof lockten Kuchen oder Würstchen. Wobei, die Eltern brachten sich nicht nur bei der Verköstigung ein, auch während der Projekttage waren einige von ihnen in der Schule und unterstützten die Lehrer.
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