Neulußheim. Bürgermeister Uwe Grempels (Altlußheim) hatte mit Spannung nach Neulußheim geschaut. Durch die enge Verbundenheit der beiden Gemeinden sei das Interesse sehr groß gewesen. „Wir hoffen auf einen guten Kandidaten oder eine Kandidatin, damit die Zusammenarbeit mit unserer Nachbargemeinde so fortgesetzt werden kann“.
Bei der gemeinsamen Kandidatenvorstellung am vergangenen Montag habe er sich noch keinen Eindruck verschaffen können, sagte Grempels unserer Zeitung: „Ich möchte aber für alle Kandidatinnen und Kandidaten, die sich zur Wahl stellten, meinen Respekt zum Ausdruck bringen. Es ist heute nicht immer mehr einfach, so ein Amt anzustreben.“
Respekt für alle Bürgermeister-Kandidaten: Ergebnis erfüllt die Erwartungen
Amtskollege Stefan Weisbrod (Reilingen) beglückwünschte die Nachbargemeinde zu einer befriedigenden Wahlbeteiligung. Es sei ein fairer Wahlkampf gewesen. Einen Glückwunsch richtete er auch an die Wählerschaft. Er habe den Ausgang des ersten Wahlgangs mit der Zweierkonstellation von Ingeborg Bamberg und Kevin Weirether für die Stichwahl so erwartet, meinte Weisbrod.
Der CDU-Landtagsabgeordnete und Neulußheimer Gemeinderat Andreas Sturm sprach von einem „deutlichen Ergebnis“. Man dürfe auf den entscheidenden Wahlgang gespannt sein. „Als Bürgermeister-Stellvertreter liegt es mir sehr am Herzen, deshalb hoffe ich, dass die Neulußheimer eine kluge Entscheidung treffen“, sagte Sturm. Nach der Kandidatenpräsentation am vergangenen Montag habe er die Konstellation mit Bamberg und Weirether auch so erwartet.
Deutliches Ergebnis und Erwartungen: Spannung vor dem zweiten Wahlgang
Hockenheims Oberbürgermeister Marcus Zeitler beglückwünschte Neulußheim, dass sich so viele Kandidaten und Kandidatinnen zur Wahl gestellt hatten. Er hätte sich aber eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht, 53,43 Prozent sei einfach zu wenig. Nach der gemeinsamen Kandidatenvorstellung sei er davon ausgegangen, dass Bamberg und Weirether für den zweiten Wahlgang übrigbleiben. Er drückt den beiden die Daumen: „Zum Wohl der Horan-Gemeinden und für eine weitere gute Zusammenarbeit.“
Die Sozialdemokraten hatten sich für Marko Andelic ausgesprochen, der mit 18,84 Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz landete. „Schade, dass es für ihn nicht geklappt hat“, erklärte die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Nezaket Yildirim. Andelic habe sehr gute Zukunftsideen gehabt: „In drei Wochen werden wir dann sehen, wer das Rennen macht.“
SPD-Gemeinderat Hanspeter Rausch äußerte sich aus Fraktionssicht: „Neulußheim hat eine gute Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten gehabt. Wir haben Marko Andelic unterstützt, weil wir in ihm sahen, dass er mit neuen zukunftsweisenden Ideen frischen Wind in die Gemeinde bringen würde.“ Mit dem Ergebnis des ersten Wahlgangs könne man aber leben, so Rausch. Man wünsche sich nur, dass neue Ideen künftig auch umgesetzt werden. Bei der Wahlbeteiligung gebe es noch Luft nach oben: „Es wird spannend in drei Wochen. Mal sehen, wer bis dahin mehr Wähler mobilisieren kann.“
Respekt für die Bürgermeisterkandidaten in Neulußheim – Enttäuschung über Wahlbeteiligung
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Birkenmaier hat die Konstellation so erwartet: „Anscheinend zieht ein Kämmerer immer noch mehr bei einer Bürgermeisterwahl.“ Nach drei Polizisten als Rathauschefs im Rhein-Neckar-Kreis habe es für Polizeibeamtin Karin Schroff nicht für den zweiten Wahlgang gereicht. Von der niedrigen Wahlbeteiligung sei er enttäuscht: „Es ist traurig, dass so wenige Bürger wählen gehen.“ Ingeborg Bamberg habe zwar viele Stimmen eingefahren, „aber Kevin Weirether wird es wohl machen“. Er sei zwar noch jung, habe aber „die Chance, mit dem Amt zu wachsen“.
Grünen-Gemeinderat Alexander Mansel konnte nicht sagen, warum die Wahlbeteiligung so niedrig ausgefallen war: „Viel zu wenige haben ihre Stimme abgegeben.“ Er habe gedacht, dass bei einer Bürgermeisterwahl mehr Leute zu mobilisieren seien. Der Wahlausgang sei offen gewesen: „Es war nicht zu erwarten, wer am Ende die Nase vorne hat.“ Mansel findet es gut, dass die Stichwahl paritätisch mit Frau und Mann besetzt ist. „Alle haben stark gekämpft. Der bleibende Eindruck von der Kandidatenvorstellung am vergangenen Montag hat wohl den Ausschlag geben.“ Er hoffe bei der Stichwahl auf eine höhe Wahlbeteiligung. Beim ersten Wahlgang habe man sich für keinen der Kandidaten ausgesprochen, ob sich das nun ändern werde, „müssen wir noch besprechen“. Dass es fünf Kandidierende gegeben hat, sei auf jeden Fall gut gewesen.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommunalpolitik Bürgermeisterwahl in Neulußheim: Wahlrecht ist ein hohes Gut