Oftersheim. Mit immer weniger Wehmut aber dafür steigender Gespanntheit verfolgen die Oftersheimer das Voranschreiten des Großprojektes in der Ortsmitte in der Bismarckstraße und im Dietzengässel, bei dem nicht nur das alte Josefshaus, sondern auch weitere Gebäude neuem Wohnraum weichen werden, so wie das „Weber-Haus“ im Dietzengässel 2, wie es in der Bevölkerung in Erinnerung an die langjährigen Bewohnerauch genannt wird. Es fällt ab Mittwoch, bevor ihm die kleine gegenüberliegende Lagerhalle und danach das Josefshaus folgen. Trotz kleinerer Schwierigkeiten kann mit dem eigentlichen Abriss nun begonnen werden.
Dienstagvormittag: Die Bäume hinter dem Haus sind gefällt, Gestrüpp wurde beseitigt. Mehrere Container stehen bereit, weiter befüllt zu werden. Ein großer Schaufelradbagger ist neben dem Gebäude geparkt, der andere soll erst gegen Mittag eintreffen. Hierzu wurden sechs der Parkplätze in der Mozartstraße als Parkverbotszone gekennzeichnet – ein Hinweis, den einige Autofahrer einfach übersehen und trotzdem parken oder dies zumindest versuchen.
Doch der Platz wird benötigt, damit der Transporter, der die zweite schwere Abrissmaschine bringt, möglichst problemlos in die Bismarckstraße einbiegen kann. Bauleiter Marc Keller und seine Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun, zahlreiche Autofahrer vom Parken abzuhalten, doch die meisten zeigen sich einsichtig.
Abrissarbeiten in der Bismarckstraße: Herausforderungen und Fortschritte
Aber gerade an der ungünstigsten Stelle steht ein Fahrzeug, dessen Halter auf die Schnelle nicht ermittelt werden kann, sodass das Ordnungsamt informiert werden muss. Doch Keller und sein Team kennen solche Situationen. Als der Lkw kommt ist somit Millimeterarbeit angesagt, wodurch auch die zweite Maschine vor Ort gebracht werden kann. „Zuerst fällt das kleine Haus im Dietzengässel 2“, so Keller, was am früheren Vormittag des nächsten Tages erfolgen soll. „Wir rechnen mit zwei Wochen für den Abriss aller drei Gebäude und mit ungefähr zwei weiteren Wochen für das Abfahren des Bauschutts“, verrät er weiter.
Ganz genau könne man das in der Regel aber nie sagen: „Denn es kann immer wieder Überraschungen geben“, ergänzt der erfahrene Bauleiter, was sich auch an anderer Stelle umgehend bewahrheitet. Denn der sich schon vor Ort befindliche Bagger läuft nicht und nach eingehender Prüfung steht fest: Es wird ein Ersatzteil benötigt – etwas, das sofort in die Wege geleitet wird. Ein direkter Nachbar, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, wohl, da ihn der Abriss zu sehr schmerzt und er von anderen nicht darauf angesprochen werden möchte, meint mit Blick auf die bevorstehende Maßnahme: „Was soll man sagen, beständig ist nur der Wandel.“
Erinnerungen an das alte Josefshaus: Ein Nachbar spricht
Er verbinde viele Erinnerungen mit dem alten Josefshaus. Wehmütig betrachtet er es eine Weile schweigend und ergänzt dann: „Na ja, so wirklich hat es in dieser Form ja auch nicht immer bestanden. Im Laufe der Zeit gab es einige Anbauten. Also auch hier schon:Veränderung.“ Dass in der Ortsmitte neuer Wohnraum entsteht fände er gut.
Immer wieder bleiben Passanten stehen und betrachten neugierig, was passiert. In den nächsten Wochen dürfte es noch viel mehr zu sehen geben und hoffentlich keine weiteren Überraschungen.
In der Zwischenzeit sorgt die Firma Diringer & Scheidel mit eigenem Fahrzeug für die Abdeckung einer frisch geteerten Stelle im Asphalt mit einer schweren Eisenplatte. „Wir haben hier alle Leitungen gekappt, damit nichts passiert“, so ein Mitarbeiter. Zumindest in dieser Hinsicht gilt: Unangenehme Überraschungen ausgeschlossen.
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