Oftersheim. Bis auf den letzten Platz war die Oftersheimer katholische St.-Kilian-Kirche besetzt. Das Gotteshaus bot immerhin das perfekte Ambiente für ein Konzert des beliebten Chors Da Capo.
Was der Chor unter der begnadeten Leiterin Gaby Weissmann darbot, war ein musikalisches Ereignis der Extraklasse. Sicherlich niemand der zahlreichen Besucher bereute es, gekommen zu sein, das war spätestens an der Reaktion der Zuhörer auszumachen. Von der Ausstrahlung und Lebensfreude der Sänger ließ sich das Publikum bis zum Schluss anstecken, wippte, sang und klatschte begeistert mit.
Musikalisches Highlight mit Da Capo in St. Kilian Oftersheim
Bereits im ersten Teil mit Songs wie „What a Friend“ oder „The Eagle Will Rise Again“ war zu erkennen, dass hier kein Ensemble auftrat, dessen Mitglieder nur „passiv“ vor sich hinsingen. Verstärkt mit Instrumentalbegleitung aus der Box stellte es sich als eine von Vitalität strotzende Formation dar, deren Leiterin alle forderte. Das Ensemble war stimm- und intonationstechnisch stets auf höchstem Niveau.
Auf gewohnt charmante Weise wurden die Zuhörer zunächst von Gaby Weissmann, die 1993 den Chor gegründet hatte, begrüßt. „Es ist schön, nach mehr als fünf Jahren in der Heimatkirche wieder ein Konzert geben zu können“, freute sie sich. Das erste Konzert nach der Corona-Pause fand in Brühl statt – damals mit Advents- und Weihnachtsliedern – an diesem Abend jedoch präsentierte sich der Chor in Oftersheim mit einem komplett anderen Programm, ein Mix aus seinem Repertoire, aufgefrischt mit Neuem, das in die Faschingszeit passt.
Chorleiterin Weissmanns Kompositionen begeistern: Momente in Musik festgehalten
Der gemischte Chor verwöhnte die Zuhörer mit Gospels, geistlichen Liedern und Popsongs. Zudem überraschte er mit speziellen Arrangements bekannter Songs und Eigenkompositionen der Chorleiterin. Doch es ist nicht nur die höchste Klangkultur, die den Auftritt so bemerkenswert machte, hinzu kam das außergewöhnliche Gespür für choreografische Zusammenstellung, die der Chor sehr ansprechend und abwechslungsreich präsentierte. Zudem wirkte seine gute Laune ansteckend und übertrug sich auch auf das Publikum. Begeistert sang, wippte und klatschte es während des Konzertes mit.
In den 30 Jahren, in denen der Chor besteht, gab es in kleinerem oder größerem Rahmen immer etwas zu feiern, wie die Sprecherin des Chors mitteilte, Geburtstage, Trauungen und in den vergangenen Jahren Hochzeiten der Kinder von Chormitgliedern. Gerne gestaltet der Chor solche Anlässe musikalisch mit. „Es ist einfach schön, diesen besonderen Moment gemeinsam zu erleben“, sagte sie.
Die Gefeierten hatten oft individuelle Liedwünsche, die der Chor in den Proben dann einstudierte. Vor allem die Hochzeitslieder sind nach und nach zu seinem festen Repertoire geworden. „Wenn wir sie singen, erwecken sie wunderschöne Erinnerungen an Trauungen und Hochzeitsfeiern“, so die Sprecherin des Chors, doch sie gingen auch den Zuhörern so richtig ans Herz, wie es die Auswahl der vier Love-Songs – „Hallelujah“, „A Groovy Kind of Love“, „Happy Together“ und „You Raise Me Up“ – bewies.
Solisten und Ensemble überzeugen in Oftersheim
Hervorragende Eindrücke hinterließen auch die Solisten aus den eigenen Reihen des Chors: Belinda Merkle und Deren Taysi in „New Day Dawning“, Michael Schmitterer in „A Groovy Kind of Love“, Martin Weissmann in „You Raise Me Up“ und „Music“, Alexander Isler sowie Jutta Basler in „Where I Belong“. Auch viele weitere emotionsgeladene und lebenslustige Stücke wie „Rhythm of Life“ oder „Above All Else“, in dem Anja Zorn ein wunderbar betörendes Trompetensolo einlegte, riss die Zuhörer von den Bänken.
Nach 16 Songs und einem Medley mit Hits der 1970er Jahre durfte sich der Chor ohne Zugaben, darunter der Evergreen „O Happy Day“ nicht verabschieden. Davor jedoch sprach Martin Weissmann Worte des Dankes an die Chorleiterin und die Sänger des gemischten Chores, an den Tontechniker Franz Basler und an das Publikum, das mit seinem Kommen den geplanten An- und Umbau des Pfarrhauses unterstützt.
Unterstützung für das Gemeindeprojekt: 3500 Euro Spenden durch Konzert
Am Ende kam die beeindruckende Spende von 3500 Euro zusammen. Was mit dem Geld geschieht, erfuhren die Künstler und ihre Zuhörer von Dekan Uwe Lüttinger, der das Projekt vorstellte: „Wie viele schon wissen, ist das Josefshaus schon in die Jahre gekommen, es kann auch nicht mehr saniert werden“, bedauerte er, „denn viele Menschen verbinden schöne Erinnerungen an das Haus, an die Veranstaltungen und Chorproben, die dort stattgefunden haben.“ Doch wurde, laut Lüttinger, eine vertretbare Lösung gefunden, die Heimstatt der Pfarrei soll in einen Begegnungsort für pfarreieigene Gruppen umgewandelt werden.
Wie viele schon wissen, ist das Josefshaus schon in die Jahre gekommen, es kann auch nicht mehr saniert werden.
Das ist mit Sicherheit auch im Sinne der Zuhörer, denn dafür sowie für den Chorgesang stand das Publikum am Ende auf und zeigte applaudierend seine unbegrenzte Begeisterung.
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