Oftersheim. „Schlag auf Schlag“ - so umschreibt Stefan Lauff die Frequenz, mit der in den vergangenen Wochen die Änderungen der Corona-Vorgaben auf ihn einprasselten. Der sportliche Leiter und Vorstandssprecher des TSV 1895 Oftersheim war in letzter Zeit mehr als nur gut damit beschäftigt, sich über Regelungen zu informieren und sie dann weiterzugeben und umzusetzen. „Da wird man wirklich zum Fachmann“, teilt er im Gespräch mit unserer Zeitung amüsiert mit.
Und er hat ja auch allen Grund zur guten Laune: Bei der momentanen Pandemielage kann man bezüglich des Trainingsbetriebs im größten Sportverein der Gemeinde fast von Normalität sprechen. Zwar ist die Bedingung dafür ein stichhaltiges Hygienekonzept, aber in diesem Zusammenhang lobt Lauff die Kooperation mit dem Landratsamt und der Gemeinde.
Was genau wieder möglich ist, fasst der sportliche Leiter gerne zusammen: „Unsere Leichtathleten dürfen draußen schon trainieren, seit die Inzidenz unter 100 liegt“, erklärt er. „Da allerdings noch mit Testung. Die fällt jetzt bei kontaktarmem Sport im Freien weg. Allerdings gilt die Testpflicht noch für Aktivitäten in der Halle für Kinder ab sechs Jahren.“ Und manches geht eben nur drinnen: „Der Klettersport zum Beispiel lässt sich nur in der Halle umsetzen. Und das geht jetzt seit dieser Woche endlich wieder.“
Kinder sind wichtig
Dabei betont Lauff noch einmal, dass der Verein die Maßgabe der Testpflicht gerne in Kauf nimmt: „Das ist eine Kröte, die wir schlucken, insbesondere, wenn wir dadurch wieder mehr Angebote für Kinder haben.“ Da meint er einerseits das Kinderturnen, das in der Halle stattfindet, aber auch das Leichtathletik-Training. „Diese Sachen waren uns jetzt wirklich wichtig. Erwachsene können sich notfalls auch mal alleine beschäftigen oder sportlich betätigen, für Kinder ist das schwieriger“, erläutert der Vorstandssprecher.
Doch nicht nur der wieder anlaufende Kinder- und Jugendsport ist eine große Erleichterung für Stefan Lauff, sondern auch die Möglichkeit, überhaupt wieder Training an mehreren Orten anbieten zu können. „Das war organisatorisch nicht leicht, alles unter einen Hut zu bekommen“, blickt er zurück. Konkret meint er damit die Nutzung des Sportplatzes durch verschiedene Gruppen. „Lauftraining für die Leichtathleten war möglich, irgendwann durften auch die Handballer draußen trainieren und manchmal wollten auch die Kinder drauf.“
Überhaupt war es für ihn eine stressige Zeit: „Ich hatte in der trainingsreduzierten Phase mehr Arbeit, als wenn alles normal läuft“, erklärt Lauff. „Jeden Morgen nach dem Aufstehen habe ich mich zuerst beim Landratsamt informiert und mir dann die aktuelle Corona-Verordnung angeschaut. Zum Glück haben wir tolle Abteilungsleiter, die viel dafür getan haben, dass wir tagesaktuell umsetzen konnten, was ich rumgeschickt habe.“
Auch die Trainer des TSV lobt er in höchsten Tönen: „Sie haben immer telefonischen Kontakt mit den Eltern der Kinder, die bei uns aktiv sind, gehalten. Zeitweise hatten wir ja auch Online-Angebote, uns war sehr wichtig, dass der Kontakt nie abbricht.“
Schon Veranstaltungen geplant
Neben der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs kann Lauff auch schon andere gute Zukunftsaussichten präsentieren: „Am 26. Juni haben wir den ersten internen Vergleichswettkampf der Leichtathleten - und einen Tag später auch schon eine weitere Veranstaltung.“
Bei Letzterer handelt es sich um ein Vorhaben des Triathleten Dirk Oswald. „Er war gerade im Training für die Qualifikation der Weltmeisterschaft auf Hawaii, als alle Veranstaltungen abgesagt wurden. Nun will er, auch für die eigene Bestätigung, bei uns auf dem Sportplatz einen Marathon laufen - und zwar sehr ambitioniert in unter drei Stunden. Wir moderieren das Ganze, es wird Essen und Getränke für Besucher geben und wir stellen Informationen zur Psyche und Physis eines Marathonläufers zur Verfügung“, fasst Stefan Lauff zusammen.
Wenn man ihn fragt, was jetzt noch zur vollständigen Normalität fehlt, dann ist das nicht mehr viel: „Nur noch das Lehrschwimmbecken in der Kurpfalzhalle. Deshalb kann zum Beispiel noch keine Wassergymnastik stattfinden. Erlaubt wäre das laut Landesverordnung zwar schon, aber natürlich ist es für die Gemeinde sehr schwer, eine solche Öffnung kurzfristig umzusetzen. Aber wir erfahren wohl bald schon mehr dazu, wie es weitergeht.“
Und so kommt die normale Sportwelt doch Schritt für Schritt wieder zurück.
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