Öffentliches Bücherregal - Seit fünf Jahren Anlaufstelle für Leser / Ursprungsidee stammt von den Freien Wählern / Vier Frauen treten Nachfolge von Karlheinz Urschel an

Ein Quartett sorgt für die Übersicht

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zg
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Iris Buchhold (v. l.), Roswitha Kohler, Brigitte Biegler und Ursula Wilmes schauen regelmäßig beim Bücherregal vorbei, ob alles seine Ordnung hat und ob das Erscheinungsbild stimmt. © Gemeinde

Oftersheim. Im Juni 2016 war es so weit: Unter dem Rundbogen des Bauamtes in der Eichendorffstraße 2 wurde das öffentlich zugängliche Bücherregal eingeweiht. Jetzt wird es fünf Jahre alt und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Das Konzept war und ist ganz einfach: Jeder kann bereits gelesene oder nicht mehr benötigte Bücher in das Regal einstellen, aber auch Bücher unentgeltlich mitnehmen. Das Regal ist für jeden zugänglich und kann rund um die Uhr genutzt werden.

Die Spielregeln

  • Das Regal ist für alle Interessierten zugänglich.
  • Jeder darf kostenlos Bücher zum persönlichen Gebrauch herausnehmen, eigene Bücher einstellen oder die entnommenen Bücher wieder zurückbringen.
  • Es dürfen Bücher aller Genres vorbeigebracht werden. Sie sollten gut erhalten und von allgemeinem Interesse sein. Lediglich unsittliche, gewaltverherrlichende oder indizierte Schriften sind nicht erlaubt. Sie werden gegebenenfalls entfernt oder entsorgt.
  • Das Bücherregal sollte nicht als Müllablage für ausgediente und nicht mehr benötigte Bücher oder Ordner dienen.

Mittlerweile kümmert sich ein Team aus vier Frauen um das öffentliche Bücherregal: Brigitte Biegler, Iris Buchhold, Ursula Wilmes und Roswitha Kohler. Allesamt haben sie eine Leidenschaft für das gedruckte Wort und lieben Bücher. Jeden Tag kommt eine von ihnen am Regal vorbei und schaut nach dem Rechten. Dazu gehört auch, Unordnung zu beseitigen. Denn nicht jeder Nutzer hinterlässt das Bücherregal so, wie es sich sein sollte.

Tauschregeln unumgänglich

Die Ursprungsidee hatten die Freien Wähler, die dazu erfolgreich einen Antrag im Gemeinderat eingebracht hatten. Federführend kümmerte sich zunächst deren damaliger Gemeinderat Karlheinz Urschel darum. Denn hin und wieder musste jemand auch für Ordnung sorgen. Kaum vier Wochen nach Inbetriebnahme war klar: Tauschregeln mussten festgelegt werden – und die gelten auch heute noch.

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Am Regal gibt es jetzt kleine Schilder, die darauf hinweisen sollen, wo etwas zu finden ist: Romane, Sachbücher, Kinder- und Jugendbücher sowie Fremdsprachen. Und in Kürze wird es noch mehr Ordnung geben. Das Frauenteam hat Holzkisten gestaltet, die zusätzlich unter das Regal gestellt werden, damit die vielen Bücher auch unterhalb des Regals einen angemessenen Platz finden.

Die vier Damen sind sich einig: Es macht einfach viel Spaß, manchmal findet man auch Schätze unter den abgelegten Büchern und oft gibt es auch gute Gespräche mit Menschen, die man vor dem Regal antrifft. Sie seien dankbar für die vielen gespendeten Bücher, denn das zeige, dass das Regal angenommen werde. Und gemeinsam mit allen Nutzern hoffen sie, dass es weiter ordentlich geführt wird.

Zufällig gefunden

Gefunden hat sich das Quartett übrigens mehr oder weniger zufällig. Nachdem die Gemeindeverwaltung vor über einem Jahr nach neuen ehrenamtlichen Betreuer gesucht hatte, haben sie sich gemeldet und zusammengefunden. Bücher verbinden eben.

Und gäbe es die Corona-Pandemie nicht, würden sie sich sicher auch häufiger mal im Café treffen. Aber was nicht ist, kann ja immer noch werden.

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