Friedhof

Einsamkeit an den Feiertagen: Sebastian Binder ist für Trauernde da

Trauernde kommen mit Pastoralreferent Sebastin Binder auf den Friedhöfen in Schwetzingen, Plankstadt und Oftersheim ins Gespräch. „Trotz der regnerischen Tage war es berührend, wie viele Leute zu den Friedhöfen kamen“, berichtet er.

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Laura Kaltschmidt
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Pastoralreferent Sebastian Binder weiß, wie gut es trauernden Menschen tut, wenn man ihnen einfach nur zuhört. Dafür war er jetzt auf dem Friedhof. © Binder

Schwetzingen/Oftersheim/Plankstadt. In den vergangenen drei Tagen konnten Trauernde auf den Friedhöfen in Plankstadt, Oftersheim und Schwetzingen mit dem katholischen Pastoralreferent Sebastian Binder ins Gespräch kommen. „Trotz der regnerischen Tage war es berührend, wie viele Leute zu den Friedhöfen kamen“, berichtet Binder im Anschluss. Die Beweggründe seien hierbei ganz unterschiedlich gewesen. „Die Angst vor der Einsamkeit an Feiertagen hat einige veranlasst, das Gespräch zu suchen.“

Nicht nur die Anlässe, sondern auch die Personen, die die Aktion angenommen haben, seien sehr unterschiedlich gewesen. „Im Erwachsenenalter war es sehr gemischt und neben vielen Alleinstehenden kamen auch Familien.“ Außerdem seien neben bekannten Gesichtern aus der Kirchengemeinde auch Leute dagewesen, die er bisher nicht kannte. Binder freut sich: „Die Begegnungen gingen auch über Religions- und Konfessionsgrenzen hinaus.“ Die intensiven Gespräche seien ganz unterschiedlich verlaufen: „Ich habe dann individuell geschaut, was dem gegenüber gerade guttut.“ Oft sei er eher in der Rolle eines Zuhörers gewesen. Neben Tränen, die ein wichtiger Teil des Trauerprozesses seien, habe es auch lustige Anekdoten über die Verstorbenen gegeben. „Daran erkennt man, dass Trauer ein sehr vielschichtiges Phänomen ist, das bei jeder Person unterschiedlich auftritt. Insgesamt war es gut, für die Menschen ansprechbar zu sein“, erklärt Binder.

Als Seelsorger wolle er für die Menschen in allen Lebenslagen da sein. „Gerade an Weihnachten, einem Fest des Glücks, der Freude und der Sehnsucht nach einer heilen Welt, erleben einige Personen aus verschiedensten Gründe eine gegenteilige Erfahrung,“ stellt Binder fest und leistet in dieser Hinsicht eine bemerkenswerte Arbeit, die vielen Menschen helfen kann. Für ihn habe es sich insgesamt definitiv gelohnt dieses Projekt zu veranstalten und möchte es in den kommenden Jahren wieder aufnehmen. Auch in diesem Jahr habe er viel positives Feedback bekommen und es habe große Dankbarkeit geherrscht. Diese Dankbarkeit hat das Engagement des Seelsorgers wohl verdient.

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