Oftersheim. Eintreten und sich wohlfühlen – das war die Devise beim ersten Weintasting im historischen Hof- und Scheunenbereich in der Mannheimer Straße 59, besser bekannt als Oftersheimer Heimatmuseum und unter anderem Ort des alljährlichen, heimeligen Weihnachtsmarktes. Wer früh dran war, hatte Glück einen der wirklich begehrten Sitzplätze zu bekommen, die waren knapp eine halbe Stunde nach Öffnung des magentafarben beleuchteten Hof-Entrees bereits besetzt.
„Darauf haben wir gehofft, aber nicht damit gerechnet“, bemerkte Kulturamtsleiter Guido Hillengaß, Ideengeber für Oftersheims neues Event der Geselligkeit und Gemeinschaft. Schnell waren im Hof weitere Stehtische platziert, der breite Goldfischbrunnenrand bot Sitzplatz und Tisch für flüssige und feste Leckereien. Stimmengewirr lag in der Luft, die sich mit dem Duft von Flammkuchen und Bratwurst mischte, auf den Tischen Kühler mit Weinflaschen.
Diese waren Anlass und Schmankerl an diesem sehr gelungenen Spätnachmittag und Abend, denn: Oftersheim hat jetzt Wein – rot und weiß – sowie einen leicht prickelnden Secco rosé mit eigenem, dezent-noblen Label und goldfarbenem Oftersheim-Logo.
Oftersheimer Weintasting hat Potenzial für Kultcharakter
Klingende Gläser und fröhliche Menschen – das Ziel der Premiere dieser neuen Veranstaltung mit, schon jetzt, Potenzial für Kultcharakter. Emsig unterwegs alle Gästewünsche zu erfüllen, waren die Mitglieder des Gesangvereines Germania, die eifrig Wein und weitere Getränke ausgaben und den Flammkuchenofen in Dauerbetrieb hatten. Neben der Bratwurst im Brötchen waren die knusprigen, mit Speck und Zwiebeln oder Peperoni belegten, hauchdünnen Klassiker die optimale, heiß begehrte Begleitung zum Hauptakteur Wein. Lediglich eineinhalb Stunden dauerte es und der Teigvorrat war erschöpft.
Germania-Chef Armin Wolf besorgte Nachschub, während Guido Hillengaß unterstrich, mit dem Jubelverein – der Gesangverein feiert 160 Jahre Bestand in diesem Jahr und verdient damit die Auszeichnung als ältester Oftersheimer Verein – „einen kompetenten Partner für die Bewirtung“ gefunden zu haben. Die Visitenkarte dafür gäben die Sängerinnen und Sänger regelmäßig nicht nur beim jährlichen Scheuerfest ab. Zudem koste ein Feierjahr einiges, weshalb jede Art Einnahmen gut ankommen und gebraucht würde, so Hillengaß.
Zurück zum Wein: Drei Gaumenschmeichler aus vergorenen Trauben, fein gekeltert und ausgebaut, gab es in gut bemessenen Schlucken aus formschönen Gläsern zu verkosten. Ein erster Eindruck der kommenden Freuden bei gemeindlichen Veranstaltungen und für Jubilare, die künftig beim Besuch des Bürgermeisters mit den edlen Tropfen beglückt werden. Das zurückhaltende Label mit den goldenen Lettern J. J. Berizzi ziert den starken Roten, den spritzigen Secco rosé und den fruchtigen Weißen. Jede Sorte hat ihre Vorzüge, passt zu Fisch, Fleisch oder einfach zum nonchalanten Sommerabendgenuss. Beim Tasting sind die Gläser überwiegend mit dem Weißwein gefüllt, der trockene Rote findet seine Freunde und der prickelnde Rosé überzeugt Frauen und Männer.
Oftersheim beweist Spaß an der Geseligkeit
„Klasse, das es jetzt Ofdascha Wein gibt“, „Super Idee“ und „Ist schon ein sehr gutes Zeichen, wenn bei einer Premiere der Hof gleich so voll ist“, kommentierten Gäste den Abend, fachsimpelten übers Bouquet und hatten einfach Spaß an der Geselligkeit.
Zur Maintime gesellte sich die Oftersheimer Sängerin Kirsten Schad zu den Feiernden und würzte die Veranstaltung mit ihrer einfühlsamen Stimme und passenden loungigen Songs. Ein rundum gelungener Sommerabend, dem das Wetter hold blieb, den man daheim mit dem Hauptakteur, den Oftersheimer Wein, weiterleben kann, denn die drei Varianten gibt es im örtlichen Weinhandel Weber zu kaufen.
Bürgermeister Pascal Seidel zeigte sich hocherfreut über die vielen Gäste, ließ die Geschichte des schon 1650 erwähnten Weinanbaus in Oftersheim kurz Revue passieren, stellte die junge Winzerin Janina Berizzi vor, genoss im Kreise der Oftersheimer und einiger Berufskollegen den lauen Abend.
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