Oftersheim. Vom 20. November bis 21. Dezember gab es in Oftersheim Geschichte zum Anfassen. Das vom Lernort Kislau initiierte Projekt lud unter der Leitfrage „Wo fängt Unrecht an?“ zu acht interaktiven Stationen in der Eichendorffstraße 2 in Oftersheim ein. Ausgerichtet war das Projekt vor allem auf junge Menschen, um ihnen die grausamen nationalsozialistischen Geschehen der damaligen Zeit greifbarer zu machen. Die Ausstellung wurde von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Oftersheim in die Gemeinde geholt (wir berichteten mehrmals).
Der Awo-Vorsitzende Matthias Agirdogan zog im Gespräch mit dieser Zeitung ein Fazit zur Ausstellung. Nach dem Besuch der evangelischen Konfirmanden-Gruppen nahmen zwei Schulklassen aus dem näheren Umfeld sowie eine Gruppe des Jugendzentrums teil. Vier private Personengruppen meldeten sich für Termine außerhalb der Öffnungszeiten an. Die Laufkundschaft während den offiziellen Zeiten konnte nicht ermittelt werden.
Mobiles Geschichtslabor in Oftersheim: Gute Zusammenarbeit
Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. „Alle waren sehr begeistert“, so Agirdogan. In der Summe gab es jedoch nicht so viel Zulauf wie gerne gehabt. Besonders den Besuch mehr junger Menschen hätte sich der Awo-Vorsitzende gewünscht. „Wir können das Angebot stellen, aber nicht steuern“, resümiert er. Geschuldet könnten dies dem hohen Krankheitsaufkommen an Schulen, der Vorweihnachtszeit oder der Kurzfristigkeit der Bereitstellung von Informationen an die potenziellen Besuchergruppen sein. „Wir sind froh über jeden, der gekommen ist“, zeigt sich Agirdogan dankbar. Mit der Organisation der Ausstellung hatte alles bestens geklappt. „Wir sind dankbar, das die Gemeinde die Awo hierbei so toll unterstützt hat“, lobt er die gute Zusammenarbeit. Sein Wunsch wäre, dass eine Nachbargemeinde die Ausstellung zu sich holt und noch mehr Zulauf erhält.
Für die Zielgruppen wünscht er sich, das sie nochmals die Möglichkeit haben, das immerzu brandaktuelle Thema zu entdecken. Eine Ausstellung, die wenig Organisation bedarf und vor allem den Vorteil bietet, dass Lehrer dies in Ruhe mit den Schülern nachbearbeiten können. Wie Agirdogan findet, ein wichtiger Punkt, da eventuell nicht alle Fragen dort beantwortet werden. Alle Jugendlichen, mit denen er persönlich gesprochen hat, fanden das Geschichtslabor gut und abwechslungsreich.
Der Lernort Kislau selbst hat noch kein direktes Feedback für Oftersheim verlautbaren lassen. Die Verantwortlichen befinden sich in der Planung für die nächsten Projekte. Am Montag, 9. Januar, wird abgebaut. Der nächste Standort wird ein Gymnasium in Pfinztal-Bergenhausen sein. Das freut Agirdogan besonders, da alle Klassen das Angebot direkt vor Ort nutzen können. Ab dem 30. Januar zieht das mobile Geschichtslabor dann in die Stadtbibliothek Sinsheim ein.
Für die einen Monat dauernde Ausstellung in der Gemeinde kann also eine positive Bilanz gezogen werden: Die Bürger zeigen Interesse an einem Thema, das es braucht – während das Projekt jungen Menschen Geschichte außerhalb der Schule wieder näherbringt.
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