Oftersheim. Freunde des Ensembles der „Kleinen Bühne“ dürfen sich freuen. Nachdem die Schauspieler aus Leidenschaft nach langer Corona-Pause Mitte Oktober mit dem Stück „Aasgeier iwwer Ofdasche“ (wir berichteten) auf die Bühne zurückgekehrt sind, müssen sich die Zuschauer im Gegensatz zum üblichen Spielrhythmus nicht ein ganzes Jahr gedulden, um ein Wiedersehen mit der „Kleinen Bühne“ zu feiern. Letztmalig wird diese in ihrer bisherigen Spielstätte mit der Premiere des neu besetzten Stücks „Der ledige Bauplatz“ von Regina Rösch ab 17. März zu sehen sein.
„Es ist ein humorvoller Schwank“, meint Heidi Vogt lächelnd und ergänzt: „Wir haben uns einen alten Mitschnitt des Stücks angesehen und waren uns sofort einig, dass wir es spielen.“ Denn das Lustspiel, in der zwei Familien versuchen, die exzentrische „Tante Berta“ im fortgeschrittenen Alter endlich unter die Haube zu bringen, war schon 2009 im Josefshaus zu sehen. Dabei soll ein Bauplatz als Mitgift helfen, für die Zigarren und Bier liebende Berta, die von Männern so rein gar nichts wissen will, einen Ehemann zu finden. Schon jetzt steht fest: dies wird nicht ohne allerlei Wirrungen, Irrungen und überraschenden Wendungen ablaufen. Sehr zur Freude der Zuschauer, versteht sich. Vor ausverkauftem Haus feierte das Ensemble damals einen großen Erfolg. „Es ist wirklich kurzfristig, da wir ja schon im Oktober gespielt haben“, so Vogt weiter, wodurch sich die Vorbereitungszeit enorm verkürzt. Dabei seien nur die drei Frauenrollen gleich und von zehn Rollen seien aufgrund der anderen Zusammensetzung der munteren, familiären Theatertruppe sechs davon neu besetzt. „Wir freuen uns alle, besonders auf Uli Vay als Berta“, meint die Sprecherin und gute Seele der „Kleinen Bühne“.
Kleine Bühne Oftersheim: Sicher anders als 2009
„Wie ausgehungert die Menschen gerade nach solchen Erlebnissen sind, bei denen man zwei Stunden einfach nur Spaß und Freude hat, wurde bei unserer letzten Aufführung deutlich“, betont sie. Sicher werde es ganz anders als 2009. „Sechs von uns haben das Stück noch nicht gespielt und wir haben uns alle weiterentwickelt. So gibt es auch neue Spieltechniken. Und uns war allen klar, wenn wir es auf die Bühne bringen, dann nur mit Uli in der Hauptrolle“, ergänzt sie.
Uli Vay meint auf Nachfrage: „Ich habe mich wahnsinnig gefreut, die markante Rolle noch mal übernehmen zu dürfen. Aber es gibt auch große Männerrollen, die ich eigentlich mehr feiere als meine.“ Uli Vay erinnert sich lachend: „Seit 1995 bin ich dabei. Eigentlich hatte ich nur zugesagt, ein Mal wegen einem Ausfall auf der Bühne zu stehen. Aber es macht einfach zu viel Spaß, sodass ich dabeigeblieben bin.“ Sicher sei sie, dass die Menschen merkten, wie viel Freude ihnen das Schauspielern bereite: „Wenn die Leute mit einem breiten Lächeln aus dem Stück kommen, ist das unser größter Lohn.“
Die Einnahmen würden, wie immer, für einen guten Zweck gespendet.
„Der ledige Bauplatz“ wird wie alle Bühnenstücke vor Corona wieder neunmal aufgeführt, vom 17. bis 19. und vom 24. bis 26. März. Da das Josefshaus ab Herbst 2023 nicht mehr genutzt werden könne, sei man immer noch auf der Suche nach einer neuen Spielstätte und Vorschläge für eine neue „Bühne“ seien mehr als willkommen.
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