Ortsverein

Arbeiterwohlfahrt Plankstadt: Verjüngung als größter Wunsch

Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt ist mit 35 Mitgliedern ein kleiner Verein. Walter Stumpf und Gerhard Wacker sprechen über Aufgaben, Pläne und politisches Engagement.

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Catharina Zelt
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Das Foto entstand beim Ferienprogramm der Awo. Der Verein bringt sich vielseitig ins Gemeindeleben mit ein. © Schwindtner

Plankstadt. Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist mit 35 Mitgliedern ein kleiner Verein. Und trotzdem sind die Mitglieder das ganze Jahr über aktiv. „Der Schwerpunkt liegt auf der Seniorenarbeit“, meint Walter Stumpf. Das liegt vor allem daran, dass der Altersschnitt der Mitglieder bei rund 70 Jahren liegt – etwa die Hälfte sind Frauen, die andere Männer. Aber auch darüber hinaus steht einiges auf der Agenda wie das Ferienprogramm in Zusammenarbeit mit dem Jugendwerk der Awo oder die Unterstützung von sozialen Kampagnen.

Der größte Wunsch von Walter Stumpf und Gerhard Wacker – beide sind im Awo-Vorstand aktiv – ist es, dass junge Menschen in den Verein rücken. „Aber wir sind realistisch: Das wird schwer“, betont Wacker. Die Nachbarvereine haben ähnliche Probleme, sind zum Teil sogar komplett aufgelöst.

Arbeiterwohlfahrt Plankstadt: „Wertegebundener Verein“

„Wir sind eben ein wertegebundener Verein“, meint Wacker – viele Menschen seien heutzutage eher projektgebunden engagiert. Dabei steht hinter dem Ortsverband in Plankstadt ein breites Netz: In ganz Deutschland gibt es Einrichtungen der Awo, Kampagnen laufen und es wird umfassender Service angeboten. Sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich sind Mitglieder und Arbeitnehmer engagiert. Gerade mit Hinblick auf die Energiekrise und die Inflation rücke die Awo wieder in den Vordergrund und sei aktueller denn je. „Ich denke, dass wieder mehr Menschen auf die Awo zukommen werden“, ist sich Waldecker sicher. „Wohnen, Essen, Kommunikation – das sind die Grundbedürfnisse und da sollte niemand leiden müssen.“ Aber nicht nur der Ortsverein wird betroffen sein, sondern auch die Einrichtungen des Kreis- und Bezirksverbandes.

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Denn die Aufgabenfelder der Awo sind vielfältig und manchmal näher, als manch einer glauben mag. So gibt es in der Plankstadter Wilhelmstraße eine Wohngruppe für Kinder aus schwierigen Verhältnissen, die der Awo-Bezirksverband eingerichtet hat. Die Gruppe ist ein Ausleger vom Haus Mirabelle in Ladenburg, wo in drei familienähnlichen Wohngruppen insgesamt bis zu 21 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zusammenleben.

Eine besondere Bindung hat der Ortsverein zum Haus Katharinenhöhe im Schwarzwald. Dorthin kommen schwer kranke Kinder mit ihren Familien zur Rehabilitation. „Wir sind dort förderndes Mitglied und haben die Einrichtung auch schon besucht“, erzählt Wacker. Generell sind die Mitglieder gerne sozial tätig und fördern verschiedene Projekte. Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. „Die Zuwendung der Gemeinde freut uns sehr“, betont Stumpf. Im vergangenen Jahr hat der Gemeinderat die Vereinsförderrichtlinien angepasst – darüber sei er sehr froh.

Arbeiterwohlfahrt Plankstadt: Programm wieder möglich

Wie das gesamte Vereinsleben ist auch die Awo Plankstadt von der Corona-Pandemie ausgebremst worden. In diesem Jahr konnte aber zumindest der Halbtagesausflug, der offen für alle ist, wieder angeboten werden. Nichtmitglieder zahlen einen geringen Beitrag: Es sei ihnen wichtig, dass auch Menschen mitkommen können, die nicht so viel Geld haben, meinen Walter Stumpf und Gerhard Wacker. Und sie schauen auch, dass der Ausflug weitgehend barrierefrei ist. Außerdem veranstaltet der Ortsverein im Winter immer eine Weihnachtsfeier mit kleinem Programm zum Jahresabschluss. Darüber hinaus gibt es Kaffeenachmittage oder auch mal Ausstellungen wie „Soziales in der Kunst“ mit Bildern von Käthe Kollwitz und Heinrich Rudolf Zille, die die Mitglieder gemeinsam mit dem Oftersheimer Ortsverein auf die Beine gestellt haben.

Neben der finanziellen Unterstützung – Mitglieder können sich jederzeit an den Vorstand wenden – sind die Ehrenamtlichen auch politisch tätig. So haben sie die Petition, in der gefordert wurde, den Eigenanteil bei der stationären Pflege zu begrenzen, unterstützt. Dieser Forderung ist die Politik letztlich auch nachgekommen. „Wir bleiben unseren Werten treu“, meint Wacker und weist auf die Grundsätze hin, die in der Awo fest verankert sind. Das sind Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. Wer diese Grundwerte unterstützen wolle, der sei bei der Awo genau richtig.

Info: Interessierte melden sich per E-Mail unter wstumpf51@aol.com oder gerhardwacker@t-online.de

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