Oftersheim. Die Gnadenhochzeit bleibt nur wenigen Ehepaaren vergönnt. Den 70. Hochzeitstag feiern zu dürfen, ist eigentlich unfassbar. 70 Jahre lang ein gemeinsames Leben, „so eine Liebe gibt es nur einmal“, wie die Familie der Schwetzinger Zeitung schreibt. Am heutigen 19. Juli ist es so weit – das seltene Jubiläum von Ursula und Ernst Kuppelmaier ist perfekt. Zu diesem Ereignis wird Bürgermeister Jens Geiß vorbeikommen, die passenden Worte finden und ein wertschätzendes Präsent dabeihaben.
Ursula (88 Jahre) und Ernst (89) Kuppelmaier hatten sich am 19. Juli 1952 in der Benediktinerabtei Stift Neuburg in Heidelberg das Jawort gegeben. Es war die Nachkriegszeit, die Phase, als sich ein ganzes Volk von den Traumata des Zweiten Weltkriegs erholen musste und wieder neuen Mut schöpfen wollte. Auch die Kuppelmaiers zählen zur Wiederaufbau-Generation. Sie heiraten in jungen Jahren. Ursula ist 18, Ernst 19 – sie hatten sich zuvor beim Tanzkurs in der 1903 gegründeten Mannheimer Tanzschule Lamadé kennengelernt.
Nach der Geburt ihres einziges Sohnes Lothar begann der Aufbau der gemeinsamen Firma. Erst in Mannheim, dann seit 1971 in Oftersheim. Die heutige Ernst Kuppelmaier GmbH Fleischerei- und Großküchenmaschinen wurde von Ernst Kuppelmaier 1957 gegründet und sukzessive von ihm zu einer Handelsvertretung samt Auslieferungslager, Lagerhallen und Bürogebäude ausgebaut. Ursula übernahm den kaufmännischen, buchhalterischen und finanziellen Part. In zweiter Generation fungiert Lothar Kuppelmaier als Geschäftsführer und auch Enkel Stephan trat bereits 1999 ins Unternehmen ein.
Engagiert bis ins hohe Alter
Bei den Kuppelmaiers, die allesamt privat in Oftersheim leben und auch dem hiesigen Firmenstandort treu geblieben sind, wird seit jeher das Familienleben großgeschrieben. Bis ins hohe Alter haben Ursula und Ernst ihren engagierten Beitrag in der Firma geleistet. Ein erfülltes Berufsleben war’s. „Wir genießen die gemeinsamen Tage in unserem Zuhause“, sagen sie, „mit unseren 88 und 89 Jahren sind wir noch einigermaßen fit. Dank unserer liebevollen Schwiegertochter werden wir bei den täglichen Abläufen unterstützt und gut betreut.“ Im Haus zu bleiben und klarzukommen, ist ein Segen. Die Versorgung leistet die Familie – zu der drei Enkel und sieben Urenkel zählen – soweit wie möglich in Eigenregie. Ferner unterstützen Hausarzt, Therapeut und Haushälterin das Gnadenhochzeitspaar.
Ach ja: Es war Liebe auf den ersten Blick vor über 70 Jahren. Sie haben einst bei Lamadé getanzt – für ein langes gemeinsames Leben.
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