Gemeinderat

Grillen und offenes Feuer werden in Oftersheim eingeschränkt

Bei der Gemeinderatssitzung in Oftersheim stellt das Kulturparkett Rhein-Neckar seine Arbeit vor und bittet um tatkräftige Unterstützung vor Ort. Außerdem gibt es neue Vorsorgen gegen die Waldbrandgefahr.

Von 
Stefan Kern
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Der Wald hat in den vergangenen Jahren sehr gelitten. Die Brandgefahr ist durch das trockenere Wetter zudem stark ange-stiegen. © Kaltschmidt

Oftersheim. Die Kultur auch Menschen zugänglich machen, die nicht ausreichend über die ökonomischen Mittel verfügen, ist das Ziel des vor zehn Jahren gegründeten Vereins „Kulturparkett Rhein-Neckar“. Und natürlich könnte man nun auf den ersten Blick sagen, es gibt von Nahrungsmittel- bis Gesundheitsversorgung Wichtigeres, doch der Mensch ist nur da Mensch, wo er auch in der Kultur ist und deswegen begrüßte Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel während der jüngsten Gemeinderatssitzung den Bericht der beiden Vereinsvertreter auch ausdrücklich. Kultur, davon war der Verwaltungschef überzeugt, sei ein wichtiger Teil des Menschseins. Kurz verwies er dabei auf die Bedeutung von kostenlosen Kulturveranstaltungen, wie „Musik im Park“. Für ihn unerlässliche Angebote für die Pflege der Gemeinschaft.

Kulturparkett bietet einen Auswahl von über 1500 Veranstaltungen im Jahr

Kurz erläuterten Ute Spendler und Thomas Bruckner vom Kulturparkett die Historie des Vereins, der vor zehn Jahren in Mannheim aufgebaut wurde. Es folgte eine beeindruckende Entwicklung, die zu einer Ausdehnung des Vereins in die Fläche der Metropolregion Rhein-Neckar führte. Heute haben Kulturparkett-Gäste die Wahl zwischen mehr als 1500 Veranstaltungen pro Jahr und freien Eintritt in zahlreiche Museen, Ausstellungen, Filmfestspielen und Sportveranstaltungen aller Art. Manchmal sei darüber hinaus auch die Anfahrt mit dem ÖPNV kostenlos. In Oftersheim und Schwetzingen unterstützen zahlreiche Institutionen das Kulturparkett mit Kartenkontingenten. Darunter das Theater am Puls, die Mozartgesellschaft, SWR-Festspiele, Wollfabrik und das Museum Blau, aber auch das Central Kino in Ketsch, die TSG Hoffenheim, und viele andere Einrichtungen.

Erhalten haben den Kulturpass, der immer für ein Jahr gültig ist, seit 2013 über 6000 Menschen. In Schwetzingen und Oftersheim sind es aktuell 60. Vor der Corona-Pandemie seien es sogar noch mehr gewesen, so Spendler. „Die Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung haben uns ziemlich zu schaffen gemacht.“ Doch nun steigen die Zahlen wieder, langsam zwar, aber immerhin. Berechtig sei jeder, der staatliche Transferleistungen beziehe.

Spendler und Bruckner appellieren inständig, keine Scheu zu haben und sich zu bewerben. Leider, so Spendler, wachse der Kreis der Berechtigten gerade. Und allzu oft würde den Sparanstrengungen jedes Einzelnen die Kultur als erstes zum Opfer fallen.

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Im Zuge dessen werben die beiden dafür, sich zu engagieren. „Für Schwetzingen und Oftersheim suchen wir gut vernetzte Leute, die uns helfen, unser Angebot bekannter zu machen und mehr Menschen zu erreichen.“ Die Arbeit, daran ließen sie hier im Gemeinderat keine Zweifel aufkommen, sei wichtig. Denn es gehe dabei nicht um Freikarten, um an der Kultur teilhaben zu können. „Es geht um das soziale Netz im Land“ und ein Teil dieses Netzes sei ohne Frage die Kultur. Eine Sicht, die im Gemeinderat einhellig geteilt wurde. Der Bericht wurde jedenfalls mit Applaus quittiert.

Informationen gibt es unter www.kulturparkett-rhein-neckar.de und am ersten Dienstag im Monat zwischen 17 und 18.30 Uhr findet im Gemeinschaftshaus (Mannheimer Straße 59) eine Sprechstunde statt.

Die Abstimmung im Gemeinderat über die Schöffen im Erwachsenen- sowie im Jugendbereich verlief ohne Probleme. Die Amtszeit der Schöffen für die Geschäftsjahre 2019 bis 2023 endet am 31. Dezember. In der Folge muss die Gemeinde eine Liste von Kandidaten für die Geschäftsjahre 2024 bis 2028 bestimmen.

Für Oftersheim muss diese Liste 32 Namen umfassen, was problemlos gelang. Am Ende reichte die Gemeinde beim Schöffenauswahlausschuss des Landgerichts Mannheim eine Liste mit 33 Namen ein. Auf der Vorschlagsliste für die Wahl der Jugendschöffen gelang es, acht Kandidaten zu finden. Hier bedurfte es anders als bei den Erwachsenen jedoch keiner Abstimmung.

Weniger Regen und höhere Temperaturen erhöhen die Waldbrandgefahr

Die Gefahr von Bränden hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Weniger Regen und höherer Temperaturen lassen Brände in der Vegetation häufiger entstehen. In der Folge sah sich die Verwaltung gezwungen, die Polizeiverordnung gegen umweltschädliches Verhalten, Belästigung der Allgemeinheit, zum Schutz der Grün- und Erholungsanlagen nachzuschärfen. Heißt, im öffentlichen Raum wird das Grillen eingeschränkt und auch das Verbrennen von Gartenabfällen soll nach diesen Vorstellungen bei der Gemeinde in Zukunft angezeigt werden.

Man mache das nicht zum Spaß. Die Waldbrandgefahr habe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Und das gelte leider auch für das Grillen und zwar sowohl für das legale, als auch für das illegale. Deswegen soll das Grillen jetzt nur noch im Bereich von zugelassenen Feuerstellen möglich sein.

Es war eine Regelung, die am Ratstisch einhellig auf Zustimmung stieß. Wichtig, so Patrick Schönenberg (Grüne), sei transparente Kommunikation. Bürgern müsse möglichst nicht im bürokratischen Amtsdeutsch erklärt werden, was erlaubt und was verboten sei. Dazu gehören auch Regelungen zur Verbrennung von Gartenabfällen. Diese müssen bei der Gemeinde angezeigt werden. Eine Bestätigung, wie Jens Rüttinger (SPD) glaubte, brauche es dagegen nicht. Es gehe nur darum, so Seidel, dass Gemeinde und Feuerwehr Bescheid wissen und nicht versehentlich ein Einsatz ausgelöst würde.

Die Anpassung der Polizeiverordnung wurde einstimmig goutiert.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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