Roland-Seidel-Halle

Im Irgendwo zwischen Kreuzstich und Schnitzerei

Hobbykünstlerausstellung bietet eine große Vielfalt an attraktiven selbst gemachten Angeboten

Von 
Maria Herlo
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Oftersheim. Zur attraktiven Anlaufstelle für Freunde des Besonderen wird am vergangenen Wochenende die Hobbykünstler-Ausstellung in der Roland-Seidel-Halle. Für die Besucher gibt es ausschließlich Handgemachtes und Handverlesenes in großer Vielfalt zu entdecken. 25 Aussteller aus der Region haben ihre Stände aufgebaut, wobei die Palette des Angebotenen von Pullover, Mützen, Socken, Taschen, Kissen, Kinderspielsachen, Babydecken, Modeschmuck, Acrylbilder, Häkel- und Makramee-Artikel bis hin zu Holzschnitzereien und Glückwunschkarten, zu selbst gemachter Marmelade und Liköre reicht.

Eingeladen zu diesem besonderen Ereignis hat der Heimat- und Kulturkreis, dessen Vorsitzender Dieter Burkard die Ausstellung entsprechend eröffnete. „Wir freuen uns, diese beliebte Tradition nach zwei Jahren coronabedingter Pause fortführen zu können“, sagt er. „Für alle, die noch echte Handarbeit zu schätzen wissen, ist diese Ausstellung eine wahre Fundgrube.“

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Oftersheim: Mit Herz und Hand gemacht

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Die Organisation liegt in den Händen von Yvonne Jung, Leiterin des Arbeitskreises „Marktorganisation“, sowie ihres Stellvertreters Jan Wippert. „Wir zeigen hier, was die zahlreichen Kreativen der Region in der Corona-Zeit, aber auch darüber hinaus, geschaffen haben“, geben sie ihrer Freude Ausdruck, dass der Aufruf zur Teilnahme auf so große Resonanz gestoßen ist. „Für Hobbykünstler und -handwerker ist die Ausstellung eine willkommene Abwechslung und sie freuen sich, wenn sie von den Besuchern geschätzt wird“, sagen sie, „steckt doch viel Kreativität und Herzblut in jeder einzelnen Arbeit.“

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Gleich im Eingangsbereich steht Margit Puff aus Oftersheim. Seit 2006 ist sie Mitglied im Heimat- und Kulturkreis und hat schon einige Male bei der Hobbykünstler-Ausstellung ihre selbst gestrickten Waren, darunter Pullover, Jacken oder Blusen, präsentiert. Als Material verwendet sie hauptsächlich Baum- oder Schurwolle.

Geht man einige Schritte weiter, blicken einen die Porträts des Schauspielers Marion Adorf oder des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann an. Gemalt hat sie der 88-jährige Rolf Ackermann aus Oftersheim. Seit seiner Rente lebt der gelernte Grafiker seine kreative Ader aus und hält in Bildern auch die heimische Landschaft fest wie die Oftersheimer Dünen oder die Kollerinsel bei Brühl, aber auch Eindrücke von seinen Reisen nach Italien, in die Toskana.

Für krebskranke Kinder setzen sich Brigitte und Jürgen Eifler aus Reilingen ein. Ihr Stand bietet Selbstgenähtes an, Kissenbezüge Tischdecken, Taschen und Rucksäcke, selbst gebastelte Glückwunschkarten und Holzschnitzereien. „Genäht habe ich sie mit weiteren drei Frauen und mein Mann Jürgen fertigt die Schnitzarbeiten an“, sagte Brigitte Eifler, „der Erlös vom Verkauf kommt der Kinder-Krebsstation der Uniklinik Mannheim zugute.“

Etwas Ausgefallenes bietet Brigitte Schardt aus Plankstadt an. „Was Sie hier sehen, sind Bänder aus Kreuzstichen“, erklärte sie, „verkaufen tue ich zwar nichts, aber mir macht es viel Freude, eine alte Tradition am Leben zu erhalten und den Besuchern zu erzählen, was es mit diesem uralten Brauchtum, der bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht, auf sich hat. Für mich“, so die Plankstadterin, „haben diese Muster und Symbole, die Sprüche, ihre Faszination bis heute beibehalten.“

Die Nadeln klappern immer

Und wenn dann ältere Leute vorbeigehen und sich erinnern, dass bei ihren Großeltern im Flur genau solche Prachtstücke hingen, scheint ihr Glück perfekt.

Mit Strick- und Häkelnadeln kreativ ist Andrea Schilg aus Ketsch. Ihr Stand ist ein Hingucker. Da liegen nicht nur Socken oder Taschen aus, sondern süße Kuscheltiere wie Teddys, Hasen, Schäfchen oder Hunde. Kinder haben daran ihre helle Freude, weiß Schilg aus Erfahrung.

Die meisten Besucher bleiben mehrer Stunden, treffen Bekannte und lassen die anregende Atmosphäre auf sich wirken. Zudem waren sie aufgerufen, bei der Malaktion „Ofdasche in deinen Farben“ mitzumachen und für eines der farbenfrohen, fantasievollen Bilder, die Kinder nach Motiven der Gemeinde kreiert haben, zu stimmen.

Packte sie der Hunger, konnten sie sich in die „Wohlfühloase“ begeben, wo es Kürbissuppe, Würstchen sowie Kaffee und selbst gebackenen Kuchen gab. „Hier wird einiges geboten“, freut sich Besucherin Anne Hege aus Eppelheim, die mit ihren Kindern an den Ständen entlang bummelt.

„Die Teilnahme am Hobbykunstmarkt in Oftersheim ist immer wieder schön, man kommt mit anderen Künstlern ins Gespräch, lernt neue Leute kennen und macht Besuchern eine Freude“, so das Fazit der Ausstellenden.

Info: Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Freie Autorin

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