Oftersheim. Gleich vier Tagesordnungspunkte der nächsten Gemeinderatssitzung am Montag beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit den Kinderbetreuungseinrichtungen der Gemeinde. Weitestgehend handelt es sich bei den zu diskutierenden Punkten um Bau-, Sanierungs- oder Energiemaßnahmen. In einem Fall jedoch geht es um die Betreuung an sich.
So hat die katholische Kirche als Träger des Kindergartens St. Kilian schon vor längerer Zeit bei der Gemeinde angeregt, dessen Öffnungszeiten auszuweiten. Oberflächlich wäre die Änderung klein: Die Einrichtung soll weiterhin um 7.30 Uhr öffnen und dann statt wie bisher um 14 Uhr erst um 14.30 Uhr schließen. Gerade für die Eltern der Kinder, die St. Kilian bereits jetzt besuchen, aber auch für die, bei denen das zukünftig im Raum steht, hätte die Veränderung definitiv eine Auswirkung. So kommt laut Vorlage der Gemeinde bei immer mehr Eltern von Kindern zwischen dem Alter von drei Jahren und dem Eintritt in die Grundschule der Wunsch auf, eine Betreuung der Kinder bis 14.30 Uhr zu ermöglichen.
Um einen solchen Platz für das eigene Kind zu bekommen, ist seit 2022 ein Nachweis des Arbeitgebers über die Wochenstunden der Elternteile notwendig – davor war das nur für einen Ganztagesbetreuungsplatz gefordert. Laut Gemeinde ist der Hintergrund, dass die stark begehrten Plätze mit längeren Öffnungszeiten gerecht verteilt werden sollen. Und auch das wäre einfacher, wenn es mehr davon gäbe.
Aus Sicht des Trägers wäre die halbe Stunde zusätzliche Betreuungszeit pro Tag ohne zusätzliche Mitarbeiter und somit auch ohne höhere Personalkosten möglich. Dennoch würden die Elternbeiträge steigen (siehe Grafik). Hauptamtsleiter Jens Volpp erklärt das auf Nachfrage dieser Zeitung damit, dass sich der Betrag grundsätzlich nach dem richten würde, was die Gemeinde – sozusagen als Service – anbiete. „Wenn also die wöchentliche Betreuungszeit steigt, steigen auch die Elternbeiträge gestaffelt“, so Volpp, denn dann befinde sich die Gemeinde in einem höheren VÖ-Bereich, wobei die Abkürzung schlicht für „verlängerte Öffnungszeit“ stehe.
Familien, deren Kinder St. Kilian bereits besuchen, sollen übergangsweise die Wahl haben, ob sie die verlängerten Zeiten nutzen wollen, damit die finanzielle Mehrbelastung kein Zwang wird. Stimmt der Gemeinderat der Verwaltung zu und der Kindergarten öffnet künftig länger, dann wären Neuanmeldungen nur unter den geänderten Bedingungen möglich.
Neue Heizanlagen für Schule und Halle in Oftersheim
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschäftigen das Gremium mehrere mögliche Auftragsvergaben. Dabei geht es unter anderem um die Theodor-Heuss-Schule sowie die Roland-Seidel-Halle. In beiden Gebäuden ist seit Ende 2010 jeweils ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) für die Wärmeerzeugung in Betrieb. Insbesondere in der Seidel-Halle (zu diesem Zeitpunkt freilich noch die Kurpfalzhalle) hatte es immer wieder Ausfälle an dem Gerät gegeben. Zudem ist nach über zehn Jahren laut Gemeinde die Regelbetriebsdauer in Sachen Wirtschaftlichkeit erreicht.
Die damals zuständige Firma E1 Energiemanagement hat der Gemeinde die fachgerechte Entsorgung beider Geräte sowie die Installation zweier neuer Erdgas-Brennwert-BHKW-Anlagen empfohlen. Hintergrund ist, dass der Vertrag mit der Firma noch bis 2026 läuft. In der Beschlussvorlage heißt es, dass E1 Energiemanagement 200 000 Euro für die Geräte investieren, im Nachgang aber dadurch auch Einsparungen generieren würde. Die Gemeinde profitiert, da sie die neuen Anlagen erhält, ohne aktiv den Haushalt zu belasten. Stattdessen – so heißt es von der Verwaltung – könne Oftersheim in den sieben Jahren nach Vertragsende mit Einnahmen aus dem Kraftwärmegesetz und den Stromeinspeisungen der Anlagen rechnen.
In der Kindertagesstätte Fohlenweide fallen Dachdeckerarbeiten an, die die Verwaltung an die Firma Eckert Dachtechnik aus Ladenburg vergeben will, deren Angebot von rund 205 000 Euro das kostengünstigste ist, das einging.
Bei der immer noch andauernden Sanierung der Theodor-Heuss-Schule, um diese zur Ganztagseinrichtung umzufunktionieren, steht die Vergabe zur Lieferung und Montage von Möbeln an. Hier sieht die Verwaltung die Firma VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken aus Tauberbischofsheim als geeignet an, die bereits die bisherigen Räume ausgestattet hat. Unter anderem geht es um das Mobiliar für zwei weitere Klassenzimmer sowie um Garderobenausstattung für die Flure der Schule.
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