Oftersheim. Alle Freunde der „Kleinen Bühne“ dürfen aufatmen, denn das nächste Lustspiel, traditionell deftig und authentisch dank Mundart, wirft seine Schatten voraus. Erika Barthelmeß, Steffen Becker, Martin Bredereck, Simone Fackel, Melanie Hillengaß, Ingo Paul, Ulrike Vay, Andreas und Heidi Vogt, Michael Wagner und Thomas Widenka, haben begonnen, für das neue Stück „Feiertage für Fortgeschrittene“ von Regina Rösch zu proben. Unterstützt werden die Schauspieler durch Natalia Aiello für die Maske und Souffleuse Cornelia Rösch, die auch im Vorfeld wichtige Teile des Teams sind.
Das Stück
Das Lustspiel „Feiertage für Fortgeschrittene“ von Regina Rösch führt die Kleine Bühne Oftersheim an folgenden Terminen im Rose-Saal in der Mannheimer Straße 95 auf: Freitag, 8. März: 20 Uhr, Samstag 9. März: 15 und 20 Uhr, Sonntag, 10. März: 15 Uhr, Montag 11. März: 20 Uhr, Freitag 15. März: 20 Uhr, Samstag 16. März: 15 und 20 Uhr, Sonntag, 17. März: 15 Uhr.
Kartenvorverkauf: ab 5. Dezember bei Firma Oetzel, Mannheimer Straße 81.
Eintrittspreis: 10 Euro bei freier Platzwahl. mon
Unsere Zeitung besuchte das Ensemble der Schauspieler aus Leidenschaft an ihrem neuen Probeort, dem evangelischen Gemeindezentrum. Auf dem Tisch im kompakten Raum im Keller des Gemeindehauses stehen Wein und Knabberzeug. Es herrscht rege Kommunikation unter den Mitgliedern. „Ich hoffe, jeder kann seinen Text“, meint Sprecherin Heidi Vogt mit einem Augenzwinkern. Alle lachen, denn es ist erst die zweite Probe.
Simone Fackel hat Positives zu berichten: „Es gibt schon die ersten Kartenvorbestellungen.“ Absolut bemerkenswert, findet die Premiere doch erst in über vier Monaten statt. Aber die Fans der „Kleinen Bühne“ sind zahlreich und treu. Kein Wunder, verspricht doch jeder Auftritt eine kräftige Massage der Lachmuskeln. Nach kurzer Vorrede starten sie, quasi von null auf 100, virtuell in das Wohnzimmer des Ehepaars Holzinger am zweiten Weihnachtsfeiertag. Hausherr Hans-Peter, wunderbar gespielt von Michael „Mike“ Wagner, beklagt sich bei Gattin Elfriede (Ulrike Vay), über den aufgewärmten Schweinebraten, der ihm sehr im Magen liege. Er hätte lieber frisch gekochte, deftige Kost. Sie ist unglücklich, denn keiner kam vorbei zum Fest der Feste – zur großen Freude ihres Mannes – und will jetzt nicht auch noch den ganzen Tag in der Küche stehen. „Verwandte sind wie Berge. Von Weitem sind sie am schönsten“, so sein Credo und Versuche, die Gattin mit Aussagen wie „Es gibt nichts Erotischeres für einen Mann, als wenn seine Frau der zarte Duft nach frischem Braten und Röstzwiebeln umweht“ umzustimmen, schlagen gründlich fehl.
Alles könnte so schön sein für ihn, wären da nicht nervige Konzerttermine, denen er sich mit List und Tücke entziehen müsste. Am liebsten würde der sich ganz auf seine Gemeinderatskandidatur konzentrieren. Doch, ach weh, die bucklige Verwandtschaft kommt doch noch. Genau wie Kumpel Kurti (Thomas Widenka), Mitglied im Gesangverein, der auf die Einhaltung eines alten, in angeheitertem Zustand von Hans-Peter unterzeichneten Kneipen-Tischdecken-Vertrags pocht. Würde er ihnen das zugesagte Spektakel zum 100. Vereinsjahrestag nicht gönnen, würde kein Mitglied irgendeines Oftersheimer Vereins dem Möchtegern-Gemeinderat die Stimme geben. Wird Hans-Peter sich also tatsächlich dem Sumoringkampf mit Vollprofi Akebono Yasokichi im Zentrum der Hardtgemeinde stellen oder gelingt es ihm, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen? Im temporeichen Stück für elf Darsteller dürfte kein Auge trocken bleiben.
Chemie bei der „Kleinen Bühne“ Oftersheim stimmt
Wie sehr die Chemie im Ensemble stimmt, ist von der ersten Probeminute an spürbar. Wagner und Vay diskutierten energiegeladen, als wären sie auch im echten Leben das Ehepaar Holzinger. Die finnische Haushaltshilfe Natascha (Erika Bartelmeß) versprühte lustige Weisheiten und Nachbar Eugen (Martin Bredereck), seine Frau Klothilde (Simone Fackel) und Hans-Peters Schwestern sowie deren Ehemänner (Heidi Vogt, Melanie Hillengaß, Ingo Paul und Steffen Becker) sorgten für Irrungen, Wirrungen und jede Menge Spaß bei den anderen Ensemble-mitgliedern.
Heidi Vogt: „Vorfreude und Euphorie sind schon jetzt groß.“ Als Nächstes würde ein sechs auf sechs Meter großer Teppich angeschafft, auf dem der Bühnenaufbau aufgezeichnet sei. „Die Kulisse für den Rose-Saal müssen wir noch anschaffen. Es ist ein erheblicher Aufwand, aber wir schaffen das. Gemeinsam.“
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