Gemeindepark

Lindenberg-Coverband läutet Oftersheimer "Musik im Park" ein

Die dreiteilige Mini-Kulturveranstaltungsreihe "Musik im Park" startet am Sonntag, 21. Mai. Ab 17 Uhr ist die Udo-Lindenberg-Coverband "Panik Syndikat" im Gemeindepark zu erleben.

Von 
Michael Wiegand
Lesedauer: 
Pit Goss ist Udo Lindenberg. Mit der Coverband „Panik Syndikat“ ist er bei „Musik im Park“ zu erleben. © Panik Syndikat

Oftersheim. Ist er’s oder ist er’s nicht? Wenn das „Panik Syndikat“ an diesem Sonntag, 21. Mai, von 17 bis 18 Uhr bei „Musik im Park“ den Gemeindepark in Oftersheim unsicher macht, müssen die Zuhörer ganz genau hinschauen, um zu erkennen, dass es sich eben nicht um Udo Lindenberg handelt, sondern „nur“ um Pit Goss.

Dass Goss der lebenden deutschen Rockerlegende, die mit „Andrea Doria“ 1973 bekannt wurde, täuschend ähnlich sieht und stimmlich ganz nah am Original ist, ist unbestritten. Irgendwie steht dann doch Lindenberg im Gemeindepark.

Mit „Panik Syndikat“ bringt Goss Überraschungsgäste mit und beamt seine Zuhörer in die Welt von Paula aus St. Pauli, Riki Masorati mit dem Bleifuß und Johnny Controlletti aus der Chicago-Bar“, kündigen die Musiker an. „Während Woddy Woddy Wodka vom Weltall erleuchtet durch die Decke zischt, läuft hoch im Norden die Honkytonky Show. Trotz Straßenfieber ist alles unter Kontrolle und Rudi Ratlos macht sein Ding auf der Andrea Doria bei den Boogie Woogie Mädchen.“

Starkes Sextett plus zwei

Das „Syndikat“ besteht aus den Gitarristen D. D. Dymke und Pascal Petillon, Schlagzeuger Frank Wollschläger und Wilfried Haas am Bass. Für Keyboardteppiche und Soloeinlagen sorgt Henning Bogs. In den Gesangsparts unterstützen Melanie Uhrig und Markus Stratthaus Frontmann Udo Lind. . . nein. . . Pit Goss.

Im Interview mit dieser Zeitung blickt Goss auf den Auftritt und erzählt ein wenig aus dem Nähkästchen des „Syndikats“.

Woher kam die Inspiration für eine Udo-Lindenberg-Tribute-Show?

Pit Goss: Pasquale Controletti, unser Gitarrist, hat 2014 ein Comedy-Programm gesehen, in dem ich ein Udo-Stück im Originalkostüm gespielt habe. Er hat also das Feuer entfacht mit dem Vorschlag, eine Udo-Tribute-Show zu machen. Gesagt, getan! Wir haben wundervolle Musiker gefunden und das Projekt in die Tat umgesetzt. Alle Musiker sind „Überzeugungstäter“, so wie ich mit seiner Musik aufgewachsen und „real fans“.

Was macht Lindenberg als Künstler noch heute interessant für das Publikum?

Goss: Der Erfolg von „Komet“, seiner aktuellen Single, zeigt, wie sehr er geschätzt wird. Er hat immer in seiner Karriere junge Künstler unterstützt und inspiriert. Er war ein Pionier und hat mit seinen easy-deutsch-Texten das deutschsprachige Haus gebaut, in das dann viele Künstler nach ihm eingezogen sind. Er hat über 800 Lieder komponiert, das ist ein gewaltiger Fußabdruck. Und er hat sich den Respekt aller Generationen in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitet.

Mehr zum Thema

„Musik im Park“

„Musik im Park“ in Oftersheim: Spontaneität mit langer Vorausplanung

Veröffentlicht
Von
Lukas Heylmann
Mehr erfahren
TSV (mit Fotostrecke)

Zweiter HardtRun in Oftersheim überzeugt nicht nur sportlich - auch familiär

Veröffentlicht
Von
Marco Montalbano
Mehr erfahren
Bad Liver and a Broken Heart

"Musik im Park" Oftersheim: Zart und sanft, aber durchaus auch mal roh

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren

Hat „Panik Syndikat“ einen favorisierten Lieblingssong von Lindenberg - und warum?

Goss: Also ich glaube, wir alle lieben den Song „Das Leben“ am meisten. Da wir fast alle in der Band schon alte Knochen sind, spricht uns die Zeile „Nimm dir das Leben und lass es nicht mehr los“ besonders an. Udo findet die richtigen Worte, um das Leben zu preisen, dass wir es viel mehr wertschätzen und unsere Zeit auf Erden positiv nutzen. Eine seiner großen Balladen finde ich.

Wie sind die Reaktionen auf die Show für gewöhnlich - vielleicht auch von Menschen, die das Original schon live gesehen haben?

Goss: Wenn der große Udo-Papst nicht verfügbar ist, dann tragen wir Jünger vom „Panik Syndikat“ sein Evangelium weiter und feiern die Messe. Wir hören oft auf unseren Konzerten, dass die Fans gerade zuvor den „Meister“ persönlich gesehen haben. Trotzdem feiern sie unsere Show und sind auch immer im Udo-Style gekleidet. Egal, ob Hut, Sonnenbrille, grüne Socken oder Fanshirt - alle sind am Start bei uns. Die Resonanz ist immer positiv und wir hatten bis jetzt nur tolle Konzerte. Das liegt aber auch an meinen fantastischen Mitmusikern. Udos Lieder sind sehr anspruchsvoll und die Band macht das hervorragend, Chapeau von meiner Seite.

Sie haben auch eigene Stücke im Programm. Wie verträgt sich das mit einer Tribute-Show?

Goss: Wir sind schon einige Jahre unterwegs und schreiben natürlich auch eigene Stücke. Wir sind am Produzieren und machen gerade Brainstorming, wie wir das in der Tribute-Show unterbringen. Ich glaube, Udo wäre der erste, der den Traum von eigenen Songs unterstützen würde. Wir bleiben dran und lassen es unsere Zuhörer wissen, wenn‘s soweit ist.

Wirkt ein sehr von Attitüde - und damit auch von Atmosphäre - abhängiges Bühnenprogramm wie eine Lindenberg-Show überhaupt im Hellen und im Freien wie bei „Musik im Park“ in Oftersheim?

Goss: Ehrlich gesagt haben wir auch noch nicht so oft bei Tageslicht gespielt. Musiker sind ja eher Nachteulen und Licht sowie Glitter schaffen Atmosphäre. Aber Udos Songs begleiten uns unser ganzes Leben und ich bin sicher, der Funke springt über. Bei den vielen Generationen, die bei „Musik im Park“ immer anwesend sind, wird es bestimmt ein zauberhafter Sonntagnachmittag. Wir freuen uns sehr darauf.

Wie kam der Kontakt mit „Musik im Park“ zustande?

Goss: Unser ehemaliges Bandmitglied Markus Stratthaus, der uns lange als Sänger und „Eddy Kante“-Double begleitet hat, fädelte die Connection ein. Mille grazie, Markus.

Auf was darf sich Oftersheim nun am 21. Mai freuen?

Goss: Das Publikum erwartet ein Festzug aus fünf Jahrzehnten Udo, denn vor 50 Jahren kam die berühmte „Andrea Doria“-Platte raus. Es wird also jeder irgendeinen Song kennen. Außerdem haben wir noch ein paar Überraschungsgäste dabei. Also bei einem solchen Jubiläum sollte niemand die Show verpassen! Auf gar keinen Fall!

Redaktion

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung