Bad Liver and a Broken Heart

"Musik im Park" Oftersheim: Zart und sanft, aber durchaus auch mal roh

Die Band „Bad Liver and a Broken Heart“ begeistert im Gemeindepark mit Coversongs – vorgetragen in Spanisch, Französisch, Englisch und Mundart

Von 
Volker Widdrat
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Tara Gentner (v. l.), Sören Walter, Ionel Ungureanu und Viktoriia Knittel spielen als Band „Bad Liver and a Broken Heart“ bei „Musik im Park“. © Norbert Lenhardt

Oftersheim. Die 200 Klappstühle, die von der Gemeinde Oftersheim angeboten wurden, waren schnell besetzt und auch die Sitzkissen waren sehr zeitnah vergriffen. So groß war der Andrang auf das letzte „Musik im Park“-Konzert am späten Sonntagnachmittag.

Die neunköpfige Band „Bad Liver and a Broken Heart“ brachte im Oftersheimer Gemeindepark mehr als 300 Besuchern eine gute Stunde lang Coversongs und eigene Stücke zu Gehör. Bürgermeister Jens Geiß begrüßte zuvor zu dem beliebten Kulturevent. Er freue sich über die vielen Gäste, die trotz der Ferienzeit gekommen waren. Der Wind säuselte durch das Blätterwerk der Bäume, die auf dem verdorrten Rasen den Schatten spendeten. Auf dem Boden raschelte das schon herbstliche Laub, während die beiden Lautsprechertürme zu beeindrucken wussten. Die Technik hatte beim Soundcheck den Klang wirklich perfekt ausgesteuert.

Gemeindepark

"Bad Liver and a Broken Heart" bei "Musik im Park" in Oftersheim

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Gentners Stimme überzeugt

Das erste Stück war das spanische Lied „La Llorona“, gesungen mit der wunderbaren Stimme von Tara Gentner und dem großartigen Violinenspiel von Ionel Ungureanu. Der Songtitel „Schlangenbeschwörung“, eine Eigenkomposition von Sören Walter, brachte auch viel Applaus für Bettina Gentner mit dem Saxofon und Susanne Stader mit der Querflöte. Sören Walter, Chef der 2016 eigens für das Altlußheimer Straßenfest gegründeten Band, singt gerne Tom Waits, daher auch der Name „Bad Liver and a Broken Heart“. Der US-amerikanische Sänger und Komponist aus Kalifornien sei einer seiner „Hausgötter“, erzählte Walter dem Publikum. Und nicht, wie unsere Zeitung getitelt hatte, einer seiner „Halbgötter“.

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Weiter ging es mit dem Folksong „Wayfaring Stranger“ von Johnny Cash, auch bekannt als „I am a poor Wayfaring Stranger“. Das Stück erzählt von der schwierigen Reise durch das Leben bis zu dessen Ende. Bei der Ballade „The Man I Love“ von George Gershwin heimste Viktoriia Knittel den verdienten Beifall für den Sologesang ein.

Die Band spielt keineswegs übliche Cover. Die Songs kommen in Spanisch, Französisch, Englisch oder in Mundart daher. Die meisten Eigenkompositionen und Arrangements stammen von Sören Walter. Das Chanson „Mil Pasos“ der Französin Soha ließ die Zuhörer träumen und der Song „The Gypsy’s Wife“ von Leonard Cohen stammt aus den 1970er Jahren.

Die zahlreichen Zuhörer im Gemeindepark sind begeistert und spenden entsprechend gerne Applaus. © Lenhardt

Nach diesem Klassiker hätte man der Band mit Stephanie Freiburg (Akkordeon, Chorgesang), Karl Wüst (Kontrabass, E-Bass) und Pit Goss (Percussion) noch stundenlang weiter zuhören können. Herrlich auch das Stück „Fragile“ von Sting aus dessen zweiten Studioalbum „No-thing Like the Sun“. Vom Gesang von Tara Gentner kann man nur begeistert sein.

Versprechen gehalten

Dann war auch die raue Underground-Musik von Tom Waits an der Reihe. Sören Walter interpretierte den von ihm verehrten Sänger mit „Anywhere I Lay My Head“. Die Band hatte im Interview mit unserer Zeitung ein Programm mit „sehr zarten, sanften, aber auch mit knallharten, rohen, teils gruseligen Liedern“ angekündigt und das Versprechen gehalten. Zwei geplante Instrumentaltitel mussten unterdessen allerdings gestrichen werden, weil Christoph Rehorst am Kontrabass morgens hatte kurzfristig absagen müssen.

Mit der Eigenkomposition „Der Fremde“ steuerte Sänger Sören Walter schließlich auf den Schluss des Konzerts zu. Jüngster Zuhörer bei dem Gastspiel war der einjährige Rudy, meldete Bürgermeister Jens Geiß. Der kleine Bub und sein Bruder Oscar waren an diesem Sonntag aus Melbourne in Australien in der Kurpfalz zu Besuch. Dass die Familie auch bei der Veranstaltung in der Hardtgemeinde vorbeischaute, zeige, „dass in Oftersheim musikalische Qualität geboten wird“, so Geiß.

Mit „La Roza Enflorese“ in der spanischen Dialektsprache der Sepharden endete das „Musik im Park“-Konzert mit einer Band, die nicht nur einen besonderen Namen trägt.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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